Praxis: Intel Core i7 vs AMD Ryzen 7 vs ARM – welche CPU für welchen Zweck?

Zu den Zeiten, als wir die Hardware-Folgen von „Neues, der Anwenderkurs“ produziert haben, stellte sich die in der Überschrift formulierte Frage noch gar nicht. Vobis, Escom oder Gateway hatten uns für die Produktion ihre jeweiligen Flaggschiff-PCs ausgeliehen – und so hatten wir damals im Studio super schicke PCs mit 486er-Prozessoren. Mitte der 90er musste man sich die leisten können und wollen – wer etwas preissensibler unterwegs war, griff eher zum 386er oder sogar 386SX.
Doch heute sieht die Prozessor-Welt deutlich anders aus. Vorbei ist es mit der schönen alten einfachen Produktstruktur. Wer heute einen neuen Rechner kaufen will, schlägt sich mit ziemlich vielen Spezifikationen und diversen Anbietern rum. Wir wollen etwas Klarheit schaffen …

Wenn Christian oder ich, Hannes, uns neue Rechner kaufen, oder wenn – wie es häufig vorkommt – Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte nach unseren Tipps zum PC-Neukauf fragen, taucht neben anderen Aspekten ein Thema praktisch immer auf: Soll die CPU von Intel oder von AMD sein? Oder gar von Qualcomm – und der Rechner somit statt klassischer Intel-Kompatibilität nach ARM-Architektur arbeiten? Genau diesen Fragen wollen wir im Folgenden tiefer auf den Grund gehen. „Allein schon in der Hoffnung, dass wir unsere Freunde und Verwandten in Zukunft auf diesen Artikel verweisen können, statt stundenlange Telefonate mit ihnen zu führen“, sagt Christian.

Drei Welten? Zwei Welten? Die Frage aller Fragen

Wer unsere Serie über die Frage, wie man mit dem angekündigten Support-Ende von Windows 10 umgehen soll, verfolgt hat, weiß: Wie bei so vielen anderen Windows-Usern, stehen auch bei Christian und mir Entscheidungen an. Welcher der vorhandenen Rechner soll und muss ersetzt werden? Und falls ein Neukauf ansteht: Eher mit Intel-Prozessor oder eher mit AMD Ryzen? Diese Auswahl steht zumindest an, wenn es um Rechner geht, die vor allem kompatibel zur Jahrzehnte vorherrschenden Intel-x86-Architektur sein sollen. Zum Beispiel weil man Programme hat, die sich nicht wirklich gut auf einer anderen Plattform betreiben lassen. Das kann in Unternehmen oft eine lang eingesetzte Spezial-Software ein. Oder vielleicht auch ein spezielles Programm, das man schon seit Jahren hat und liebt – Bildbearbeitung, Medienverwaltung und so weiter

In diesem Fall ist man in der Zwei-Welten-Auswahl gefangen: Intel oder AMD? Wer überwiegend mit aktuellsten Programmen arbeitet, die von den Anbietern gut gepflegt werden oder vor allem auf Cloud-Services setzt, der kann schnell eine dritte Welt entdecken. Eine die „noch nie ein PC-Anwender zuvor betreten hat“ – um es mit dem Intro zu den Ur-Folgen von Raumschiff Enterprise zu sagen… Seufz – das war halt unsere Star-Trek-Hochphase… Aber zurück zur Welt Nummer 3: Ob und wann ein Rechner mit ARM-Prozessor infrage kommt, darauf kommen wir noch etwas später zurück. Zunächst bleiben wir beim von Captain Kirk so geschätzten offenen Zweikampf – in diesem Fall zwischen Intel und AMD.

Der alte Wettstreit: Welcher Prozessorhersteller baut die leistungsfähigeren Chips?

Was ist denn in dieser Konstellation für mich der richtige Anbieter? Und – was zur Hölle – bedeuten die ganzen kryptischen Zusatzbezeichnungen bei den Prozessornamen heute?

Was soll man sagen? Es gibt unterschiedliche Arten, an solche Fragen heranzugehen, und jeder hat so seine Methode: Man kann sich tagelang mit Testberichten und Benchmarks beschäftigen. Bei uns beisweilen auch „die Hannes-Methode“ genannt. Oder jemanden fragen, der sich mit dem Thema auskennt (da war es wieder – und wird bei uns gern „die Christian Methode“ genannt). Oder man kann zum günstigeren Gerät greifen, das die gewünschten Eckdaten zumindest grundsätzlich erfüllt. Das wäre eher der kostenoptimierende Ansatz.

