Praxis: Ollen Laptop zum modernen Chromebook machen – so geht’s (eventuell…)

Wer hätte gedacht, dass Googles Chromebook-Konzept mal so gehypt würde. Momentan wird über Notebooks mit diesem simplen Betriebssystem viel geschrieben, und die Hersteller machen für ihre Chromebooks gerade ordentlich Reklame. Im Prinzip ist solch eine Kiste ein OS-gewordener Browser. Das heißt: Surfen im Web ist die Basis, Anwendungen laufen im Browser. Und wenn man noch einen Denkschritt weitergeht, sind Chromebooks legitime Geschwister der Android-Smartphones. Der große Vorteil eines Chromebooks im Vergleich zu einem Windows-Laptop (und, ja, auch zu einem Macbook) liegt in den geringen Hardwarevoraussetzungen und der guten Gesamtgeschwindigkeit. Das klingt verlockend von Besitzern von Windows-Maschinchen, die schon unter Windows 10 ordentlich ins Schwitzen können. Mit einer Umrüstung auf Chrome OS könnte man ihnen einen zweiten Frühling bescheren. Praxis: Ollen Laptop zum modernen Chromebook machen – so geht’s (eventuell…) weiterlesen

Fast vergessen (7): Was wurde eigentlich aus Data Becker?

Alles begann damit, das Rainer über einen einen kleinen, gemeinen Artikel in der Rheinischen Post zum Ende von Data Becker stolperte. Das brachte ihn dazu als Insider, der lange Jahre als Buch-Autor und vor allem Chefredakteur der Data Becker Zeitschriften arbeitete seine Sicht einmal zu schreiben. Zusätzlich hat hier auch Christian Spanik noch einiges hinzugefügt. Denn was wenige wissen: Er war nicht nur Mit-Autor vieler der erfolgreichsten Data Becker Bücher zum Amiga. Er arbeitete auch einige Zeit als Assistent der Geschäftsleitung direkt für Dr. Achim Becker. Hier also der Update dieser Geschichte.

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Praxis: Wie nützlich sind USB-Hubs und Dockingstations wirklich?

Böse Zungen behaupten, die Hersteller der aktuellen Notebooks würden ihren Flachmännern nur deshalb so wenige Anschlüsse spendieren, damit sie den willigen Kund:innen ihre sündhaft teuren Dockingstations verkaufen könnten. So kostet das schlichte Surface Dock 2 mit einem Display- und einem Audioausgang, einer Ethernet-Buchse und sechs USB-Anschlüsse, das als Netzteil dient, offiziell schlappe 300 Euro; im Online-Versandhandel gibt es das Kästchen allerdings schon für um die 200 Euro. Preislich liegen die Dockingstations für MacBooks, allerdings besser ausgestattet, etwas darunter. Auch andere Hersteller versprechen, mit einem solchen Wunderteil würde aus dem mobilen Maschinchen ein waschechter Desktop-PC. Fragt sich nur, wer diese Verwandlung will und warum. Praxis: Wie nützlich sind USB-Hubs und Dockingstations wirklich? weiterlesen

Was zur Hölle… soll ich wirklich Windows 11 wählen?

Seit der ersten Version 1.0 im Jahre 1985 (die bekanntlich praktisch niemand praktisch nutzte) ist Windows zum mit weitem Abstand am weitesten verbreiteten Betriebssystem auf persönlichen Computern geworden. Ja, Betriebssystem, denn eine reine Benutzeroberfläche war das Microsoft-Ding im Gegensatz zu manchen Konkurrenten jener Jahre nicht. Veteran:innen dieser OS-Welt erinnern sich noch gern an die Version 3.11 von 1994, die bekanntlich die erste in der Reihe der 16-Bit-Windows-Varianten war, die so richtig gut und stabil lief und eine Explosion bei den Windows-Anwendungsprogrammen auslöste. Nach den unglückseligen NT-Dingern arbeitete sich dann Windows XP wieder in die Herzen der User:innen. Windows 7 kam in ganz neuem Look und zählt auch zu den Versionen, die auf mehr oder weniger große Liebe stießen. Und dann eben Windows 10, das sich anfangs ungewohnt anfühlte und dank des eingebauten Update-Mechanismus nie zu everybody’s darling wurde.

Das führte dazu, dass besonders in Unternehmen selbst dann auch Windows 7 auf den Kisten lief, als dessen Ableben – sprich: Ende der offiziellen Unterstützung durch Microsoft – verkündet und sogar ausgeführt wurde. Diesen Ritt auf einer betriebssystemtechnischen Rasierklinge riskieren tatsächlich immer noch ultrakonservative Admins. Dabei steht doch schon seit einigen Monaten Windows 11 ins Haus. Es handelt sich seit Langem mal wieder um eine echte Neuentwicklung mit ganz viel frisch gebasteltem Code. Eben nicht nur um eine modernisierte Benutzeroberfläche, sondern eine Version, die angetreten ist, die Möglichkeiten aktueller Hardware auszureizen.

So wie es Apple seit Jahr und Tag mit seinen OS-Versionen im schönen Einklang mit der jeweils neuen Prozessorgeneration tut. Überhaupt: Sowohl draußen an Deck, als auch im Maschinenraum haben die Microsofties ganz viel Dinge eingebaut, die es im MacOS schon seit rund zehn, wenn nicht gar 15 Jahren gibt. Das muss ja nicht schlecht sein, denn Studien zeigen, dass die Bedienung eines Apple-Computers von Neulingen immer noch schneller erlernt, wird als dies bei Windows der Fall ist – von wegen „intuitiv“ und so.

