Jetzt gibt's mauch schon Apps für den Fernseher

Was zur Hölle… Hat so ein SmartTV irgendeinen Vorteil?

So wie die Urzeitechsen ihren Panzer, so haben wir Digisaurier uns über die digitalen Jahre hinweg eine gesunde Skepsis wachsen lassen. Aktuell gegenüber der Vorsilbe „Smart“. Heißt ja eigentlich so viel wie „schlau“. Man könnte also glauben, dass Dinge deren Gattungsbezeichnung mit „Smart“ beginnt in irgendeiner Hinsicht schlau seien. Weit gefehlt. So ist das Smartphone ja nicht schlau, sondern vielseitig. Ist dann aber auch der/das SmartTV vielseitig? Ja, das kann man sagen, denn ein solches – wie man früher sagte – Fernsehgerät ist ja mindestens zwei Dinge in einem: Fernseher und Internet-Empfänger.

Ja, das Besondere an einem SmartTV ist die Verbindung ins Internet. Und das auf ähnliche Weise wie bei einem Smartphone, bei dem es ja die Apps sind, mit denen wir verschiedene Aufgaben im Web erledigen. Auch für die SmartTVs gibt es Apps – leider hat jeder Hersteller seine eigene App-Sammlung, und bei jedem ist die Art und Weise, wie man die auf den Apparat bekommt, unterschiedlich. Selbst bei Samsung, dem Anbieter mit den meisten Apps, sind es nur Dutzende, nicht Millionen wie bei Android oder iOS. Außerdem konzentrieren sich die Anwendungsgebiete auf das, was man auch sonst so mit dem Fernseher anstellt.

Mehr als bloß Fernsehgucken

Samsung-Smart Hub
Bei Samsungs schlauen TVs heißt die App-Zentrale Smart Hub
Zum Beispiel Fernsehgucken, also jetzt nicht das übliche Zappen durch die Kanäle, die per Kabel oder Schüssel ins Haus kommen, sondern bei den Streaming-Diensten wie Watchever, Maxdome, Netflix etc. oder per Youtube und Pitpat. Inzwischen haben sich die Verhaltensweisen der SmartTVs den Beispielen von Samsung, LG und Sony angepasst. Das bedeutet: Über eine spezielle Taste auf der Fernbedienung schaltet der Zuschauer vom TV aufs Internet. Der Bildschirm zeigt dann eine Reihe von mehr oder weniger großen und schönen Icons, von denen jedes für eine App steht.

Dann wird die gewünschte App angesteuert und gestartet. Die App übernimmt den Bildschirm, und los kann’s gehen. Ist man Abonnent bei einem Streaming-Service, muss man sich eventuell einloggen – wenn das smarte System das nicht automatisch tut. Im Grunde hat man ein riesiges Smartphone-Display vor sich, aber leider keine passenden Finger zum Tappen der Symbole.

Das SmartTV spart die Streaming-Box
Das ist auch schon alles. Okay, Facebook hat Apps für alle gängigen SmartTVs, Twitter für manche, und natürlich kann man per App auch auf die Musik, die Videos und Fotos zugreifen, die auf dem heimischen Netzwerk gespeichert sind. Spiele gibt es auch in Hülle und Fülle, allerdings ungefähr auf dem Niveau von 1995.

So ersetzt das SmartTV vor allem eine externe Streaming-Box wie ein Apple TV, ein Google Chromecast bzw. Nexus TV oder ein Amazon Fire TV. Jedenfalls im Prinzip. Denn es kann gut sein, dass das gekaufte SmartTV genau den Streaming-Dienst nicht unterstützt, den man am liebsten nutzt. Dann könnte man auf die Idee kommen, sich einen externen Mediaplayer anzuschaffen um diesen Service eben doch anschauen zu können. Das wäre aber doppelt gemoppelt. Daher der Tipp: Bevor Sie einen SmartTV anschaffen, erkundigen Sie sich, welche Apps für welche Streaming-Dienste es dafür gibt. Wählen Sie ein Fabrikat, das genau die Apps anbietet, die sie brauchen.

Fernbedienung ade…

Spotify-App auf einem Samsung SmartTV
Auch Spotify kann man auf einem SmartTV nutzen – wenn es die passende App gibt…
Weil aber solch ein smartes TV-Gerät mit dem Internet verbunden ist, kann man mit dem Smartphone und/oder dem Tablet Kontakt mit ihm aufnehmen. So bieten alle SmartTV-Hersteller Apps für Android, iOS und meist auch Windows an, mit denen aus dem Mobilgeräte eine vielseitige Fernbedienung wird, die sich – im Gegensatz zum üblichen Knöpfchenkasten – nach Herzenslust individualisiert werden kann.

Besser noch: Fast alle SmartTVs können ohne besondere Vorkehrungen als externer Bildschirm für ein Mobilgerät benutzt werden. Konkret bedeutet dies, dass man mit einem Tap auf dem Smarthome dafür sorgen kann, dass man das soeben auf dem Handy angeschaute Youtube-Video auf dem großen Fernseher erscheint. Aber natürlich kann man auch das gerade gespielte Quizduell oder die eigenen Handyfotos auf den Flachbildschirm beamen.

Fazit
Mit einer Streaming-Box von Apple, Google oder Amazon kann man aus jedem modernen Fernseher ein SmartTV machen. Aber mit dem passenden SmartTV erübrigt sich die Anschaffung einer solchen Box. Und das ist sicher ein Vorteil, den man beim nächsten geplanten TV-Kauf berücksichtigen sollte.

Ein Gedanke zu „Was zur Hölle… Hat so ein SmartTV irgendeinen Vorteil?“

  1. Neben Streaming-Diensten nutze ich am Smart-TV vor allem die Möglichkeit, aus dem laufenden Programm heraus Internet-Seiten per HbbTV aufrufen zu können – zum Beispiel die Mediatheken der Sender. Eine Funktion, die externe Lösungen wie Apple TV oder Chromecast nicht bieten.

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