Mein digitaler Alltag (1): Zuhause

Ja, meinen Kaffee koche ich immer noch analog. Obwohl ich schon überlegt habe… Im Ernst: In den vergangenen Wochen ist mir aufgefallen, in welch hohem Maße mein Alltag bereits digitalisiert ist. Als fortschritts-affiner Digisaurier mach ich da ja gern und freiwillig mit. Zumindest, wenn mir erscheint, die Digitalisierung einer Tätigkeit könnte meine Lebensqualität steigern. Oder die meiner Haustiere. Das Licht am Aquarium sollte beispielsweise immer zur selben Zeit ein- und wieder ausgeschaltet werden. Okay, dafür gibt’s schon seit langem Zeitschaltuhren für die Steckdose. Aber eine digitalisierte IP-Steckdose kann ja viel mehr! Die kann ich von unterwegs per App in Gang setzen! Das ist cool! Ja, ich stehe total auf den ganzen Smarthome-Kram und bin bisschen traurig, dass wir eine Fußbodenheizung haben, die nur mit überdimensionalem Aufwand in die Wohnungsdigitalisierung eingebunden werden kann.

Ein NAS von Synology, mit dem die Familien-Cloud realisiert werden kann
Ein NAS von Synology, mit dem die Familien-Cloud realisiert werden kann
Aber die Digitalisierung beginnt ja schon, wo viele sie gar nicht vermuten: In der verteilten Haushaltsplanung. Die beste Hälfte und ich nutzen allerlei Apps zur Kommunikation und Aufgabenverteilung. Natürlich quatschen wir per WhatsApp während der Arbeitszeit miteinander, selbstverständlich benutzen wir einen gemeinsamen Terminkalender (konkret: Google Calendar) und wie zu erwarten leben unsere Einkaufslisten und ToDos in der Cloud (App: Wunderlist). Nicht zu vergessen den Austausch von Schnappschüssen – per WhatsApp oder über Google Photos. Den gemeinsamen Bestand an Dokumenten – z.B. rund um eine Urlaubsreise – halten wir in unserer privaten Cloud (per Synology-NAS) vor. Und, ja, auch die haushaltliche Finanzplanung ist für uns beide jederzeit an jedem Ort in ebendieser Cloud abrufbar.

Tierkontrolle mit der Kompaktknipse
Tierkontrolle mit der Kompaktknipse
Was die ganze Smarthome-Sache angeht, sind wir eigentlich noch Anfänger, weil wir bisher nur auf IP-Steckdosen und eine IP-Kamera zur Überwachung der Hunde in unserer Abwesenheit setzen. Wie gesagt: Die Heizung sperrt sich, und motorisierte Jalousien haben wir auch nicht. Immerhin – aber das gehört eigentlich in die zweite Folge dieser kleinen Serie – schalten sich unsere Lichter nach einem programmierten Rhythmus ein und aus, wenn wir länger nicht daheim sind. Das soll Einbrecher verwirren. Und deshalb knipse ich dann auch manchmal per App den Fernseher oder die Musikberieselung an. Apropos: Zwar lungern ein paar Hundert CDs, Vinyls und DVDs im Wohnzimmer rum, Musik und Filme aber schauen wir praktisch nur noch gestreamt.

JB-Systems USB Audio Converter
Dieser Analog-Digital-Wandler wird zwischen Plattenspieler und Rechner eingeschleift.
So habe ich praktisch den kompletten Bestand an Silberlingen gerippt und auf dem NAS angelegt, und bei den Schallplatten bin ich auch schon ziemlich weit. Das gilt aber auch für die paar Stunden privater Videos aus drei Jahrzehnten und an die 10.000 ehemals analoge Fotos und Dias, die ich über die Jahre mit digitalisiert habe. Zurzeit plane ich, die gesamte private Ablage (Urkunden, Verträge etc.) zu scannen und in einer Art Dokumentenverwaltung abzulegen. Wenn ich das erzähle, tippen sich die weniger digitalisierten Menschen meiner Umgebung gern mal mit dem Finger an die Schläfe…

Alexa und ihr Freund, der RM Pro
Alexa und ihr Freund, der RM Pro
Zwei neue Hausgenossen haben die Digitalisierung deutlich vorangetrieben, die beide fast zeitgleich bei uns eingezogen sind: Alexa Amazon und RM Pro Broadlink. Letzter ist eine IP-basierte Universalfernsteuerung, erstere die inzwischen berühmte Assistentin, die in der schwarzen Säule oder der weißen Cremedose haust. Das Dolle an dem RM Pro ist, dass es nicht nur die IP-Dinger aus gleichem Hause steuern kann, sondern jedes Gerät, das per Infrarot kontrolliert werden kann – also vor allem Entertainment-Devices. Und mit einer schicken App kann man Alexa dazu bringen, den RM Pro zu steuern. Konkret heißt das: Wir können TV, AV-Receiver, CD- und DVD-Player per Sprachbefehle bedienen und haben damit auch auf den gesamten Medienbestand auf dem NAS Zugriff, weil der Receiver mit dem Heimnetz verbunden ist. „Alexa, zeig Bilder aus dem Urlaub in Dänemark 2016“ startet eine Diashow auf dem Flachbildfernseher. Nur mal so als Beispiel…

Und in der zweiten Folge dieser kleinen Serie über den digitalisierten Alltag geht es dann darum, wie diverse digitale Helfer das Leben unterwegs erleichtern.

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