Last Updated on 10.07.2025 by Redaktion Digisaurier
Im ersten Teil dieser Serie haben wir vor allem darüber gesprochen, welche Wege es gibt, den Umstieg von Windows 10 auf Windows 11 hinauszuzögern oder zu vermeiden. Und wie Alternativen aussehen könnten. Aber es gibt nun mal viele Menschen, die weiter bei Windows bleiben wollen und müssen, die sich keine Hacks oder andere Umgehungen leisten können – die einfach auf die neueste Version von Windows umstellen wollen oder müssen. Wichtig ist: Nicht gleich den Mut verlieren, nur weil ein Testprogramm sagt: Dein alter Rechner kann das nicht. Manchmal kann er doch, wie wir bei unseren eigenen Umstellungen gelernt haben. Und genau darum geht es in dieser Folge.
Wir stehen wieder (oder immer noch) vor unserem Rechnerpark in der Digisaurier-Redaktion. Vom Notebook bis zum Desktop, von langsam bis eigentlich immer noch super schnell. Und Christian ist – sagen wir mal – angespannt. „Da steht einfach richtig viel Geld rum, das wir in den letzten Jahren ausgegeben haben, um leistungsfähige Hardware für Streaming, Videoschnitt und Co zu haben. Geräte, die wir mit Windows 10 sicher noch ein paar Jahre weiter betreiben könnten. Wenn es denn mit Windows 10 weitergehen würde.“

„Lass uns erst mal checken, welche denn ohnehin umgestellt werden können“, beruhigt Hannes. Aber nun kommt das Thema, zu dem Christian eher Schnapp-Atmung bekommt. Es geht um die Anforderungen, die Windows 11 stellt, damit man es installieren kann.
„Habe ich doch schon bei einigen probiert. Also versucht zu prüfen, was geht. Nix! Das sagt dieses Test-Programm… Health-Check oder wie das heißt. Das Ergebnis war für meinen Blutdruck nicht sehr gesund. Die meisten Rechner können offenbar nicht umgerüstet werden. Neukauf sei das Mittel der Wahl…“
Und das obwohl andere Rechner aus denselben Jahren sich umrüsten ließen. „Hier fehlt zum Beispiel das Sicherheitsmodul… Da ist es der Prozessor, der es nach den Regeln von Microsoft nicht mehr packt…“
Windows 11: Was muss mein Rechner können?
Okay – versuchen wir, uns bei einer schönen Tasse Tee zu entspannen und erst mal die Fakten zu klären. Es stimmt schon: der Zwangs-Umstieg auf Windows 11 wäre ja noch zu akzeptieren, wenn die neue Windows-Version einfach nur ein neues Kleid für denselben PC wäre, der sich bislang mit Windows 10 gekleidet hat. Das trifft aber leider nicht zu. Windows 11 ist eher wie ein neuer Maßanzug – mit dem klitzekleinen Nachteil, dass nicht der Anzug an den Träger angepasst wird. Sondern der Nutzer bzw. dessen PC dafür maßgeschneidert sein muss. Unser italienischer Herrenschneider (wenn wir denn einen hätten und Anzüge nicht ganz normal von der Stange kaufen würden), würde die Leute, die auf diese Idee kämen, mit seinen Abstecknadeln traktieren!

Aber wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen: Microsofts neue Windowskleider passen eben nur, wenn man die geforderten Maße mitbringt. Oder im Klartext: Die Systemanforderungen für Windows 11 sind deutlich strenger als sie es für Windows 10 waren…
- Mindestens ein 64-Bit-Prozessor mit 1 GHz, zwei oder mehr Kernen – und zudem aus einer von Microsoft veröffentlichten Kompatibilitätsliste. Die Listen haben wir mal für Euch zusammengesucht. Hier die für Intel, hier für AMD und hier für Qualcomm.
- 4 GB RAM (besser mehr!)
