In der KI Welt kommen die Angebote schneller auf die Welt als Kaninchen in Australien. Echt! Diesmal geht es um Claude.AI. Klingt nach einem verschollenen Philosophen oder einem französischen Austausch-Studenten, ist aber in Wahrheit ein KI-Modell von Anthropic. Wer oder was steckt dahinter? Und die wichtigste Frage: Brauchen wir das Ding überhaupt? Und vor allem: Wer braucht es? Schauen wir mal rein.
Vielleicht zuerst mal für alle die es interessiert – also die Sache mit den Kaninchen in Australien. Über Claude sprechen wir gleich. Natürlich könnt ihr auch direkt zum nächsten Absatz weiter hoppeln. Aber beim Digisaurier wollen wir euch schon auch immer gerne was historisches mitgeben ;-) In dem Fall die Kaninchen.
Die Plüsch-Invasion – KanInchen und KI
Kurzgesagt ist es so: Vor über 150 Jahren hatte jemand die grandiose Idee, ein paar Kaninchen für die Jagd nach Australien zu bringen. Dummerweise fanden die Langohren das Klima und das Nahrungsangebot so angenehm, dass sie sich nicht nur wohlfühlten, sondern auch in einer Geschwindigkeit vermehrten, die selbst eine Mathelehrerin beim ausrechnen ins Schwitzen bringen würde. Ohne natürliche Feinde und mit jeder Menge Platz fraßen sie sich durch das Land wie ein unaufhaltsamer, plüschiger Heuschreckenschwarm – sehr zum Leidwesen der australischen Farmer.
Fakt: Ein einziges Kaninchenpaar kann unter idealen Bedingungen innerhalb eines Jahres theoretisch mehr als 1.800 Nachkommen haben. Und weil Kaninchen bereits mit vier bis fünf Monaten geschlechtsreif werden, war Australien bald nicht nur das Land der Kängurus, sondern auch der flauschigen Plage.
KI Angebote im Netz vermehren sich wie die Karnickel – und zwar die in Australien. Kein Wunder dass die Nutzer überfordert sind.
Christian
Und wenn wir irgendwo ins Internet gucken kommt fast mit ähnlicher Geschwindigkeit ein neuer KI-Dienst irgendwo herausgeschossen. Ist nur nicht pelzig. Darum wollen wir ein paar der wichtigsten Dienste erklären. Und heute ist es eben der Franzose, der gar keiner ist. Sondern ein Ami. Und Mama und Papa sind: Open AI und eine abtrünnige Gruppe dort, die sich mit einem eigenen Projekt selbstständig gemacht hat.
Claude.AI – der KI-Assistent mit Stammbaum
Claude ist das KI-Modell von Anthropic, einem Unternehmen, das von ehemaligen OpenAI-Mitgliedern gegründet wurde. Und ja, wer sich von OpenAI trennt, baut offensichtlich am liebsten seine eigene KI. Der Name „Claude“ ist übrigens eine Hommage an Claude Shannon, den Vater der Informationstheorie. Also doch ein verschollener Philosoph – zumindest fast. (Quelle: IBM)
Was kann Claude? Nun, er ist ein generativer KI-Assistent, der sich in Bereichen wie Texterstellung, Code-Verständnis, Zusammenfassungen und Entscheidungsunterstützung hervortut. Kurzum: ein Multitalent, das wie ChatGPT funktioniert, aber mit ein paar eigenen Tricks.

Claude vs. ChatGPT – die ewige Debatte
Natürlich stellt sich sofort die Frage: Warum Claude und nicht einfach ChatGPT? Die Unterschiede liegen in den Details, können dann aber entscheidend für Eure Entscheidung sein. Während ChatGPT mit OpenAI-Unterstützung ständig weiterentwickelt wird, setzt Anthropic stark auf Sicherheitsmechanismen und größere Kontextfenster. Das bedeutet, Claude kann mehr Text auf einmal verarbeiten – bis zu 200.000 Tokens. Übersetzt in Normalsprech: Claude kann sich fast ein ganzes Buch merken, während andere KI-Modelle zumindest derzeit schon nach ein paar Seiten anfangen zu schwimmen. (Quelle: Zapier)
Aber: Bedeutet mehr Kontext auch bessere Antworten? Nicht unbedingt. Auch Claude hat seine blinden Flecken und kann – wie jede KI – mal ordentlich danebenliegen.