In jedem Fall gilt: Wie viel Prozessorleistung und mit welchen Schwerpunkten es sein soll, hängt von den beabsichtigten Anwendungen ab. Und – wen würde es wundern – auch da sind Christian und ich schon recht unterschiedlich aufgestellt.

Allerdings muss man auch sagen: Schon lange lassen sich AMD und Intel nicht mehr mit David und Goliath vergleichen. Eher mit zwei Brüdern, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben. Okay, zugegeben: Manchmal denkt man eher an Kain und Abel. Denn ein Kampf ist es schon, den beide sich liefern. Und manchmal, das sage ich, Hannes, offen, weiß ich gar nicht aktuell, wer gerade in welchem Bereich die Nase vorn hat. Und welcher der diversen und vielfältigen Benchmarks dem einen oder den anderen nach vorne stellt, weil der jeweilige Kontrahent da in Nuance X besser abschneidet.

Überraschung: bei Windows-Rechnern hat Hannes weniger Leistungsbedarf als Christian

Tatsächlich ist es allerdings Christian, der viel Zeit vor Schnittrechnern verbringt, leistungsstarke Maschinen zur Regie bei Live-Sendungen braucht, und grundsätzlich sehr hohe Ansprüche an die Performance bei Video-, Ton- und Bildbearbeitung hat.

Wie wir ja schon öfter haben durchblicken lassen, arbeite ich, Hannes, hingegen schwerpunktmäßig auf dem Mac. Da darf es dann zwar auch gern eher mehr als weniger Rechenleistung und Speicherplatz sein – aber mit seinen eigenen „Apple Silicon“-Chips hat Apple für reichlich Rechenleistung ja durchaus gesorgt. Windows-Rechner sind bei mir eher Test-Maschinen – auf denen ich mal etwas ausprobiere, auf denen ich Screenshots für Artikel zu Windows-Themen mache – oder die ich nutze, wenn ich mit Software umgehen muss, die so auf der Apple-Plattform nicht oder nur mit größeren Verrenkungen (à la virtualisiertem Windows unter Parallels) läuft. Bei Christian qualmt dann schon eher die Prozessor-Socke – äh, Pardon: der Prozessor Sockel.

Starten wir also mit Anwendern, die eher in der Windows-à-la-Hannes-Kategorie unterwegs sind. Standard-Anwendungen sind hier das Thema. Daher habe ich mich in zwei Fällen für Core-i5-Chips von Intel entschieden. Einmal als Desktop-Variante und einmal in einer für den Notebook-Einsatz optimierten Version. Mit jeder Generation haben die mehr CPU-Kerne bekommen, sodass deren in der PC-Mittelklasse angesiedelte Leistung für meine Zwecke (eigentlich der klassische Büro-PC: ein bisschen Office, ein bisschen E-Mail, ein bisschen Surfen) mehr als ausreicht.

Wichtiges Entscheidungskriterium: Eher ein leichtes Notebook, das viele Stunden durchhält? Oder ein Desktop-Bolide für maximale Performance?

Übrigens eine nicht zu unterschätzende Frage: Wer braucht eigentlich noch einen Desktop? Dieser kurze Einschub sei mir hier erlaubt. Wir beide haben einen Faible für Notebooks, weil wir beide viel unterwegs sind. Und die Leistung, die moderne High-End-Notebooks bieten, ist wirklich erstaunlich. Früher war das Notebook sowas wie die Reiseschreibmaschine – für Büroarbeiten prima, aber schon bei Bildbearbeitung wurde es schnell eng. Heute ist das anders, und Christian hat darum auch ein paar echte Notebook-Boliden im Einsatz. Für Schnitt und für Livestreams. Aaaaaber: Die Dinger kosten ein Vielfaches der vergleichbaren Desktops, erreichen dennoch oft nicht vollständig deren Leistungsfähigkeit, und „der Kühler läuft eigentlich in Form des Ventilators andauernd“, erzählt Christian. Und schwupps setzt er sich schon seine Kopfhörer auf, damit er den Ton vom Schnitt und nicht den Ton des Notebook-Ventilators hört. Manchmal ein bißchen nervig, wenn ich ihn was fragen will – weil er mich dann erst mal gar nicht hört. Ich befürchte, er hat nicht nur Noise Cancelling sondern manchmal auch eine Schaltung für Hannes-Cancelling drin, wenn er ungestört an einem Film herumschnippeln will …

Desktop oder Notebook – bei Intel ein Grund für Verwirrung

Allerdings sind wir gerade bei der Frage Desktop oder Notebook auch schon bei den zum Teil etwas verwirrenden Details im Intel-Produktsortiment: Der Prozessor-Veteran hat sich in letzter Zeit in so viele Unterserien verheddert, dass man schon das Gefühl entwickeln kann, man müsste erst ein IT-Studium abschließen, um die Unterschiede zu überblicken.

