48 Stunden überstanden – ein Rückblick die Zeitreise 2015

Circa um diese Zeit hatten wir vor noch nicht ganz einem Jahr etwas mehr als 24 Stunden Zeitreise von Neuland nach Digitalien bereits hinter uns. Von #NeuDig – unserem bevorstehenden Abenteuer ahnten wir da noch nichts. Der Martin Goldmann und ich hatten uns nur eine private Zeitreise vorgenommen, die wir mit dem Rad machen wollten und die wir jeden Tag hier auf dem Blog als Liveblog und auf Facebook öffentlich machten. Naja – fast jeden Tag, wie wir lernen sollten. Denn schon die ersten 24 Stunden machten klar: es gibt da ein paar Herausforderungen die wir so nicht bedacht hatten…

Mehr über die Idee und was wir uns bei dieser Zeitreise dachten, als wir das alles für 2015 planten findet ihr hier… 

Update August 2016: Hier findet ihr also einen Artikel von damals. Darum gibt es dazu Updates zur bevorstehenden Zeitreise #NeuDig – durch die Digitalisierungsgeschichte Deutschlands. Und hier findet ihr die wichtigsten Gedanken zur bevorstehenden Tour.

Christian und Martin beim Bloggen im Schloss. Zeitreise bei #NeuDig
Christian und Martin beim Bloggen im Schloss.

Heute – rund 270 Kilometer und vor allem rund 2.500 Höhenmeter, die wir naiver Weise gar nicht so recht bedacht hatten später – ist klar: diese Zeitreise war die Erfahrung absolut wert. Sowohl was die Radreise als Mittel betrifft, als auch die dadurch entstandene Entschleunigung. Vor allem aber die Zeit zum Nachdenken über die Digitalisierung in Deutschland und wie wir sie persönlich erlebt hatten. Zumindest während des Radelns gab es diese Entschleunigung. Zwischendrin war davon öfters wenig zu spüren…

@Update August 2016: Um diese Entschleunigung durchgängig zu behalten und um auf jeden Fall genug Zeit zum schreiben und berichten zu haben, gibt es bei der Zeitreise #NeuDig 2016 einen anderen Rhythmus als 2015 – aber wir wollen auf jeden Fall mit langsamen Mitteln reisen. Da ist vor allem das Rad, aber eben auch die Bahn oder mal ein Schiff im Plan. Auch aus Witterungsgründen, werden wir nicht nur radfahren können, denn einige Etappen werden in sehr Radunfreundlichen Zeiten stattfinden.

Das radeln, das miteinander über diese Zeiten zu sprechen und darüber nachzudenken was vieles von dem was wir so erlebt haben für die Zukunft bedeutet, das war wirklich eine Zeitreise. Und es war großartig. Hie und da hätten wir uns gerne jemanden dazu gewünscht, hätten gerne jemanden dazu befragt, der auch mit dabei war damals. Aber es gab ja Facebook-Kommentare von vielen die uns verfolgten – und da war einiges an Erinnerungen und Gedanken dabei.

Radeln und Live bloggen – Spaß und Fluchen im Minutentakt auf der Zeitreise

Was uns wirklich mehr zu schaffen machte, als gedacht, war das Ziel aufrecht zu erhalten, von dieser Reise durchgängig und quasi live zu berichten. Liveblogs jeden Tag, Tageszusammenfassungen jeden Tag und die dazu nötige Technik selbst auf dem Rad zu transportieren. Das endete schnell bei deutlich über 20 Kilo Gepäck – alleine bei einem von uns. Insgesamt mit Kleidung und Technik haben wir zusammen rund 40 Kilo Zusatzgewicht bewegt. Und das auf durchaus herausfordernden Strecken… Es war also auch in dieser Form eine Zeitreise: denn während unserer eigenen Digitalisierungsgeschichte haben wir mindestens so oft geflucht, wie auf der Tour.

Und man muss sagen: gleich am ersten Tag ging schief, was schief gehen konnte. Der Start war noch entspannt. Aber dann erwischte uns eine Regenfront, die uns bis zum ersten Etappenziel nicht mehr aus ihren Klauen ließ. Dabei selbst ein handliches Device wie ein Surface auszupacken – das war nicht möglich. Denn die Nässe war einfach überall – nur zum Glück nicht in den regendichten Gepäcktaschen und Rucksäcken.

Um das zu illustrieren: so sahen meine Finger nach einigen Stunden Fahrt aus…

Fingerkuppen (1 von 1)
Nach ein paar Stunden radeln war Schluss mit Fingerprint-Erkennung am Handy…

Die einzigen trockenen Stellen an diesem ersten Zeitreise-Tag waren Brücken oder Unterführungen. Was wir gemacht haben und wie wir den ersten Tag überstanden, das lest ihr hier. Achja – das Internet ging dann auch noch kaputt. Aber wie gesagt: lest selbst…

Update August 2016: Eine der Konsequenzen war, dass wir mit einem anderen Liveblog-Tool arbeiten werden für #NeuDig 2016. Dieses Tool ist deutlich besser mit dem Handy oder dem Tablett zu bespielen, als das damalige und darum das Mittel der Wahl. Und wir haben klar entschieden: wenn das Wetter wirklich massiv kippt und Dauerregen bevor steht, dann steigen wir auch etappenweise oder mitten in einer Etappe um auf die Bahn. Und wir werden ggf. auch länger an einem Ort bleiben – sei es aus Wettergründen oder auch weil es da mehr zu berichten gibt.

