Ja, werden jetzt viele Digisaurier sagen, das kennen wir doch alles schon, also wie die Firma Commodore entstand und wie sie zugrundegerichtet wurde. Aber man kann die Commodore-Story auch ein bisschen anders erzählen und vor allem mehr Scheinwerferlicht auf die wichtigsten Akteure lenken. Genau das haben wir mit diesem Dreiteiler im Sinn. Spannend ist das allemal, weil das Schicksal von Commodore stellvertretend für einige Firmen steht, die wie Kometen am Digitalhimmel aufstiegen, einige Zeit stolz leuchteten, um dann abzustürzen; ganz anders also als die Fixsterne der Branche: IBM, Intel, Hewlett-Packard. Die Commodore-Story – Part I: Von Schreibmaschinen und Tischrechnern weiterlesen
Archiv der Kategorie: Ge-dacht
Das ist eher das philosophische bei uns. Lautes oder verschriftliches Denken hat hier seinen Platz: ob nun nachdenken, vorausdenken oder mitdenken ist egal
Schwarmintelligenz. Oder: Wie war das eigentlich vor Wikipedia und Google?
[Kurzessay] So ein bisschen ist der Begriff „Schwarmintelligenz“ aus der Mode gekommen. Oft wird er inzwischen mit leicht ironischer Konnotation verwendet. Denn wer heute seinen Freunden auf Facebook eine Frage stellt, gibt ja damit zu, dass er die gewünschte Antwort in der Wikipedia oder per Google-Suche nicht gefunden hat. Da fragt sich der geneigte Digisaurier natürlich: Wie war das eigentlich früher? Schwarmintelligenz. Oder: Wie war das eigentlich vor Wikipedia und Google? weiterlesen
Bringt ZigBee das Smarthome in Schwung?
Zugegeben: Der Name ZigBee ist deutlich poetischer als die Bezeichnung WLan und weniger martialisch als der Begriff Bluetooth. Und, ja, diese Spezifikation fällt in dieselbe Kategorie. Denn es geht um den Betrieb drahtloser Netzwerke per Funktechnik. Während das Wireless LAN von Beginn an für den Aufbau lokaler Netze für Computer gedacht war und Bluetooth vor allem für die Vermeidung von Kabelverbindungen sorgen sollte, ist ZigBee ein Standard für das Internet der Dinge (IoT) auf lokaler Ebene; es wurde entwickelt für Netzwerke mit geringem Datenaufkommen bei geringem Stromverbrauch. Ob die Entwickler dabei von vornherein an das Thema Smarthome gedacht haben, ist nicht gewiss. Sicher aber ist, dass sich seit etwa 2018 viele große und wichtige Anbieter in diesem Markt auf das ab 2010 entwickelte Protokoll gestürzt haben. Denn: ZigBee könnte der Schlüssel dafür sein, Sensoren und Schalter, LED-Lampen und Kameras verschiedener Hersteller miteinander zu vernetzen. Bringt ZigBee das Smarthome in Schwung? weiterlesen
Was zur Hölle… sind Non-Fugible Token (NFT)?
Kaum haben wir halbwegs kapiert, wie Kryptowährungen funktionieren, kommt der nächste Blockchain-Hype um die Ecke. Die Rede ist von dem, was gemeinhin mit NFT abgekürzt wird – sogenannte Non-Fugible Token. Nachdem das Thema durch die Krypto-Community gejagt wurde, häufen sich jetzt auch in „normalen“ Medien Berichte darüber, dass jemand ein digitales Stück als NFT für Tausen, Hunderttausende, ja, Millionen Dollar erworben oder ersteigert hat. Twitter-Chef Jack Dorsey versilberte das Original des allerersten von ihm abgesetzten Tweets für sage-und-schreibe 2,9 Millionen US-Dollar. Elon-Musk-Gattin Grimes verkaufte eine gemeinsam mit ihrem Bruder Mac Boucher produzierte Edition bestehend aus zehn digitalen Gemälden, Animationen und Video-Clips mit dem Titel „War Nymphs“ für 6 Mio. Die junge Frau, die als Kind Mona-Lisa-artig lächelnd vor einem brennenden Haus fotografiert wurde, erlöste 340.000 Euro für dieses Originalbild. Und der Hype geht weiter… Was zur Hölle… sind Non-Fugible Token (NFT)? weiterlesen
Daten sicher in der Cloud? Und wenn’s brennt?