Ohne an dieser Stelle schon klare Kaufempfehlungen auszusprechen: Vor allem im Mobilbereich spricht im direkten Vergleich derzeit schon noch manches für Intel. Die Core-i-Prozessoren und erst recht die relativ neue Core Ultra-Serie bietet eine Balance zwischen Leistung und Akkulaufzeit, die AMDs Ryzen-Chips so nicht erreichen. Die von Intel über mehrere Generationen weiterentwickelte Hybrid-Architektur aus Performance- und Effizienz-Kernen macht sich im Alltag durch längere Akkulaufzeit bemerkbar. Fairerweise sei dazu aber auch wieder ein Erfahrungswert von Christian angemerkt: Die ganzen Stromspar-Mechanismen bringen nur etwas, wenn man auf diesen Rechnern eher einfache Aufgaben erledigt. Wer sich mit Videoschnitt oder Ähnlichem beschäftigt, der tut pauschalgut daran, eine Steckdose in der Nähe zu suchen.

Die Typenbezeichnung von Intel-Chips gibt einige Hinweise auf deren Funktionsumfang: „K“ kennzeichnet Prozessoren, die sich besonders gut für Übertaktung eignen – das ist aber in erster Linie für PC-Tuner relevant. Ist auch noch ein F dabei, also „KF“, hat die CPU keinen integrierten Grafikchip. Mit so einem Prozessor braucht man also auf jeden Fall eine separate Grafikkarte.

Und „T“ steht für energieeffiziente Modelle mit niedrigerem Takt und reduzierter Leistungsaufnahme. Sie werden vor allem in mobilen Geräten eingesetzt – der Zusatz bedeutet aber somit, dass der Chip weniger Leistung bietet als seine Pendants ohne diesen Buchstaben,

Übrigens: Wie gerade schon erwähnt, heißen die Intel-Chips In der neuesten Generation jetzt „Core Ultra“. Aber die „Übersetzung“ ist eigentlich ganz einfach: Ultra 3 = früher i3, Ultra 5 = i5, und so weiter… Für besonders hohen Performance-Bedarf gibt es bei Intel übrigens noch die Serie Core i9 beziehungsweise Ultra 9. Die sind für sehr anspruchsvolle Anwendungen wie Videoschnitt oder Bearbeitung großer Bilddateien ausgelegt – und erfüllen diese Aufgabe selbstverständlich ziemlich gut. Aber speziell für solche Einsätze gibt es noch eine andere Option..

Und wo spielt AMD seine Stärken aus? Zum Beispiel in Christians Produktionsrechnern

Als Christian wiederum gelesen hat, dass ein AMD Ryzen eine gute Wahl ist, wenn es um schiere Rechenpower geht, war seine Entscheidung schon zur Hälfte gefallen. Denn wenn ein Livestream mit mehreren Quellen, Overlays, Grafik- und Toneffekten produziert werden soll, geht einfach nichts über rohe Prozessor-Kraft. Sozusagen den Thor-Hammer unter den Prozessoren – um das mal mit einem Bild aus unserer Comic-Zeit mit Marvel-Heften zu illustrieren.

Wenn Christian Ansprüche in diese Richtung formuliert, meint er vor allem möglichst viele Kerne und Threads, auf die er seine Regie- oder Schnittsoftware loslassen kann. Und genau da spielt AMD seit ein paar Jahren seine Stärken aus: Ryzen-Prozessoren mit 12, 16 oder sogar noch mehr Kernen – und das zu Preisen, bei denen Intel ganz schön ins Schwitzen kommt. Für das Budget, das wir uns für seinen neuen Schnittrechner gesetzt hatten, hätte er bei Intel entweder weniger Kerne oder einen höheren Stromverbrauch – und damit mehr Kühlbedarf und Lärm – in Kauf nehmen müssen.

Die Regie von Live-Sendungen braucht extrem viel Rechenpower – für solche Anwendungen ist für den Livesende-Digisaurier Christian AMD eine gute Wahl.

