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Sollen alle Kinder programmieren lernen?

Meine Tochter ist jetzt zweieinhalb Jahre alt. Und ich frage mich, wann sie mit dem Programmieren anfangen soll. Und dann frage ich mich, ob sie das überhaupt muss. Und dann wird mir schnell klar, dass sie eh das tun wird, was sie will. Aber das Thema bleibt: Sollen alle Kinder programmieren lernen?

Meine Antworten:

Warum dann aber programmieren lernen? Ganz einfach: Meiner Ansicht nach sollen junge Menschen so bald wie möglich verstehen, was hinter der digitalen Technik steckt, die sie umgibt.

Genauso wie sie mit Lego oder Bauklötzen das nachbauen, was sie umgibt. Genau wie sie erkennen, dass Häuser Fenster und Türen haben oder dass Autos auf Rädern rollen. Genau so sollen sie lernen, worauf digitale Technik basiert.

Mir geht es dabei um:

Wenn die Kinder diese Grundlagen kennen, wissen sie, wie im Prinzip jede Software funktioniert. Und damit wissen sie, wie ein Computer funktioniert.

Mit solchen Forderungen und Gedanken bin ich übrigens nicht allein. Hier ein kurzer O-Ton mit Dorothee Bär, Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:

Christian und ich haben ebenfalls vor der Kamera über das Thema „Kinder und Programmieren“ gesprochen, als wir zur Spielwarenmesse 2017 gesendet haben:

Schulen sollen nicht nur User ausbilden

Mein Eindruck ist: Schulen unterrichten User. Also Nutzer, die mit Word und Powerpoint umgehen können. Klar, das muss auch sein. Aber warum nicht einen Teil dieser Ausbildungszeit für das Programmieren abzweigen. Dann verstehen die Kids wenigstens, dass man sich nicht immer blind auf Computer verlassen kann, dass Computer nur das tun, was ihnen aufgegeben ist und dass Computer Fehler haben.

Und damit verstehen sie auch die Fehler in Word und Powerpoint besser.

Natürlich ist programmieren lernen nicht wichtiger als Mathe – bei Latein habe ich so meine Zweifel – aber es sollte eben als eines von vielen Fächern zumindest über ein halbes oder ein Jahr gelehrt werden.

Und wie sollen die Kinder programmieren lernen?

Für Kinder gibt es jede Menge Ansätze, das Programmieren zu lernen.

Zum Beispiel den Cubetto von Primo.

Spielroboter für die ganz kleinen. Hier lernen sie Grundlagen der Programmierung.

Hier geht es darum, einen kleinen Roboter mit einfachen Anweisungen – links, rechts, vorwärts und so weiter über eine Stoff-Landkarte zu fahren. Das Spielbrett versteht sogar einfache Funktionen. Hier im Video stellen wir den Cubetto genauer vor:

Ältere Kinder können mit den Swift Playgrounds auf dem iPad lernen. Hier müssen sie eine Spielfigur mit Programmierbefehlen durch einen Parcours steuern. Sogar Erwachsenen (also mir) macht das Spaß. Leider gibt es die App nur für das iPad.

In den Swift Playgrounds lernen junge Menschen die Grundlagen der Programmierung.

Weiter geht es mit Scratch, einem Programmierwerkzeug der MIT, das auch in deutscher Sprache zur Verfügung steht.

Programmieren in Scratch kommt schon sehr nah an richtige Sprachen hin.

Wenn die Kinder sich dann tatsächlich für Programmiersprachen begeistern, können sie sich eine der großen Sprachen aussuchen. Welche? Egal. Denn die Grundlagen sind schon da.

Und wenn sie nicht programmieren wollen? Auch kein Problem Hauptsache, ein Grundwissen ist vorhanden. Eines das nötig ist, um die Welt von heute und morgen zu verstehen.

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