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Ich will einen Zentral-Computer im Haus!

Früher hat ein Computer im ganzen Haushalt gereicht.

Wann hat der Irrsinn eigentlich angefangen, der Irrsinn, dass sich in jeder Ecke und Nische des Hauses Computer einnisten? Brauchen wir wirklich so viele eigenständige Recheneinheiten? Haben wir noch alle Tassen im Schrank? Oder müssen die Platz machen für noch einen Computer?

Wenn ich mich in meinem Arbeitszimmer ein wenig nach links drehe, sehe ich meinen alten Atari 800XL. Darüber ein Monitor. Das war seinerzeit mein einziger Computer in der Wohnung. Damals hat es nämlich gereicht, nur einen Computer zu haben. An den hat man sich gesetzt, um etwas mit dem Computer zu machen. Und heute?

Steile These: Ein zentraler Computer würde doch reichen im Haus, oder?

Heute sagt niemand mehr: „Ich schau das mal im Computer nach“ oder „Geh zum Computer“. Heute ist der Computer allgegenwärtig. Und überhaupt „der Computer“. Es sind zig Rechner, die sich im Haushalt tummeln – offen oder versteckt. Ein Rundgang durch Haus und Büro zählt:

Irgendwo im Regal liegt noch ein weiteres Tablet, das ich aber nur noch selten brauche.

Und versteckt im Haus sind noch so viele weitere Computer, dass ich sie kaum aufzuzählen wage – von der Smarthome-Steuerung über die Kamera bis hin zum Fernseher.

Auch ein Computer: Die Zentraleinheit der Heizungssteuerung RWE Smarthome

Wozu so viele Computer?

Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich die Computer in jede Nische des Hauses schleichen? Und ist das wirklich nötig?

Ich denke, bei uns hat die Haushalts-Digitalisierung mit den Smartphones angefangen. Das erste müsste ich so 2008 bekommen haben. Bis dahin gab es zwei Computer und ein Laptop. Auch schon eine Menge, aber das war ja schließlich auch mein Job, das mit den Computern.

Doch dann wurden es immer mehr Zentraleinheiten.

Warum? Ist das überhaupt sinnvoll? Eigentlich nicht, oder? Eigentlich würde ein zentraler Computer reichen, der ein paar Terminals hat. Mein iPad bräuchte nicht zwingend so viel Rechenpower, wenn ein schnelles Netz und ein schneller Zentralrechner vorhanden wären. Und warum brauche ich zum Streamen von Amazon Prime ein eigenes Kästchen am Fernseher, wenn ich doch einen Computer habe, der das Signal aufnehmen und an den TV weiter leiten könnte?

Warum ist es nicht so, wie bei den Bordcomputern früher auf den Raumschiffen der Zukunft? Ein Computer, viele Schnittstellen: Bildschirme, Spracherkennung und -Ausgabe, Replikatoren, die wir heute 3D-Drucker nennen.

Warum diese Menge an Computern?

Irgend etwas ist da irgendwann schief gelaufen, dass sich so viele, voneinander unabhängige Computer im Haus einnisten. Und die Geräte können ja noch nicht einmal richtig miteinander kommunizieren. Ein Video vom Mac an das Amazon Fire schicken? Geht nicht – oder doch, aber dafür braucht man wieder eine extra App auf dem Amazon-Fire. Ein Video von einem Mac auf einem Notebook ausspielen? Geht auch nicht ohne weiteres. Oder nehmen wir eine Windows-Videodatei im WMV-Format. Direkt auf dem Mac abspielen? Geht nicht – dazu braucht man ein extra Programm wie den VLC. Die Amazon-Musiksammlung direkt vom Computer aus ansteuern und ausspielen? Geht, ist aber kompliziert. Irgendwie reden die schon alle miteinander. Doch nur über zwischen geschaltete Apps und unnötig kompliziert.

Insel-Lösung: Amazon Fire TV unterstützt zum Beispiel Airplay nur indirekt.

Warum also nicht alles über einen Computer machen, der mit sich selbst kompatibel ist? Alles andere sind nur Ausspiel- und Eingabegeräte.

Je länger ich überlege, desto sicherer bin ich mir: Ich will einen zentralen Computer im Haus mit dicker CPU, toller Leistung und mit Terminals. Ist das realistisch oder eine Schnapsidee?

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