Claude ist der bessere Texter
Aus unseren Tests können wir sagen: Claude ist auf jeden Fall der bessere Text-Partner. Ihr wisst ja, dass wir beim Digisaurier mit Thorsten Ising einen KI-Begleiter haben und selbst viel und auch schon länger mit KI arbeiten, um für Euch ein gutes Angebot zu schaffen. Also: Wenn es um Marketing, Kommunikation oder schreiben allgemein geht, versteht das System Claude besser als andere die Idee von guter Sprache. Ja – auch in deutsch.

Claude tastet sich vorsichtiger mit Euch durch Euren Text – darum passieren bei Claude auch nach unserer Erfahrung weniger Fehler, Missverständnisse oder gar Textverluste. Die produziert ChatGPT gerne mal in bestimmten Situationen. Das ist dann fast so ärgerlich wie die Kaninchenplage in Australien.
Aber bei Claude müsst ihr sozusagen mehr mit dabei sein, wenn gearbeitet wird und immer mal wieder reingucken und sagen ob die Richtung stimmt, oder was Ihr in einem Absatz ändern wollt. Dazu fordert euch Claude häufig auf – kann erstmal nervig sein. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Wer also nur schnell mal einen netten Posting-Text oder so will, der kann auch einfach bei ChatGPT bleiben. Der rattert im Zweifelsfall los, bevor man noch richtig ENTER gedrückt habe. Wie das Kanninchen in Alice im Wunderland. Keine Zeit, keine Zeit… Oh – schon wieder eine Kanninchen-Metapher…
Was programmieren betrifft wissen wir persönlich das nicht. Man hört es soll da auch so sein. Allerdings – wie vermutlich unseren Lesern und Zuschauern bekannt: Ich kann eh nicht programmieren. Und Hannes hatte seine große Programmierzeit mit dem C64 oder dem Amiga. Damit heute Claude zu testen wäre – naja… Strange? Aber wenn ihr Erfahrungen habt: Schreibt Sie uns in die Kommentare!

Und was kostet der Spaß?
Tja, Claude gibt’s in mehreren Varianten. Hier ein schneller Überblick:
- Claude Free: Kostenlos, aber mit eingeschränkter Kapazität und Wartezeiten, wenn zu viele Leute gleichzeitig chatten.
- Claude Pro: 18 €/Monat, schnellere Verarbeitung und bessere Leistung. Vergleichbar mit ChatGPT Plus.
- Claude Team: 28 €/Monat, allerdings mit einer Mindestanzahl an Mitgliedern.
- Claude Enterprise: Preise nach Verhandlung, gedacht für Unternehmen mit größeren Anforderungen. (Quelle: Anthropic Pricing) Also vermutlich für die meisten von uns zu teuer…
Man könnte also sagen: Claude spielt preislich in der gleichen Liga wie ChatGPT und andere KI-Tools, die sich an professionelle Nutzer richten. Hat aber eben andere Schwerpunkte.
Brauchen wir Claude wirklich?
Das kommt darauf an. Wer regelmäßig lange Dokumente analysieren oder umfangreiche Texte zusammenfassen will, könnte von Claudes großem Kontextfenster profitieren. Wer aber nur schnell ein paar Fragen beantwortet haben will, kann genauso gut bei ChatGPT oder einem anderen KI-Tool bleiben. Und jetzt mal ehrlich: Der Markt der KI-Assistenten wächst wirklich schneller als die To-Do-Liste nach einem langen Urlaub. Denkt an die Kaninchen.