- 64 GB Speicherplatz (auf Festplatte oder SSD)
- UEFI-Firmware mit Secure Boot
- TPM 2.0 (ein spezieller Sicherheitschip)
- DirectX-12-kompatible Grafikkarte
- Internetzugang und Microsoft-Konto (Spoiler: Das Konto kann man umgehen, wenn man möchte)
Nicht ganz bescheiden also. Windows 10 war noch deutlich genügsamer.
Läuft oder läuft nicht? Das ist hier die Frage. Schafft es mein PC zu Windows 11?
Hier stehen nun also Hannes und Christian und haben wie schon erwähnt ein paar sehr unterschiedliche PCs – von Desktop bis Notebook – vor sich „…die ich persönlich ungern alle verschrotten würde…“, wie Christian es ausdrückt.
Erste Frage: Läuft es oder läuft es nicht, das Windows 11 auf diesem PC? Oder anders gefragt: Wie findet man nun heraus, ob der vorhandene PC fit für Windows 11 ist? Zu diesem Zweck bietet Microsoft ein Tool namens „PC-Integritätsprüfung„. Es checkt im Wesentlichen die oben aufgelisteten Voraussetzungen und hebt (Meldung „kompatibel“) oder senkt (Meldung „nicht kompatibel“) anschließend seinen digitalen Daumen. Ältere Geräte scheitern besonders häufig an der Forderung nach dem „Trusted Platform Module 2.0″ (TPM 2.0) oder an einem zu alten Prozessor.
„Zumindest bietet Dir Microsoft jede Menge Tools und Listen, um die Kompatibilität Deines vorhandenen Rechners zu Windows 11 zu prüfen. Aber ja, die Hardwareanforderungen sind gegenüber Windows 10 schon um einiges gestiegen…“
Hannes, unfreiwilliger Microsoft-Supporter
Zusätzlich haben viele PC-Hersteller inzwischen eigene Listen mit den Modellen veröffentlicht, die Windows-11-kompatibel sind – ein Blick auf die Support-Seite des jeweiligen Computerherstellers lohnt sich also.
Da gibt es eben zum Beispiel das ASUS Gaming-Notebook von 2016, aus dem wir einen Senderechner gemacht haben. War sauteuer und ist immer noch super leistungsfähig. Christians Wette: „Das hat so viel Power – das geht garantiert.“ Hannes: „Hmmm…“

Da gibt es den stationären Senderechner, mit dem wir zum Beispiel die Livesendungen auf dem Digisaurier-Youtube-Kanal machen. Angeschafft 2021. Christians Wette: „2021? Das ist so neu und hat auch viel Power – das kann kein Problem sein.“ Hannes: „Nun ja – denkt man so….“
Christian: „Das Microsoft Surface aus 2019 – ein Microsoft-Produkt, das muss doch! Oder?“ Hannes: „Wir werden sehen…“
„Geht das Windows-11-Upgrade oder nicht? Ich wette erst mal gar nicht mehr – zu oft kam es anders, als ich dachte.“
Christian, von Microsoft zur Demut erzogen
Und da ist dieses Asus-Notebook – nicht das teuerste, was wir im Maschinenpark haben, aber von den Daten her sieht das echt gut aus. Christian wettet – erstmal gar nicht mehr. Zu oft kam es anders, als er dachte. Und Hannes ist beim Wetten ja auch keine Hilfe. Also: Fakten, Fakten, Fakten – und immer an das Redaktionsbudget denken…
Der Weg zu Windows 11: Was ist bei grünem Licht trotzdem zu bedenken?
„Okay – wir machen den Test jetzt nochmal zusammen“, schlägt Hannes vor. Natürlich kann man sagen: Lautete das Urteil des digitalen Schwurgerichts „kompatibel“ (oder weist die Update-Funktion Ihres Windows-10-PC schon seit geraumer Zeit darauf hin, dass das Gerät auf Windows 11 aufgerüstet werden kann), ist der Weg klar: Auf „Upgrade“ klicken und Windows 11 installieren. Immerhin: Extra-Kosten werden dafür bei einem direkten Upgrade nicht fällig. Die bestehende Lizenzierung für Windows 10 wird einfach für Windows 11 übernommen.

„Okay, dann fangen wir mal mit dem Microsoft Surface an.“
Christian hat den System-Check auf das Notebook praktisch noch während des Gespräches in Windeseile heruntergeladen und gestartet. Und in der Geschwindigkeit würde er jetzt gerne auch den Upgrade machen. „Das passt alles, soweit ich das gesehen habe. Dann kannst Du doch schnell das Upgrade machen, dann checke ich schon mal bei den anderen Geräten…“, überlegt Christian laut.
Von schnell mal Machen ist Hannes aber weniger begeistert. „Langsam mit den jungen Digisauriern! Ein paar Sachen gibt es bei so einem Umzug schon noch an Details zu beachten.“ Christians Gesichtsausdruck ist klar: Laaaaaangweilig. Will ich nicht. Weitermachen!
„Das geht den meisten Leuten so – man will die Installation irgendwie möglichst schnell hinter sich bringen. Und dann halt weiterarbeiten“, betont Christian. Hannes‘ erwartbare Antwort: „Nur weil die Anzeigen alle auf Grün sind, heißt das nicht, dass das man nur noch sagen muss: Und los… Und das sollte man auch nicht, sonst aktiviert man Optionen oder trifft in der Hektik Entscheidungen, die man nachher bereut…“
Christian rollt mit den Augen – dachte er sich schon, dass Hannes sowas sagt. Aber probieren kann man es ja…
Zwei Faktoren, die man bedenken muss beim Umstieg: Der richtige Zeitpunkt und das Microsoft-Konto
„Die Prozedur kann einige Zeit dauern. Ein Betriebssystem-Upgrade ist nichts, was man zwischen Tür und Angel machen sollte – oder ein paar Stunden, bevor man zum Beispiel einen wichtigen Abgabetermin für ein am PC erstelltes Projekt hat“, ist Hannes klare Ansage.
„Ein Betriebssystem-Upgrade ist nichts, was man zwischen Tür und Angel machen sollte.“
Hannes, der in digitalen Dingen gern eher vorsichtig ist
Und er hat ja recht: Christian hat mal im Wohnwagen bei den Dreharbeiten für „Neues… Computer für Kids“ gedacht, er könnte auf einem damals neuen Rechner (sein erstes Thinkpad) in den Drehpausen nebenbei Stück für Stück Windows 95 installieren. War keine gute Idee: „In Wahrheit habe ich das ganze echt verkorkst. Ich habe – weil gerade mal wieder der Dreh weitergehen sollte, und ich wollte, dass das Ding in dieser Zeit weiter installiert – zu oft und zu schnell auf ‚weiter‘ oder ‚ja‘ geklickt, damit es vorangeht.“ Ergebnis: Wieder zu Hause musste Christian das ganze System nochmal neu und mit mehr Ruhe installieren.
Die Geschichte zum Thinkpad und dem roten Punkt, der Christian damals an dem Gerät so irritierte, gibt es übrigens hier – falls Ihr beim Installieren von Windows 11 Zeit habt und was lesen wollt ;-)
Man sollte ja meinen, man kann beim Installieren eines neuen Systems nichts falsch machen. Aber Christian hat selbst das damals geschafft. „Hektik und Ungeduld sind immer schlechte Ratgeber. Da hast Du schon recht…“, stimmt er also Hannes zu. Und schenkt sich noch eine Tasse Tee ein.
