„Krsccccch hat der Bundestag in seiner frpfrpfrp heute Nachmittag shhhhhhchapchap…“. Ich stürze aus meinem Zimmer und schalte das verdammte Radio aus. Franziska findet das gar nicht witzig. „Sorry, ich kann das so nicht hören,“ entschuldige ich mich und versuche ihrem Blick auszuweichen. Ich lasse mich nämlich von solchen Geräuschen ganz leicht aus der Konzentration reißen. Störungen! Tonstörungen! Gruselig.
Aber es gibt noch ein größeres Problem als die Tonstörungen: Franziska würde gerne Radio hören und sieht mich immer noch vorwurfsvoll an. Der Hausfrieden steht auf dem Spiel. Was also tun?
Eigentlich wollte ich ja einen Kommentar auf den unbedingt lesenswerten Beitrag meines Mit-Dinos Rainer Bartel schreiben. Schnell aber merkte ich, dass das nicht geht: ich bin doch in recht zentralen Fragen anderer Meinung als Rainer. Deshalb will ich den schönen Brauch einer „Entgegnung“ pflegen. Vielleicht entspinnt sich ja eine spannende Diskussion um die Zukunft des Hörfunks. Wer, wen nicht zwei Internet-Dinos, hätten dazu etwas beizutragen …
Warum hat mich Rainer Bartels Artikel heute aus meiner Arbeit gerissen, zum Nachdenken und schließlich zum Schreiben gebracht? Ganz einfach: er berührt bei mir einen wunden Punkt meiner Seele: ich liebe das Radio.