Einer der beliebtesten Farbdrucker überhaupt - der HP Deskjet 2630

Was zur Hölle… Braucht man wirklich einen Farbdrucker?

Voll digitale Nerds erweitern die Frage gleich: Warum zur Hölle soll ich überhaupt einen Drucker benutzen? Nur weil irgendwelche steinzeitlichen und/oder hinterwäldlerischen Behörden, Organisationen und Firmen mich ab und an dazu zwingen, digitale Informationen ganz analog aufs Papier zu bringen? Gute Frage, trifft aber den Kern der Sache nicht. Studien zufolge drucken fast zwei Drittel aller Computernutzer (gemeint sind Leute, die einen oder mehrere Desktop-PCs und/oder Laptops bzw. Notebooks nutzen) oft und gern das Internet aus, um es teilweise abzuheften. Besonders computerferne Bildungsschichten (Politiker, Manager, Chefs) bestehen immer noch darauf, dass jemand (der/die AssistentIn) ihnen die E-Mails ausdruckt und auf Papier zur Lektüre vorlegt. Vermutlich wird diese Spezies es vor der Pensionierung auch nicht mehr lernen…

Wenn wir aber über das bunte Drucken reden, dann reden wir indes auch über absurdes Verhalten von eher computeraffinen Gruppen. Was zur Hölle bringt es für einen Erkenntnisgewinn, Internetseiten farbig auszudrucken, wenn man recht eigentlich bloß deren Informationsgehalt für die Ewigkeit festhalten will? Warum in drei Teufels Namen müssen ganz normale Menschen bunte Briefköpfe haben, die sie dann mit dem Tintenstrahler in die private Korrespondenz hinein drucken? Wer glaubt, das mache einen besseren Eindruck, irrt. Umfragen haben ergeben, dass selbst bei Jobbewerbungen das einzige Element, dass die Adressaten gern in Farbe sehen wollen, das Porträt des/der BewerberIn ist.

Da sitzen sie, die teuren Farbpatronen (Foto: printer-care.de)
Da sitzen sie, die teuren Farbpatronen (Foto: printer-care.de)
Apropos: Vor einiger Zeit wurden Konsumenten auch nach ihren Gewohnheiten in Bezug auf selbstgeknipste digitale Fotos befragt. Dabei ergaben sich zwei bestürzende Fakten: Fast ein Drittel gab an, sich eigens zum Ausdrucken der Bilder einen Farbdrucker angeschafft zu haben (also in der Regel solch ein Billigteil für 49,95…); und von dieser Gruppe bekannten ebenfalls rund 60 Prozent, tatsächlich so gut wie nie Fotos damit auf Papier zu drucken. Stimmen diese Werte, dann stehen in Hundertausenden deutschen Haushalten ebenfalls Hundertausende Farbtintenstrahler nutzlos herum. Das hat für die Besitzer einen Vorteil: Sie sparen sich die sündhaft teure Tinte, die ja – je nach Hersteller – zu den teuersten Flüssigkeiten zählt, die man auf dieser Erde für Geld erwerben kann.

Tinte euer, gutes Fotopapier auch...
Tinte euer, gutes Fotopapier auch…
Immerhin scheint es aber auch Hunderttausende User zu geben, die bereit sind, in Tinte und Fotopapiere zu investieren, um ihre photographischen Werke fertig zu machen für das Rahmen und Aufhängen an der Wand. Die Qualität der guten Vertreter dieser Printer-Gattung ist – passendes und sehr gutes Papier vorausgesetzt – inzwischen wirklich erstaunlich hoch, und wenn die Bilder nicht größer als 24 mal 18 Zentimeter gedruckt werden, dann können sich die Ergebnisse an der heimischen Wand sehr wohl sehen lassen. Die schlechte Nachricht: Lässt man seine Lieblingsfotos von einem Dienstleister drucken, liegt die Qualität meist noch höher, und die Kosten oft sogar noch unter dem, was man selbst beim Betätigen des Farbdruckers investieren muss.

Ja, sagen manche Freunde von Bunt-Printer, das meiste drucke ich schwarz-weiß, aber manchmal… Da grinst der Experte, denn er weiß, dass es so ungefähr die dümmste Methode ist, einen Farbdrucker zu nutzen. Wenn nämlich die Farbpatronen nur selten genutzt werden, muss die Maschine so gut wie jedes Mal einen Reinigungsdurchlauf starten, was völlig sinnlos teure Tinte vergeudet.

Fassen wir zusammen: Als Allzweckdrucker macht ein Farbtintenstrahler keinen Sinn, als Gerät, das meist s/w druckt und nur manchmal in bunt schon gleich gar nicht. Deshalb ist eine monochrom arbeitender Multifunktions-Laserdrucker über alles betrachtet der sinnvollste Printer auch für den Privathaushalt. Und hausgebrauch-fähige Vertreter dieser Form gibt es schon für knapp über 100 Euro; die Folgekosten (Toner!) liegen dafür deutlich niedriger als beim Tintenstrahler.

Kommen wir zum großen ABER. Eingefleischte Hobbyfotografen, die ihr Hobby ernstnehmen, haben gute Gründe, ihre Werke selbst ausdrucken zu wollen, und sei es nur als „Proof“ für einen späteren Druck beim Dienstleister. Denn bei den Topgeräten unter den Farbdruckern hat der User eine Fülle an Möglichkeiten, die Qualität des Drucks zu beeinflussen, also genau das, was ambitionierte Fotografen wollen. Ist das das Ziel, muss der Anwender allerdings ziemlich tief in die Tasche greifen, denn für 50 Ocken beim Billigmarkt bekommt man eben auch nur Billighardware, die mit Billigsoftware ausgerüstet ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert