Archiv der Kategorie: Ge-schichte

Historisches & Vergangenes rund um Computer und Co: Computergeschichte und Computergeschichten finden sich hier.

10 Jahre Digisaurier – eine Bilanz

Ehrlich gesagt: Über die mögliche Lebensdauer des Digisaurier-Blogs haben wir alle uns damals keine Gedanken gemacht. Wir wollten einfach die Zukunft mit dem Wissen der Vergangenheit betrachten und die Vergangenheit mit dem Blick auf die Zukunft. Das war die Idee des Ober-Digisauriers Christian Spanik. Und an dieses Motto haben wir uns gehalten. 10 Jahre lang, mit 692 Beiträgen.

Wir haben Computer- und Internethelden vorgestellt und an Digitales erinnert, das fast vergessen ist. Neumodischen Kram haben wir uns nach dem Motto „Was zur Hölle…“ angeschaut und eine Menge Historisches von verschiedenen Seiten betrachtet. Das hat uns und ungefähr 100.000 mehr oder weniger treue Leser:innen Spaß gemacht.

Jetzt gehen wir erst einmal in die Sommerpause; Ende September sehen wir uns wieder!

60 Jahre BASIC: Geliebt, verflucht und fast vergessen

Ein befreundeter Mensch, der sich damals noch Programmierer nannte, später dann Kodierknecht und noch später Softwareentwickler und in den frühen Achtzigern flüssig in Maschinensprache Konversion betreiben konnte und mit dem Assembler herumspielte wie andere mit Lego: „BASIC ist nichts anderes als eine GOTO-Verschwörung.“ Seine nicht ganz ernst gemeinte Theorie war, dass John Kemeny, Thomas Kurtz und Mary Kenneth Keller am Dartmouth College eine Programmiersprache entwickelten mit dem Ziel, möglichst undurchdringlichen Code zu erzeugen. Also erdachten sie die GOTO-Anweisung, mit deren Hilfe Programmiermessis nicht mehr nachvollziehbare Sprünge in einem Programm zu erzielen. 60 Jahre BASIC: Geliebt, verflucht und fast vergessen weiterlesen

Fast vergessen (25): Der kurze Sommer von WAP und i-Mode – Websites für Handys

Als Ende 1999 ein Kollege von WAP schwärmte, dachte nicht nur ich: „Ha, ha, ha – das Internet auf dem Handy…“ Wo Mobiltelefone doch – nach, was wohl? – zum Telefonieren unterwegs unabhängig von der Telefonzelle da waren. Und ob sich dieses Internet durchsetzen würde, war ja auch noch nicht ganz klar. Immerhin nutzten wir, die wir heute Digisaurier sind, das World Wide Web doch schon sei etwa 1997 ziemlich oft und gern; es war die Netscape-Ära, und Bill Gates dachte darüber nach, sein eigenes WWW zum Standard zu machen. Und dann kam WAP und ein bisschen später i-mode. Fast vergessen (25): Der kurze Sommer von WAP und i-Mode – Websites für Handys weiterlesen

Fast vergessen (24): Was wurde eigentlich aus dem Computerbuchverlag Sybex?

Dieser Computerbuchverlag war auch mal eine große Nummer. Damals in den goldenen Zeiten der Homecomputerei, als sich in Deutschland drei Verlage bekämpften. Ja, ein anderes Verb passt kaum, denn die Rivalitäten zwischen Markt+Technik, Data Becker und eben Sybex waren oft äußerst emotional geprägt. Zumal es gleichzeitig auch um Animositäten zwischen den Verlagsstandorten München und Düsseldorf ging. Die Bayernmetropole verstand sich als DIE Computerhauptstadt der Bundesrepublik und ließ diese Haltung mit einiger Arroganz raushängen. Diese Sache ging so weit, dass sich in Düsseldorf ein Stammtisch für Computerbuchautoren und -journalisten gründete, der zur Computermesse Systems 1989 in München (mit finanzieller Unterstützung von Vobis-Boss Theo Lieven) die schärfste Party der Messewoche in einer der angesagtesten Clubs in Schwabing veranstaltete. Während sich Data Becker und Markt+Technik ziemlich lautstark duellierten, kam Sybex eher still daher. Fast vergessen (24): Was wurde eigentlich aus dem Computerbuchverlag Sybex? weiterlesen