„Zumal bei den modernen Systemen heute am Anfang wirklich viele Optionen angeboten werden, und man doch öfter etwas entscheiden muss, was man dann vor lauter Hektik gar nicht richtig versteht. Und schon hast Du die falsche Abzweigung genommen“, bekräftigt Hannes. „Klar – man kann eigentlich alles später korrigieren. Aber wenn man nicht weiß, wo genau man da zu diesem oder jenem Thema zugestimmt hat, dann muss man später auf jeden Fall jemanden fragen, wo man das überhaupt wieder umstellen oder zurückstellen kann.“
„Ich kenne viele Leute, die ein Microsoft-Mail-Konto aus Versehen angelegt haben, nur weil es ihnen bei der Installation von Office vorgeschlagen wurde. Einer von denen guckt mich morgens im Spiegel an…“, muss Christian einräumen. Und damit hat Hannes‘ Methode „nur die Ruhe“ gewonnen – und es geht los mit dem Microsoft Surface.
„Ich kenne viele Leute, die ein Microsoft-Mail-Konto aus Versehen angelegt haben, nur weil es ihnen bei der Installation von Office vorgeschlagen wurde. Einer von denen guckt mich morgens im Spiegel an…“
Christian über seine Erfahrung mit seinem
bevorzugten Office- und Betriebssystem-Anbieter
„So, jetzt wird’s ernst“, sagt Christian und startet das Windows-11-Setup auf seinem Surface. „Okay – das Surface ist ungefähr von 2019 – es ist ein Microsoft-Gerät und es war ordentlich teuer. Nicht zuletzt wegen der schmalen und leichten Bauweise. Neu kaufen möchte ich das nicht.“
Die gute Nachricht: Die Integritätsprüfung für Windows 11 lief ja problemlos durch: Alles auf grün…
„Also doch nur einfach ja sagen und gut, oder?“, überlegt Christian laut. „Eher nein – lass uns mal schauen, welche Stolperfallen Microsoft den Nutzern so stellt.“ Hannes lehnt sich zurück und grinst: „Ich wette, schon beim ersten Dialog wirst du dich fragen, was du da eigentlich anklickst. Microsoft hat nämlich eine Kunst daraus gemacht, wichtige Entscheidungen hinter harmlosen Buttons zu verstecken.“

Die Microsoft-Installationsfallen – Augen auf beim Installieren
Nach den üblichen Lizenzbestimmungen und Systemchecks erscheint der erste kritische Dialog: „Ready to install“. Christian überfliegt den Text und will schon auf „Install“ klicken, als Hannes ihn stoppt.
„Die erste Weichenstellung ist schon kritisch: Was bleibt, was geht?“
Hannes beim Installieren von Windows 11
„Halt! Siehst du den kleinen Link da unten? ‚Change what to keep‘? Das ist die wichtigste Entscheidung des ganzen Upgrades!“ Christian klickt darauf und drei Optionen erscheinen:
„Keep personal files and apps“ steht ganz oben und ist bereits ausgewählt.
„Das ist die Bequem-Option“, erklärt Hannes. „Alle deine Programme bleiben, alle Einstellungen bleiben, alle Dateien bleiben. Klingt perfekt, oder?“
„Wo ist der Haken?“, fragt Christian vorsichtig-skeptisch zurück.
„Der Haken ist, dass auch alle Probleme bleiben.“ Eigentlich kennen wir das alle von Updates: Wenn ein Windows 10 schon langsam war oder Macken hatte, schleppt man die mit rüber. Es ist wie Umziehen ohne auszumisten. Also eher nur mit Vorsicht zu empfehlen. Christian scrollt zu den anderen Optionen. „Keep personal files only“ bedeutet, dass alle Programme gelöscht werden, aber die Dateien bleiben.
„Das ist der Kompromiss“, sagt Hannes. „Deine Urlaubsfotos und Dokumente bleiben, aber du musst alle Programme neu installieren. Dafür startest du mit einem sauberen System.“ Die dritte Option „Nothing“ löscht alles. Das ist die Radikalkur. Komplette Neuinstallation. „Aber bitte nur, wenn du vorher ein Backup gemacht hast!“
Sollte man sowieso machen. Letztlich weiß man nie was schief geht – und die Zeit für ein Backup sollte auf jeden Fall sein. Wenn man nicht einer von den Leuten ist (und das ist eine ausgesprochen gute Eigenschaft), die sowieso regelmäßig Backups machen und darum schon eines zur Hand haben.
