Nun war es ja nicht so, dass der Chefredakteur der durchaus erfolgreichen Computerzeitschrift Data Welt einfach so zu den wichtigen Messen reisen durfte: Gut, eine Woche CeBIT und drei Tage Systems waren auch schon 1985/86 drin, aber zu den wichtigen internationalen Events reise dann doch, bitteschön, der Herausgeber himself. Aber letztlich macht Erfolg unverzichtbar, und so durfte der nämliche Chefred tatsächlich zur Comdex 1987 nach Las Vegas düsen. Wow. Und zwar allein und auf Basis wirklich schlechter Reisevorbereitungen, für die, ähem, jemand anderes im Hause zuständig war. Sagen wir so: Bis zur Landung auf dem McCarran-Airport lief noch alles glatt. Beim Mietwagen ging’s dann schon los: We haven’t received any reservation, sir. Aus lauter Mitleid überließen mir die Mietwagenleute einen leicht ranzigen Mitsubishi Colt mit Automatik. Auf ein Dosenbier mit Bill Gates. Oder: Windows schlägt GEM weiterlesen
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Was zur Hölle… Muss ich jetzt auch noch whatsappen?
Vor einiger Zeit meinte die Tochter (29) so ganz nebenbei: „Können uns ja über WhatsApp verabreden…“ als es darum ging, einen gemeinsamen Hundespaziergang anzustimmen.“ Was zur Hölle…“ dachte ich, „muss ich jetzt auf meine alten Tage auch noch whatsappen?“ Denn bis dahin war mir nicht nur die Quassel-App mit der grünen Sprechblase fremd geblieben, sondern alle diese sogenannten „Messenger“. Als Alt-Hippie dachte ich bis neulich immer nur an die legendäre Psychedelisch-Band „Quicksilver Messenger Service“ oder erinnerte mich an mehrfach gescheiterte ICQ-Versuche und den Widerwillen dagegen, Skype ohne Bild und Ton zu nutzen. Selbst mit der SMS als Textnachricht auf dem Handy hatte ich mich immer schwer getan – vermutlich die Folge meiner Wurstfinger, die beim Tippen auf dem Mobiltelefon durchschnittlich drei Anläufe pro Buchstabe brauchte. Damit hat die jüngere Generation – also alles unter Fuffzich – kein Problem; deren Daumen sind ja schon genetisch verformt. Außerdem war die SMS der Kids die natürlich Vorstufe für WhatsApp. Denn bei dieser enorm gefragten App, die immer unter den Top 3 der App-Charts zu finden ist, handelt es sich um den Messenger für die SMS-Generation. Aber brauch ich als Silver Surfer so etwas auch noch? Was zur Hölle… Muss ich jetzt auch noch whatsappen? weiterlesen
Sachen on demand – 3D-Druck ganz praktisch

Der MIT-Professor Neil Gershenfeld prophezeit eine industrielle Revolution. Und zwar durch den 3D-Druck. Er muss das prophezeien, weil er sich auf das Thema spezialisiert und eine „Free-Hardware“-Bewegung begründet hat. Seine These: Weil jeder Haushalt sich mit einem sogenannten „Fabber“ seinen eigenen Kram drucken kann, wird das Transportwesen unnötig, und die Sachen kommen üer Internet als Daten ins Haus. Mir persönlich ist das einen Hauch zu spinnert, aber dieser 3D-Druck, der hat mich von Anfang an fasziniert. So bin ich einmal bei einem hiesigen Dienstleister vorstellig geworden, um mir anzuschauen, wie aus Daten Dinge werden. Aber irgendwie gab’s für einen Bedarf keinen Killer-Gegenstand. Die Praxis musste warten. Bis ich einen neuen Bumper für mein Fairphone brauchte. Sachen on demand – 3D-Druck ganz praktisch weiterlesen
Online-Leben (4): Bin ich schon drin?
Und plötzlich wollten alle rein – in dieses Internet, das ja bis heute noch mancher Bundeskanzlerin Neuland ist. Warum, wieso – keine Ahnung. Aber ein Unternehmen machte mit Macht den Weg frei und nervte unterwegs Millionen Konsumenten. AOL (America Online) hatte inzwischen Compuserve übernommen und auch den Entwickler des einzig wahren Webbrowser: Netscape bekam das nicht gut, wurde rasch vom Microsoft Internet Explorer (IE) überholt, überlebte aber bis heute in den Engines verschiedener Browser. Bernhard W. kann seinen Widerwillen gegen AOL bis heute nicht ganz unterdrücken und erzählt in dieser Folge, wie er die Kommunikation der alten BBS-Tage im Internet wiederentdeckte.
F: Du warst 1999 schon drin; Boris Becker aber noch nicht.. Online-Leben (4): Bin ich schon drin? weiterlesen
Online-Leben (3): Die kurze Ära Compuserve
Mit der zweiten Folge unserer Serie „Online leben“ führte uns der Zeitzeuge Bernhard W. in die geheimnisvolle Welt der Hacker. Heute redet er von der Zeit, in der mit Compuserve die E-Mail, der Chat und der Datenaustausch als Dienstleistung aufkamen und dieser ganze DFÜ-Kram plötzlich seriös wurde.
F: Deine Zeit als Hacker dauerte nicht sehr lange, oder? Online-Leben (3): Die kurze Ära Compuserve weiterlesen
Online-Leben (2) – Alles nur was für Hacker
In der ersten Folge von „Online leben“ gab unser anonymer Online-Saurier, den wir Bernhard W. nennen, Auskunft über die Anfänge, also über Btx und die ersten Spuren von Online-Sex. Wir fragten nach, was als nächstes kam – hier seine Berichte über den Ärger mit der Bundespost, über BBSe und Mailboxen und wie er einmal dem legendären Hacker Karl Koch aka Hagbard Celine begegnete. Online-Leben (2) – Alles nur was für Hacker weiterlesen
Operation am offenen PC-Herzen
Online-Leben (1) – Am Anfang war der Bildschirmtext
Bekanntlich beginnt für einen Großteil der Bevölkerung die Weltgeschichte mit dem Tag der eigenen Geburt. Was davor war, wird maximal als Fantasy begriffen oder soll endlich mal einen Schlussstrich bekommen. Dabei lässt sich nur aus Vergangenem herleiten, weshalb die Dinge sind wie sie sind. Bernhard W. lebt seit mehr als 30 Jahren auch online. Er zählt zu den Menschen, die schon Ende 1981 für den Testbetrieb des Online-Systems der Deutschen Post namens Bildschirmtext (kurz: Btx) ausgewählt wurde. Seinerzeit gab’s vom Gilb (…so nannten Spötter die Postbehörde damals) kostenlos ein sogenanntes Btx-Terminal, das eigentlich ein Telefon mit Bildschirm und Tastatur war. Damit fing’s bei Bernhard an. Und ging weiter mit diversen Mailboxen und BBSsen, die per C64 (später Amiga) und Akustikkoppler angesteuert wurden. Dort konnten die wenigen Onliner der Ära vor dem Internet mit anderen Onlinern Nachrichten austauschen. Später kam dann Compuserve und das Prinzip E-Mail. Online-Leben (1) – Am Anfang war der Bildschirmtext weiterlesen