So sieht ein NAS im Heimnetz aus

Was zur Hölle… Braucht die Familie wirklich ein NAS?

Machen wir uns nichts vor: In der Familie Normalverbraucher mit Papa, Mama und zwei Kindern sind heutzutage mindestens fünf, sechs Datengeräte am Werk. Jeder hat ein Smartphone, es gibt ein oder mehrere Laptops und Tablets und vielleicht auch noch einen stationären PC. Überall sind Daten gespeichert, und wenn ein Familienmitglied eine bestimmte Datei braucht oder haben möchte, wird gern mit USB-Sticks hantiert oder Datenmaterial intern per Mail transportiert. Dabei ist es einfach, ALLE Daten, die für alle wichtig und/oder interessant sind, zentral zu speichern und so allen verfügbar zu machen. Das Zauberwort heißt: NAS. Die Abkürzung steht für Network Attached Storage, und das sagt schon alles.

Mit unter 200 Euro schon dabei

Im Prinzip ist ein NAS, das – am besten per Kabel – mit dem heimischen Wlan-Router verbunden ist, ein Gerät, in und an dem mehrere Festplatten angeschlossen werden können. Die Funktion einer solchen Kiste ist es nun, ihre Daten übers Drahtlosnetzwerk bereitzuhalten. Jedes Familienmitglied und/oder jedes vorhandene Datenendgerät (Smartphone, Tablet, PC) wird als User verzeichnet und erhält gewisse Rechte. Das Oberhaupt geht meist als Admin durch und darf alles: Daten hochladen, löschen und das NAS verwalten. Alle anderen dürfen entweder nur Daten lesen oder diese ebenfalls verändern bzw. löschen. Das Ganze wird mit einer speziellen, auf dem Ding fest installierten Software gesteuert – meistens unter dem Betriebssystem Linux.

Brauchbare NAS-Geräte werden inkl. einer 1-TB-Festplatte schon für knapp 200 Euro angeboten. Und wie es sich für einen Server gehört, ist das NAS immer an. Jeder kann also jederzeit Fotos oder Videos hochladen, gescannte Familiendokumente anschauen oder downloaden und tun, was man sonst noch so mit Daten macht. Wie schlau sich solch ein System anstellt, hängt von der Software ab. Die NASse des renommierten Anbieters Synology bieten schon in der Grundausstattung eine Fülle an klugen Anwendungen an, die durch das Download und Installieren von Apps drastisch erweitert werden können. So gehört das automatische Synchronisieren à la Dropbox zum Standard, aber auch die Funktion als Medienserver, der beispielsweise Videos auf den heimischen SmartTV und die MP3-Sammlung auf die AV-Anlage streamen kann.

Funktionen ohne Ende

Ja, es ist bei einigen Systemen auch möglich, eine eigene Family-Cloud einzurichten, deren Inhalt nicht nur im Wlan, sondern – wie es bei den Wolken so üblich ist – auch übers Internet genutzt werden kann. Synology hat Apps im Angebot, die aus dem NAS die Zentrale der häuslichen Videoüberwachung macht. Und das ist noch lange nicht alles. Wer sich auf eine Menge Digitalfrickelei einlässt, macht aus dem Network-Teil einen waschechten Webserver – bei Bedarf auch mit einer WordPress-Installation.

Erlaubt das NAS den Einbau bzw. Anschluss mehrere Festplatten, kann es auch als ziemlich gutes RAID-System aufgesetzt werden, das nicht nur automatische Backup-Funktionen bietet, sondern einen weiteren Strauß an Maßnahmen der Datensicherung. Aber das sind dann schon Projekte, an die sich nur herantrauen sollte, wer im Thema „Netzwerk“ firm ist und sich ein bisschen mit Apache, MySQL und PHP auskennt. Soll es ja geben, solche Leute…

[Titelbild: Seekater, Wikimedia]

Ein Gedanke zu „Was zur Hölle… Braucht die Familie wirklich ein NAS?“

  1. Ja, ich gehöre zu den Leuten die sich ein „großes“ NAS gegönnt haben. 16TB mit vier Platten stehen hier auf meinem Schreibtisch. Die Cloud kam für mich nicht in Frage. Dieses NAS ist meine eigene Cloud. Ich möchte es nicht mehr missen.

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