Tag 2 bei #NeuDig 2015: Die Welt wurde besser – aber der Rhythmus passte nicht…

Bloggerbank (1 von 1)
Auf der Bank bloggen – es ging wirklich…

Die gute Nachricht an Tag 2: es regnete nicht mehr. Wir konnten mal stehen bleiben, den Rechner auspacken und tatsächlich nicht nur Facebook per Handy unter einer Brücke nutzen, sondern auch den Liveblog mit dem Surface befüllen. An dem Tag war ich allerdings froh um meinen neuen Datentarif. Denn die MBs rauschten nur so durch. Nicht zuletzt weil das WLan bei der ersten Übernachtung ja zusammenbrach und wir alles per Mobilfunk machen mussten.

Drehvorbereitungen (1 von 1)
Dreharbeiten am Bahngleis – gar nicht so einfach. Noch dazu wenn man warten muss, bis ein ICE vorbeikommt. Warum? Weil es dazu eine spezielle IT-Geschichte gibt. Alles zu lesen im Bericht von Tag 2

Aber was blieb war ein nicht runder Rhythmus durch den Tag: die Ruhe beim Radeln, wo wir uns auch austauschen konnten über die „alten“ und neuen Geschichten die wir erzählen wollten. Und die Hektik morgens und abends, wenn es darum ging, Speicherkarten auszulesen, Texte zu schreiben, Kommentare zu beantworten, Filme zu bearbeiten, hochzuladen und, und, und…

Oder beim Drehen: auch wenn wir nur mit GoPro, Handy und Fotoapparat drehten. Es sollte ja was sinnvolles rauskommen. Und wenn man dabei auf einen ICE warten muss, dann kann es hektisch werden. Erst ewig nix und dann muss alles ganz schnell gehen. Es waren die zwei Gesichter der Reise: Hektik beim Arbeiten, Entschleunigung beim Radeln.  Im Video zum Beispiel: der schnelle Auf- und Abbau des Bloggerplatzes an einer Bank an der Straße. Warum ausgerechnet da? Weil es da Netz gab… ;-) Und weil an Montagen die meisten Kneipen am Land geschlossen haben, man also keinen Unterschlupf fand.

Aber es gab auch völlig erstaunliche Zufallsbegegnungen. Wer hätte gedacht, dass man in einem netten Cafe in Obernbreit einen IT-Manager trifft, der ausgestiegen ist und nun als Barista ein Cafe betreibt. Auch das könnt ihr nachlesen – in unserem Bericht von Tag 2. Und dieser besondere Wirt hatte natürlich auch dieses Internet – eines der Dinge die im Rahmen der Digitalisierung ja nun über die Jahre genauso wie Computer überall hinkamen. Das Internet: etwas das wir uns Anfang der 90iger Jahre in seiner Gesamtbedeutung gar nicht vorstellen konnten. Eine Technologie die es uns heute ermöglichte auf der Zeitreise über die Tour zu berichte. Dazu hätten wir früher Kamerateams und Ü-Wagen gebaucht – das war schon irgendwie irre.

Stefan von der Cafemeile in Obernbreit ist ein Analog-Saurier.
Stefan von der Cafemeile in Obernbreit ist ein Analog-Saurier.

Eine Zeitreise, ein Erlebnis – ein Ausblick auf #NeuDig 2016

Die Welt war an diesem zweiten Tag der Reise heller und freundlicher, wir trafen spannende Menschen und wir glaubten, dass wir langsam unseren Rhythmus finden würden. War auch irgendwie so. Aber was wir in diesen ersten Tagen nicht ahnten war, dass es noch schlimmer kommen könnte. War aber so. Erzählen wir beim nächsten Mal.

Soweit also  Teil 1 unseres kleinen Rückblicks auf eine Reise, von der wir beide sagen: wir haben einiges gelernt, wir haben viel hinbekommen, wir haben nicht alles richtig gemacht – aber wir würden es sofort wieder tun..

Update August 2016: Ja wir würden und wir werden es wieder tun. Wie gesagt – alles was wir vorhaben findet ihr hier zum nachlesen. Da werdet ihr auch sehen, was wir so alles anders machen werden. Außerdem haben Martin und ich vor ein paar Wochen eine kleine „Sondersendung“ dazu gemacht und ihr konntet Fragen stellen. Auch die könnt ihr hier nochmal anschauen. Es erwartet euch auf jeden Fall allerhand Neues bei #NeuDig 2016. Einer Reise zwischen gestern, heute und morgen auf den Spuren der Digitalisierung in Deutschland. Wir hoffen ihr seid dabei.

Christian & Martin

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