Christian entscheidet sich für die mittlere Option. „Ich hab eh zu viele Programme installiert, die ich nie nutze. Gute Gelegenheit für einen Frühjahrsputz.“

Der Microsoft-Konto-Zwang
Nach dem Neustart kommt der nächste Stolperstein: Microsoft möchte unbedingt, dass Christian sich mit einem Microsoft-Konto anmeldet.
„Ach komm schon“, stöhnt Christian. „Ich will doch nur ein lokales Konto wie früher!“ „Tja, Microsoft will dich in ihr Ökosystem locken“, erklärt Hannes. „Mit Microsoft-Konto bekommst du OneDrive, synchronisierte Einstellungen zwischen Geräten, automatische Backups…“
„Und Microsoft bekommt alle meine Daten“, so Christian.
„Genau. Aber es gibt noch einen Trick.“ Hannes zeigt auf das Netzwerkkabel. „Zieh das mal raus.“
Christian trennt die Internetverbindung, und plötzlich erscheint eine neue Option: „I don’t have internet“. Nach ein paar weiteren Klicks kann er so doch noch ein lokales Konto anlegen. „Funktioniert nicht immer“, warnt Hannes. „Microsoft macht diese Umgehung immer schwieriger. In neueren Versionen musst du in der Eingabeaufforderung oobe\bypassnro
eingeben, um die Netzwerkpflicht zu umgehen.“

Die versteckten Einstellungen
Nach der Installation führt Windows 11 durch eine Reihe von Konfigurationsdialogen. „Hier wird’s tückisch“, warnt Hannes. „Microsoft fragt dich scheinbar harmlos nach deinen Präferenzen, aber eigentlich legst du fest, wie viele Daten du preisgibst.“
„Let’s customize your experience“ erscheint auf dem Bildschirm mit verschiedenen Kategorien wie Gaming, Creativity, Entertainment.
„Sieht harmlos aus“, sagt Christian.
„Ist es aber nicht. Je nachdem, was du hier anklickst, installiert Windows verschiedene Apps und aktiviert verschiedene Telemetrie-Funktionen. Wenn du auf ‚Gaming‘ klickst, bekommst du die Xbox-App und Game-Optimierungen – aber auch mehr Datensammlung.“ Christian überspringt die Auswahl. „Ich konfiguriere lieber später selbst.“
Der Moment der Wahrheit
Nach einer gefühlten Ewigkeit startet Windows 11 zum ersten Mal. Das neue Design mit dem zentrierten Startmenü und den abgerundeten Ecken wirkt tatsächlich frischer als Windows 10.
„Läuft erstaunlich flüssig“, gibt Christian zu. „Auch auf der älteren Hardware hier. Fast habe ich das Gefühl – besser… Aber das passt doch nicht zusammen…“
„Doch und Du hast recht: Das ist das Paradoxe“, sagt Hannes. „Windows 11 läuft oft flüssiger als Windows 10, aber Microsoft lässt es nur auf neuerer Hardware zu. Es ist wie ein Sportwagen, den du nur mit Führerschein der Klasse A fahren darfst, obwohl er auch mit Klasse B funktioniert.“
„Schräges Bild…“, sagt Christian. „Stimmt…“, gibt Hannes zu.
Christian öffnet den Task-Manager. Und siehe da: der RAM-Verbrauch ist sogar niedriger als bei Windows 10. Und die neuen Snap-Layouts für die Bildschirmfenster sind wirklich praktisch. Auch wenn das Upgrade erzwungen ist – es ist nicht alles unbedingt schlechter.