Ein in Ehren ergrauter Experte kommentierte knallhart: „Kein Backup, kein Mitleid.“ Währenddessen diskutierten weniger erfahrene Menschen, ob denn „unsere Daten“ in der Cloud sicher sind. Anlass war der Großbrand am 10. März 2021 in einer Serverfarm bei Straßburg. Genauer: Im Data-Center des französischen Cloud-Providers OVH, der von sich behauptet, der größte seiner Art in Europa zu sein. Das Gebäude brannte komplett nieder, um die 10.000 Server wurden dabei zerstört. Nun halten verantwortungsvolle Anbieter für die Clouds ihrer Kunden allerlei Sicherungsmethode bereit, sodass die Gefahr eines Totalverlustes theoretisch ziemlich gering ist. Nicht aber für Clouds auf privaten, also vom Kunden administrierten Servern, die nur physikalisch in einem solchen Zentrum stehen – für die Datensicherung solcher Clouds ist der Kunde selbst verantwortlich. Daten sicher in der Cloud? Und wenn’s brennt? weiterlesen
Weltgeschichte der KI (2): Böse, böse Algorithmen?
Vor einiger Zeit haben wir uns schon einmal mit dem Thema „Algorithmen“ befasst und dabei festgestellt, dass es sich um einen Allzweckbegriff handelt, der plötzlich mit der Diskussion um die gesellschaftlichen Folgen der Künstlichen Intelligenz ins Gerede gekommen ist. Aus einem Prinzip, mit dem man Problemlösungen beschreiben kann, wurde etwas Geheimnisvolles, ja, Böses. In der sogenannten „schwachen KI“ hat man lediglich versucht, die menschlichen Wege der Entscheidungsfindung in Computerprogrammen nachzuahmen, wobei die tatsächlichen Verhaltensweisen derartiger Programme im höchsten Maße vom Denken und Fühlen des/der jeweiligen Programmierer abhing. Denn letztlich bildeten deren Algorithmen die Art und Weise ab, wie SIE Probleme üblicherweise lösten. Ganz anders in aktuellen KI-Systemen. Vereinfacht ausgedrückt: Da schreiben sich die Computer ihre Algorithmen selbst. Weltgeschichte der KI (2): Böse, böse Algorithmen? weiterlesen
Das Telefonjoker-Prinzip und die selbstverschuldete Unmündigkeit
[Kurzessay] Wenn ein Kandidat der Quizshow „Wer wird Millionär?“ (WWM) partout nicht weiterweiß, kann er den Telefonjoker ziehen und einen von drei Helfern anrufen, die es vielleicht besser wissen. Vermutlich ohne es zu wissen, haben die Macher der beliebten Sendung ein grundsätzliches Prinzip dessen implementiert, was man „Schwarmwissen“ nennt. Und gleichzeitig ein schlagendes Beispiel dafür gefunden, dass es wichtiger zu wissen, wer etwas weiß oder wo man eine Antwort findet. Dieses Prinzip ist so alt wie die Aufklärung an sich, dieser geisteswissenschaftlichen Revolution des 18. Jahrhunderts, die (so Immanuel Kant) den Menschen aus seiner „selbst verschuldeten Unmündigkeit“ führen sollte und in der Erkenntnis „Wissen ist Macht“ mündete. Das Telefonjoker-Prinzip und die selbstverschuldete Unmündigkeit weiterlesen
Die Zwanzigerjahre: Was wird anders in der digitalen Welt?
“Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen”, heißt es in einem Zitat, das wir schon vor anderthalb Jahren brachten als es um Googles inzwischen fast vergessene Datenbrille (siehe Titelbild) ging. Und weil Vorhersagen so schwierig sind, wollen wir in dieser Vorschau eben nicht prognostizieren, was im Jahr 2030 in einem Rückblick auf die Zwanzigerjahre stehen würde, sondern einfach ein paar offensichtliche Trends weiterstricken. Beginnen wir mit dem schnöden Mammon. Die Zwanzigerjahre: Was wird anders in der digitalen Welt? weiterlesen