Last Updated on 10.03.2025 by Redaktion Digisaurier
Ein in Ehren ergrauter Experte kommentierte knallhart: „Kein Backup, kein Mitleid.“ Währenddessen diskutierten weniger erfahrene Menschen, ob denn „unsere Daten“ in der Cloud sicher sind. Anlass war der Großbrand am 10. März 2021 in einer Serverfarm bei Straßburg. Genauer: Im Data-Center des französischen Cloud-Providers OVH, der von sich behauptet, der größte seiner Art in Europa zu sein. Das Gebäude brannte komplett nieder, um die 10.000 Server wurden dabei zerstört. Nun halten verantwortungsvolle Anbieter für die Clouds ihrer Kunden allerlei Sicherungsmethode bereit, sodass die Gefahr eines Totalverlustes theoretisch ziemlich gering ist. Nicht aber für Clouds auf privaten, also vom Kunden administrierten Servern, die nur physikalisch in einem solchen Zentrum stehen – für die Datensicherung solcher Clouds ist der Kunde selbst verantwortlich.
Die gute Nachricht: Die Wahrscheinlichkeit die in einer dieser Clouds gespeicherten Daten komplett zu verlieren, ist angesichts der enormen Redundanz der Systeme der Giganten verschwindend gering. Viel größer ist das Risiko, dass einer der Anbieter seine Cloud schließt, und man hat die Mitteilung darüber verpasst. Gerade Leute, die viel fotografieren und Videos drehen, legen ihre Daten aber in speziellen Clouds ab, die eben nicht von Googleappleamazonmicrosoft betrieben werden. Je nach der Größe des Cloud-Providers besteht eben doch ein nicht unerhebliches Risiko diese Daten im Katastrophenfall zu verlieren. Dagegen helfen zwei Methoden: erstens lokale Backups, die eigene Cloud.
Das Problem beim lokalen Backup großer Datenmenge ist, dass entsprechend große Kapazitäten an Speichermedien angeschafft werden müssen und dass man als Anwender dafür Sorge tragen muss, dass die Daten wirklich regelmäßig, vollständig und unbeschädigt gesichert werden. Dieser Vorgang lässt sich automatisieren, vor allem durch eine schlaue Synchronisation der Cloud mit dem lokalen Server. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt ein NAS der intelligenten Sorte. Auf diesem „Network Attached Server“ können automatisierte Backups aller internen Speichermedien aller betriebenen Geräte (vom Desktop-PC und Notebook über das Tablet bis hin zur Digitalkamera und dem Smartphone) angelegt werden, die dann in einer privaten Cloud für den Zugriff übers Internet bereitstehen. Steht ein solches NAS mit ausreichend viel Terabytes zur Verfügung, können zudem die wichtigen Daten aus den Clouds der erwähnten Giganten heruntergeladen und so in der privaten Cloud gespiegelt werde.
[Bildnachweise – Titel: Sapeurs-Pompiers du Bas-Rhin via Facebook; Containerbrand: Ralf Hettler (Feuerwehr Aschaffenburg) via Wikimedia unter der Lizenz CC BY-SA 3.0; Datacenter: Festus via Wikimedia (dieser Link ist nicht mehr verfügbar) unter der Lizenz CC BY-SA 3.0]