„Okay – hätte ich jetzt etwaswas in der Qualität von Windows Vista bekommen, würde ich vermutlich Zeter und Mordio schreien“, grinst Christian und klickt ein bisschen auf der neuen Oberfläche herum, um sich damit vertrauter zu machen.
Und wenn der Hardware-Test schief geht – nicht kompatibel ist nicht endgültig.
Im Lauf der weiteren Tests und Installationen gibt es eine Überraschung und einen traurigen Fall beim Windows-Update.
Der neue Senderechner in der Digisaurier-Regie ist von 2021. Christian hatte gewettet: Der ist sauschnell – muss er ja sein als Senderechner – und ja wirklich noch nicht alt. Der geht garantiert. Aber…
Es kommt die Meldung, dass der Rechner nicht alle Voraussetzungen für Windows 11 erfüllt. „Ja – spinnen die denn?“, will Christian gerade loslegen zu fluchen. Aber Hannes stoppt ihn.
„Warte mal – von wann ist denn das BIOS?“
„Was soll das denn helfen, wenn doch da irgendwelche Hardware fehlt“, ist Christian irritiert.
Im Grunde ist es wirklich leicht. Mit etwas Glück sind Optionen wie TPM 2.0 oder Secure-Boot-fähiges BIOS vorhanden, waren aber bisher abgeschaltet. Hier hilft ein Blick ins BIOS. Check ob es von eurem Anbieter eine neue BIOS Version gibt. Da man den Rechner oft jahrelang laufen lässt ohne sich darum jemals zu kümmern, könnte das ein Gam-Changer sein.
„Beim neuen Senderechner gibt es das Update – lass uns das drauf spielen und dann nochmal den Test laufen lassen…“, fängt Hannes an. Aber da ist Christian schon aus der Türe. „Ich mach mal Kaffee – Du kannst ja schon mal das mit dem BIOS machen…“

Solche Sachen waren ihm immer schon etwas suspekt. Also darf Hannes das machen. Und bekommt dafür nachher einen Kaffee.
15 Minuten später ist alles klar: Nach einem BIOS-Update kann der Rechner auch die fehlenden Anforderungen erfüllen und auf Windows 11 umgestellt werden.
„Wobei natürlich gilt: Es kann passieren, dass Dein BIOS aktuell ist – aber bestimmte Funktionen abgeschaltet sind oder erst aktiviert werden müssen. Sonst läuft der Test ins Leere. Also: Bei Problemen und wenn es keine Updates gibt, immer erstmal ins BIOS gucken, ob es sich dort eine Funktion findet, die vielleicht den Windows-11-Problemknoten zerschlägt, wenn man sie aktiviert.“ Dieser Hinweis von Hannes kann unnötige Ausgaben für einen neuen Rechner mit etwas Glück unnötig machen. Und wenn man selber unsicher ist, vielleicht beim Händler fragen – oder via Google suchen, oder Freunde fragen, die zu solchen Themen fitter sind.
„BIOS-Einstellungen ändern? Aber ganz gewiss nicht ohne Deine Hilfe, Hannes. Du kommt ja dann sicher demnächst mal wieder vorbei…“
Christian, skeptischer Digisaurier
Anforderungen doch erfüllen? Ist Aufrüsten eine Option?
Doch nun wird’s dramatisch: Bei dem großen Gaming-Laptop, der als mobiler Senderechner für Digisaurier-Sendungen von unterwegs dient, hilft leider nix.
Es gibt kein neues BIOS. Im alten lässt sich auch nichts aktivieren, was helfen würde. Ein Upgrade auf Windows 11 scheitert vor allem am nicht vorhandenen TPM 2.0.
Aber das muss für Euch nichts heißen: Mit etwas Glück lässt sich der vorhandene Rechner doch noch für Windows 11 fit machen. Wenn der Engpass bei Arbeitsspeicher oder Festplatte liegt, lassen sich diese zumindest bei Desktop-PCs, aber auch bei modular aufgebauten Notebooks, relativ einfach und preiswert aufrüsten.