Was ihn aber endgültig überzeugt hat, war das Gesamtpaket: viel Leistung pro Euro, moderne Mainboards mit PCIe 4.0 (wichtig für schnelle SSDs, die beim Videoschnitt auch eine wichtige Rolle spielen) und nicht zuletzt eine bessere Aufrüstbarkeit. Wenn mir auch schon klar ist, was das für mich bedeutet, wenn in zwei Jahren ein noch stärkerer Ryzen rauskommt, und Christian davon Wind bekommt. Dann muss nämlich ich wieder ran und die Aufrüsterei erledigen. Ihr seht – so manches hat sich seit den Zeiten des Anwenderkurses dann doch nicht verändert. Aber man muss klar sagen: Im Hinblick auf Aufrüstbarkeit hat AMD – gerade für stationäre Rechner – seit einiger Zeit die Nase vorn.

Deshalb ist die AMD-Prozessorplattform für PC-Bastler besonders interessant – oder für Leute wie Christian, die einen Hannes haben. Denn diese Plattform erlaubt es fast immer, nach zwei oder drei Jahren einen neuen, fetteren Prozessor aufs Mainboard zu stecken. Intel hat sich hingegen die etwas unschöne Angewohnheit zugelegt, alle zwei, drei Jahre neue Sockel für seine Chips zu definieren. Fünf Sockel seit 2015! AMD hingegen blieb seiner Plattform AM4 jahrelang treu, und auch der Nachfolger AM5 soll noch mindestens zwei Jahre durchhalten.

Ryzen 7 vs Core i7 - auch eine Frage der Sockel (Symbolbild: wallpaperflare.com)
Ryzen 7 vs Core i7 – auch eine Frage der Sockel (Symbolbild: wallpaperflare.com)

Übrigens, nur der Vollständigkeit halber: Die High-Performance-Serie von AMD heißt „Ryzen“, für die richtigen Rechenmonster mit dem Zusatz „Threadripper“. Ein „Athlon“-Chip zählt dagegen zur Low-Cost-Klasse und richtet sich eher an Sparfüchse. Keine Option für Performance-Nutzer wie Christian.

Außerdem wichtig: Findet sich bei AMD ein „G“ im Prozessornamen, steht dieses für „Grafikchip inklusive“. Und „X“ steht für (noch) mehr Leistung.

Und wie ist es mit Standard-Anwendungen, Gaming, Streaming und Co?

Um aber auch dies klar zu sagen: Für alltägliche PC-Nutzung – Office, E-Mail, Surfen, Streaming schauen – macht man letztlich weder mit Intel noch mit AMD etwas falsch. Beide bieten inzwischen stabile, effiziente und leistungsfähige Prozessoren. Es gibt keinen Klassenunterschied mehr wie früher – eher Geschmacksunterschiede. Oder Treue-Gefühle zur einen oder anderen Marke.

Und was ist mit Gaming? Tja, Gamer tendieren gerne zu AMD, insbesondere wenn sie bei Frames und Grafikauflösung das letzte Quäntchen Vorsprung herauskitzeln wollen. Aber auch auf einem Intel Core i7 einer jüngeren Generation wird kein Gamer das Gefühl haben, ausgebremst zu werden. Die Unterschiede sind im echten Leben kaum zu merken – sie spielen sich eher in Benchmarks ab.

Das heißt aber auch: Es gibt keinen ganz eindeutigen Sieger mehr. PC-Nutzer können sich freuen, dass sie heute nicht mehr zwischen „schnell“ und „günstig“ entscheiden müssen – sondern eher zwischen „passt zu mir“ und „passt noch besser zu mir“.

Ein Aspekt ist allerdings auch: Mit der Leistung steigt in der Regel auch der Stromverbrauch. Glücklicherweise haben die Prozessoranbieter das Ziel, auch die Effizienz zu steigern. Daher gilt die Faustregel, dass neuere Prozessormodelle so gut wie immer unter Voll-Last weniger Strom als ihre jeweiligen Vorgänger verbrauchen.

Was war jetzt eigentlich mit KI-Funktionen in den Prozessoren?

