Archiv der Kategorie: Ge-meint

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Apple nervt! Mein Leben mit und ohne Mac (2)

Im ersten Teil habe ich ausgebreitet, wie sehr ich in Macs verliebt war und wie sehr enttäuscht vom Newton und Apple selbst. Das quietschbunte Fisher-Price-Activity-Center aber, das als iBook unter die Leute geworfen wurde, hat mich regelrecht empört. Plötzlich saßen scheinbar seriöse Geschäftsreisende in den Flughafen-Terminals und hackten auf diesen rundlichen Dingern herum als seien es Computer. „Translucent“ hieß das Buzzword – farbig getönter, durchsichtiger Kunststoff; Apple schien ganz verrückt danach zu sein. Als dann der iMac kam, sah es in vielen Büros aus wie im Kinderzimmer. Steve war back, aber er regierte nicht so wie es die geschönte Biografie (verfilmt mit Ashton Kutcher, der Jobs gab wie eine Karikatur) glauben machen will. Weil der Herr der Äpfel technisch ja eher so der Laie war, arbeitete er sich zunächst in der Design-Abteilung ab und befahl zudem die komplette Übernahme seines NeXT-Betriebssystems als OS X. Apple nervt! Mein Leben mit und ohne Mac (2) weiterlesen

Apple nervt! Oder: Mein Leben mit und ohne Mac (1)

Da stand der knuffige Würfel und lächelte mich an. Mein erster Macintosh. Ja, Macintosh, denn 1984 sprach und schrieb man den Namen noch aus. Und wer auf sich hielt, wusste, dass dies der Name einer Apfelsorte ist. Der Weg zu meinem ersten Macintosh war, nun, ungewöhnlich und begann mit dem Besuch eines Vertreters in der PR-Agentur, in der ich in den späten Achtzigerjahren wirkte. Wir hatten IBM-Kugelkopfschreibmaschinen im Einsatz. Aber meine Chefs waren fortschrittsgläubig und technik-affin und wollten mit der Zeit gehen. So forderten sie bei allen möglichen Bürotechnik-Läden Angebote an. Um es vorweg zu nehmen: Am Ende kam eine Speicherschreibmaschine von Triumph-Adler dabei heraus, eine… Spannend war aber dieser Vertreter, der im Besprechungsraum einen Apple II aufbaute und vorführte. Wir alle verstanden Bahnhof, und der gute Mann zog unverrichteter Dinge wieder ab. Und kam Anfang 1983 wieder, um uns Lisa vorzustellen. Ich gestehe, ich fiel in Liebe mit Lisa. Ich wollte eine haben, haben, haben… Apple nervt! Oder: Mein Leben mit und ohne Mac (1) weiterlesen

Linux schon tot? Warum kaum noch einer vom einzig wahren Betriebssystem für kleine Computer redet…

[Titelbild: Richard Dawson via Wikimedia]

Dass der finnische Programmierer Linus Torvalds ab 1991 quasi im Alleingang den Kernel eines neuen Unix-Betriebssystems für kleine Computer schrieb, gehört zu den vielen historischen Meilensteinen, die in der Computerei an Personen gebunden sind. Wer aber den sympathischen Typen, der zur schwedischsprachigen Minderheit in Finnland zählt, als „Erfinder“ von Linux apostrophiert, irrt. Denn der Entstehung dieses Systems ging eine Bewegung voraus, die sich quer durch die globale Nerd-Szene der Achtzigerjahre zog: Die Experten hatten von den aus ihrer Sicht üblen Betriebssystemen à la MS-DOS oder Schlimmerem die Nase voll. UNIX galt ihnen als das perfekte Betriebssystem, das allerdings so ohne weiteres nicht auf kleine Computer übertragbar war. Außerdem war in jenen Jahren die Frage nach dem OS eine politische Frage. In den Universitäten weltweit herrschte die Meinung vor, Information müsse frei sein, Computer seien für jedermann, und kein Unternehmen dürfe auch nur ansatzweise ein Monopol auf irgendetwas haben – schon gar nicht Microsoft. Linux schon tot? Warum kaum noch einer vom einzig wahren Betriebssystem für kleine Computer redet… weiterlesen