Unser Rat deshalb: Wenn ihr es probieren wollt, nutzt erstmal ein kleines Bezahlmodell. Aber anfangs nur monatlich. Denn dann seht ihr mehr vom echten Potential im Vergleich zum kostenlosen Angebot. Und: Nach einem Monat könnt ihr immer noch entscheiden, ob Ihr ein paar Euro sparen wollt und das für ein Jahr bucht. Das ist meist günstiger. Oder ihr findet raus, dass eh nicht so überzeugt in eurem Alltag. Darauf kommt es an. Außerdem habt ihr dann den Vorteil: Wenn das nächste Kaninchen äh… Pardon: Das nächste KI-Angebot aus dem Hut gezaubert wird, könnt ihr rausfinden ob das besser passt. Dann lasst Ihr Euer monatliches Abo einfach auslaufen und switched auf das nächste. Solange das alles so rasant geht, mit der Entwicklung scheint das ein sinnvollerer Weg zu sein.
Worauf ihr immer bei KI-Mitarbeitern achten solltet!
Das hier wird ein Standard-Absatz in unserer KI Serie. Seufz. Er nervt – aber er ist wichtig. Denkt daran: Die Ergebnisse sind nur so gut, wie ihr sie beurteilen könnt. Wenn ihr keine guten Texter seid, wird jeder Text der KI erstmal toll für Euch klingen. Einfach weil es sich meist besser liest, als was ihr so schreibt. Zumindest empfindet man das schnell so. Und wenn ihr nicht gelernt habt, Text zu beurteilen, dann werden Eure Ergebnisse nicht wirklich gut werden. In diesem Fall reicht euch ein kostenfreier Account bei einem der Anbieter aus, der euch hilft Eure Gedanken erstmal schriftlich zu sortieren. Dann solltet Ihr selber rangehen und euren Stil umsetzen. Auch wenn der vielleicht trockener oder fachlicher ist als wir hier beim Digisaurier schreiben. Wenn es nicht Euer Stil ist – haltet Euch davon weg.

Man wird nicht Hemingway, weil man der KI sagt, sie soll Hemingway imitieren. Man muss das Ergebnis einschätzen können. Und das gilt auch für Musik, Video, Bilder und dergleichen mehr.
Und durch die erwartbaren immer größeren Mengen an KI generierten Inhalten geht man dann mit den „Standard“-Texten die man erstmal toll findet eben doch einfach unter. Weil die jeder erstellen kann. Also: Lasst euch gerne von KI helfen. Aber lasst euch vom schnellen, scheinbar glänzenden Ergebnis nicht täuschen.
Fazit – Ein weiterer KI-Assistent mit Potenzial
Claude.AI ist eine spannende Alternative zu ChatGPT & Co. Besonders für alle, die mit großen Textmengen jonglieren oder Wert auf Sicherheitsmechanismen legen, kann sich ein Blick lohnen. Allerdings ist Claude kein Zauber-Kaninchen aus dem Hut, sondern eben ein weiteres, solides KI-Tool mit Stärken und Schwächen.
Unser Tipp: Wer sich das KI-Kaninchen mal genauer anschauen will, sollte sich erst vorsichtig herantasten – vielleicht erstmal mit einem monatlichen Abo. Denn bei der aktuellen Entwicklungsgeschwindigkeit der KI-Welt kann es gut sein, dass bald schon das nächste, noch flauschigere Modell aus dem digitalen Bau hoppelt.
Habt Ihr ganz andere Erfahrungen gemacht als wir, wenn es um Texte erstellen mit KI geht? Oder bisher noch gar keine oder frustrierende und Ihr wollt, dass wir Euer Team – ob Redaktion oder Kommunikationsabteilung – als Digisaurier coachen und begleiten in Sachen KI-Nutzung bei kreativen Projekten? In dem Fall sind wir sogar käuflich ;-) Meldet Euch einfach bei uns. DigiCoach@netproducer.de
Ach – ihr fragt Euch gerade womit dieser Text entstanden ist? Nur Christian? Alles aus Claude? Alles mit ChatGPT? Tja – viel Spaß beim raten. Vielleicht verraten wir es im Coaching ;-)