Kleine Weltgeschichte der Digitalfotografie (4): Roh oder entwickelt – die Dateiformate

Wenn Fotoprofis die RAW-Daten aus ihrer Kamera mit einem geeigneten Programm bearbeiten und dann als TIFF– oder JPEG-Datei speichern, sprechen sie gern davon, dass sie das Bild „entwickelt“ haben. Der Begriff stammt aus der analogen Fotografie. Da fällt das Licht bekanntlich durch das Objektiv auf einen mit einer lichtempfindlichen Substanz beschichteten Film und löst dort eine chemische Reaktion aus. Diese erzeugt das negative Abbild des Motivs. Aber: Die Negative auf dem Film müssen vor der Weiterverarbeitung entwickelt werden; d.h. die aufgezeichneten Bilder müssen chemisch so behandelt werden, dass erneuter Lichteinfall nichts mehr verändert. Erst von einem entwickelten Film können sogenannte Abzüge gemacht werden, also positive Bilder, die dem aufgenommenen Motiv entsprechen. Kleine Weltgeschichte der Digitalfotografie (4): Roh oder entwickelt – die Dateiformate weiterlesen

Computerhelden (25): Andreas von Bechtolsheim, Bastler und Unternehmer

Nur zweimal bin ich Andreas von Bechtolsheim begegnet, und nur einmal habe ich mit ihm gesprochen. Es dürfte auf der CeBIT 1987 gewesen sein, kaum ein Jahr nach dem enorm erfolgreichen Börsengang seiner Firma Sun Microsystems. Schon als ich ihm gegenüberstand, war klar: Der ist eine Nummer zu groß für den kleinen Redakteur einer kleinen Computerzeitschrift aus dem kleinen Deutschland. Ein Interview sollte es werden, aber mir fiel keine schlaue Frage ein. Der Ändy, wie ihn nicht nur seine Freunde nennen (sollen), spulte ein paar Visionen ab und sagte: „That’s it. Noch Fragen?“ Als ich stumm blieb, reichte er mir die Hand und sagte zum Abschied einfach „See you“. Freundlich war er, aber auch ungeduldig. Und vermutlich war die Begegnung nur eine winzige Störung in seiner unternehmerischen Tour über die Messe. Computerhelden (25): Andreas von Bechtolsheim, Bastler und Unternehmer weiterlesen

Kleine Weltgeschichte der Digitalfotografie (3): Vom Fotografierkästchen zur DSLR – die Formatfaktoren

War die Sony Mavica noch als Fotoapparat erkennbar, scheinen einige Anbieter in den Neunzigerjahren nicht so recht gewusst haben, wie denn eine digitale Kamera aussehen soll. Da kamen Dinger raus wie Apples Quicktake oder die Chinon ES-3000 (beide von 1995), die eher Fotografierkästchen waren. Das waren die Geräte für den „Massenmarkt“, also für uns Endverbraucher:innen. Kameras, die auf Profis zielten, sahen dagegen genau aus wie ihre analogen Vorbilder. Kleine Weltgeschichte der Digitalfotografie (3): Vom Fotografierkästchen zur DSLR – die Formatfaktoren weiterlesen

Kleine Weltgeschichte der Digitalfotografie (2): Ohne Flash kein Knips – ein Hoch auf Fujio Masuoka!

Nein, Fujio Masuoka hat im Gegensatz zu Willard Boyle und George E. Smith keinen Nobelpreis bekommen. Dabei hat dieser japanische Ingenieur die Speichertechnologie erfunden, die der digitalen Fotografie zum Durchbruch verhalf: den Flash-Speicher, also das Speichermedium, das es überhaupt erst möglich machte, die großen Datenmengen, die beim Knipsen entstehen, zu sichern. Kleine Weltgeschichte der Digitalfotografie (2): Ohne Flash kein Knips – ein Hoch auf Fujio Masuoka! weiterlesen