Fehlt der TPM-Chip, lassen sich einige wenige PCs mit diesem „Trusted Platform Module 2.0″ nachrüsten. Das hatte uns unser Freund und „Tonmeister“ beim Digisaurier, Dirk, erzählt. Dazu muss das Mainboard einen sogenannten TPM-Header haben. Klassische Anlaufstellen, um so etwas herauszufinden, sind technische Datenblätter und Support-Seiten des PC-Herstellers – oder das gute alte PC-Hardware-Handbuch, sofern es das gedruckt oder als PDF-Datei noch gibt.
Bei Notebooks ist diese Option allerdings leider meistens ausgeschlossen. Aber auch da kann es klappen, je nachdem wie das Gerät aufgebaut ist. Wer sein Gerät bei einem Händler seines Vertrauens erworben hat, kann am besten auch mal dort nachfragen.

Trotz dieser virtuellen Strohhalme: Wenn der Prozessor zu alt ist oder das Mainboard die nötige Technik nicht unterstützt, ist ein Upgrade nicht möglich. Dann bleiben nicht mehr viele Optionen…
Das Fazit der Upgrade-Odyssee
„Unterm Strich“, resümiert Christian, „ist Windows 11 scheinbar schon ein gutes Betriebssystem. Und weil es ja schon eine Zeit lang da ist, wohl auch ganz ausgereift. Kommt mir zumindest so vor. Aber der Weg dahin ist ein Minenfeld aus Marketing-Tricks und Datensammel-Fallen.“
„Genau“, bestätigt Hannes. „Wenn du weißt, worauf du achten musst, ist das Upgrade relativ problemlos. Aber Microsoft macht es einem nicht leicht. Hinter fast jedem Dialog steht eine Entscheidung zwischen Komfort und Kontrolle.“
Christian speichert seine Einstellungen. „Für einige der Rechner werde ich wohl doch bei Windows 10 bleiben und die Extended Security Updates kaufen. Zumindest bis ich wirklich einen neuen Laptop brauche.“ Oder bis auch diese Verlängerungs-Optionen nicht mehr angeboten werden, denkt sich Hannes. Sagt es aber sicherheitshalber nicht laut, um Christian nicht die gerade wieder gestiegene Laune zu verderben…
„Für einige der Rechner werde ich wohl doch bei Windows 10 bleiben und die Extended Security Updates kaufen. Zumindest bis ich einen neuen Laptop brauche.“
Christian beim Entwickeln seiner IT-Upgrade-Strategie
„Eine sinnvolle Entscheidung“, nickt Hannes. „Manchmal ist der beste Sprung ins kalte Wasser gar kein Sprung.“
Die beiden Digisaurier schauen auf die Bildschirme mit dem neuen Windows-11-Desktop. Modern, sauber, funktional – aber erkauft mit Kompromissen, die vielleicht nicht jeder eingehen möchte.
„Und denmächst „, sagt Christian, „schauen wir uns Linux an. Mal sehen, ob der Pinguin eine echte Alternative ist.“
Hannes grinst. „Das wird ein Abenteuer. Aber ein anderes.“
In der nächsten Folge unserer kleinen Serie zum Support-Ende von Windwos 10 geht es dann um die echten Probleme: Rechner bei denen nix mehr geht. Hacken? Wenn ja – wie geht das überhaupt? Und natürlich die Option Neukauf. Nicht einfach in einer Welt, in der ein Buchstabe mehr oder weniger beim Rechnernamen Welten ausmachen kann. Tja – die Zeiten von 286, 386 und 486 war da noch etwas einfacher ;-) Da wusste man sofort, was die bessere Wahl war. Das ist heute echt anders. Aber keine Sorge – auch dabei helfen wir Euch natürlich weiter.