Sowohl Intel als auch AMD bauen inzwischen sogenannte NPU-Einheiten (Neural Processing Units) in ihre aktuellen Prozessoren ein. Die sollen bestimmte KI-Funktionen direkt auf dem Gerät ausführen – also ohne Cloud, schneller, stromsparender und datenschutzfreundlicher. Erste Anwendungen gibt es schon: Hintergrundunschärfe in Video-Calls, automatische Texterstellung in Microsoft 365, Live-Übersetzungen oder KI-gestützte Bildbearbeitung in Photoshop laufen mit NPU flüssiger. In der Praxis nehmen sich die NPUs beider Hersteller aber noch nicht viel – was nicht zuletzt daran liegt, dass auch Windows 11 und Microsoft 365 entsprechende lokale KI-Unterstützung noch längst nicht bis zum Anschlag ausreizen. Wie das in der Zukunft aussehen wird und welcher CPU-Anbieter dann gegebenenfalls die Nase vorn hat, muss man weiter beobachten.

Wer aber viel mit der Bahn unterwegs ist – wie Christian – und den dort immer noch etwas wackeligen Online-Zugang nutzen muss, für den ist eine lokale KI durchaus sinnvoll. Okay, ein Videocall geht dann ja trotzdem nicht… Wichtig ist jedenfalls: NPUs sind in den aktuellen Prozessorgenerationen beider Anbieter Standard.

Über KI nachzudenken, macht bei der Prozessor-Entscheidung natürlich Sinn. Aber noch nehmen sich die Neural Processing Units von Intel und AMD in der Praxis nicht viel.

Und wie ist das jetzt mit ARM?

Aber weil die Welt ja zu einfach wäre, wenn man sich nur zwischen zwei Alternativen entscheiden müsste, deren Vorzüge sich überwiegend in Nuancen abspielen, geht es natürlich auch noch deutlich grundsätzlicher: Für wen kommt ein Rechner mit ARM-Prozessor in Frage?

Ausführlich sind wir auf dieses Thema hier schon mal eingegangen:

Aber für Euch eine Kurzfassung: Die neuen Snapdragon-X-Chips versprechen lange Akkulaufzeiten, flüsterleisen Betrieb und erstaunliche Leistung bei Alltagsanwendungen. Wer also hauptsächlich Office, Web, Streaming und vielleicht ein bisschen Bildbearbeitung macht – und auch Wert auf starke lokale KI-Funktionen legt – für den kann ein Gerät mit „Windows on ARM“ eine interessante Alternative sein. Aber Achtung: Wer speziellere Software braucht oder mit Hardware arbeitet, die eigene Treiber benötigt und die für die ARM-Architektur noch nicht angeboten werden, der sollte Stand heute noch zu einem klassischen x86-Prozessor von Intel oder AMD greifen.

Und wenn Ihr Euch gerade fragt, warum ARM gerade in den beschriebenen Aspekten so stark ist: Ganz einfach – die kommen aus der Chip-Entwicklung für Smartphones und Tablets. Stromsparen und trotzdem möglichst hohe Leistung bieten liegt bei denen also quasi in den Genen…

Welche Leistungsklassen gibt es zur Zeit?

Nun steht man also mit all diesem Wissen im Laden und fragt sich, nach den zugegebenermaßen eher allgemeineren Betrachtungen zu den Stärken und Schwächen der einzelnen Prozessorplattformen: Und was soll ich jetzt kaufen? Darum hier noch eine aktuelle Übersicht, welche Prozessor-Modelle beider Anbieter welcher Nutzer- beziehungsweise Leistungsklasse zuzuordnen sind:

  • Einsteiger: AMD Athlon, Ryzen 3, Intel Core Ultra 3
  • Mittelklasse: Ryzen 5, Core Ultra 5
  • Oberklasse: Ryzen 7, Core Ultra 7
  • High-End: Ryzen 9, Threadripper, Core Ultra 9

Aber noch einmal, und dies vielleicht als endgültiges Fazit: Lasst Euch nicht vom ständigen Fortschritt verrückt machen. Die nächste, noch stärkere CPU kommt sowieso. Für Office, Gaming und Multimedia reicht Mittelklasse völlig aus. Wer regelmäßig aufrüsten will, sollte Langlebigkeit und Plattform im Blick behalten.

Und Digisaurier wissen ja: Manchmal macht schon ein kleines Upgrade ein altes System wieder fit für weitere Abenteuer.

Was ist was? Ein bisschen Überblick kann bei den vielen Prozessortypen und -namen nicht schaden.

2 Gedanken zu „Praxis: Intel Core i7 vs AMD Ryzen 7 vs ARM – welche CPU für welchen Zweck?“

  1. In Hinblick auf Linux sollte man am besten ein reines AMD-System nutzen (CPU und GPU), da das von Linux direkt unterstützt wird: Es müssen keine zusätzlichen Treiber installiert werden!

    Insbesondere nVidia fällt diesbezüglich immer wieder negativ auf.

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