Das neue Startmenü in Windows 11 über der zentrierten Taskleiste (Screenshot)
Das neue Startmenü in Windows 11 über der zentrierten Taskleiste (Screenshot)

In einem wesentlichen Punkt sind die Ingenieur:innen bei Microsoft dem Apple-Vorbild besonders intensiv gefolgt: Windows 11 läuft nur auf zertifizierter Hardware. Beim Versuch der Installation wird das TPM-2-Modul sowie der Secure Boot abgefragt. Ohne beides kein Windows 11. Schlimmer noch: Die Auswahl an CPUs, mit denen der Elfer zusammenarbeiten mag, ist so eingeschränkt, dass praktisch alle Desktops-PCs, Laptops und Notebooks mit einem Baujahr von vor etwa 2019 definitiv ausgeschlossen sind. Kann man so machen, macht Apple aber nicht so. Begründet wird diese rigorose Maßnahme mit Sicherheitsgründen; das ist ehrenhaft, aber bei genauerem Hinsehen ein schwaches Argument, weil das, was die 11er-Systemanforderungen verlangen, die Gesamtsicherheit nicht grundlegend verbessert.

Erkenntnis Nummer 1: Mit der Frage „Windows 11 oder nicht?“ müssen sich nur Besitzer:innen (relativ) aktueller Hardware auseinandersetzen. Seit etwa Sommer 2021 wirkt sich das stark auf neu anzuschaffende Maschinen aus; sind die 11-kompatibel, wird meist ein automatisches Update aufs neue Windows angeboten. Aber auch hier sind manche User:innen gekniffen, den nicht immer gibt’s die Pro-Version als Update, selbst wenn vorher Windows 10 in der Pro-Version installiert war. Darauf ist beim Kauf dringend zu achten!

Erkenntnis Nummer 2: Es hat sich ausgekachelt. Als Microsoft noch von einer OS-Allmacht quer über die Welt aus Smartphones, Tablets und PCs träumte, haben die Designer:innen voll auf die Kachel als schönes und nützliches Bedienelement gesetzt. Sagen wir so: Eine kleine radikale Minderheit mochte das. Im Windows-Startmenü aber schlagen sich bis heute Menschen damit herum. Zack, bei 11 sieht dieses Startmenü endlich modern aus … so ein bisschen appelig.

Überhaupt ist Windows 11, dessen GUI ziemlich an das ehemalige Einsteiger-Windows 10X erinnert, ziemlich hübsch geworden. Das zeigt sich im Gesamtbild und setzt sich bei der Ästhetik der Fenster, leisten und Buttons fort. Windows-Kenner:innen werden auf Anhieb zurechtkommen. Aber, denn es gibt immer ein Aber, die vielen Möglichkeiten, sich die Desktops selbst nach Lust und Laune zu gestalten, haben sich verringert, und übernehmen kann man das, was man bei Windows 10 angerichtet hat, nur sehr eingeschränkt.

Der Hammer - Android-Apps für Windows 11 (Screenshot)
Der Hammer – Android-Apps für Windows 11 (Screenshot)

Der größte Hammer aber ist, dass Leute, die ein Android-Smartphone nutzen, nun auch Android-Apps unter Windows 11 nutzen können; eine Auswahl ist bereits im Microsoft Store zum Download verfügbar. Weniger doll werden sich Besitzer:innen von ollen Tablets freuen, die dort mit Windows 10 arbeiten. Erstens weil außer den originären Windows-Tablets kaum Geräte 11er-fähig sind und zweitens, weil die neue Version eben ausschweifendere Ressourcen fordert. Man hört schon von Fricklern, die nun ein Linux aufs Tablet ziehen.

Erkenntnis Nummer 3: Der Drops mit neuen Treibern ist noch gar nicht gelutscht. Fein raus sind nur Käufer:innen von neuen PCs, die daran nur aktuelle Peripherie betreiben wollen. Wer aus nostalgischen Gründen olle Grafikkarten drin hat oder einen Drucker-Methusalem weiter nutzen will, könnte unerfreuliche Überraschungen erleben.

Das Fazit lautet daher: Wer jetzt oder in nächster Zeit einen neuen PC bzw. ein neues Notebook anschafft, sollte nach einer kurzen Gedenkphase das Angebot auf das Update in Richtung Windows 11 dann annehmen, wenn es verfügbar ist. Allen anderen ist anzuraten, beim guten, alten 10er-Windows zu bleiben, denn das wird ja nach geltenden Microsoft-regeln noch ein paar Jahre unterstützt werden.

Was zur Hölle… lohnen sich Tank-Apps wirklich?

Als im März 2022 in Folge des schändlichen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine die Kraftstoffpreise explodierten, begaben sich natürlich viele Autofahrer auf die Sache nach Tankstellen mit möglichst günstigen Preisen. Rasch luden viele Pkwisti eine (oder mehrere) App herunter, mit denen die billigste Tanke zu finden war. Manche fragen sich auch jetzt noch, wie zuverlässig diese Informationsdienste sind und ob es sich lohnt, sie zu nutzen. Zunächst: Die Datenquelle für ALLE diese Websites und Apps ist die (dieser Link ist nicht mehr verfügbar) (MTS Kraftstoff). Seit dem 31. August 2013 sind alle Tankstellenbetreiber gesetzlich verpflichtet, ihre Preis für Diesel, Super E5 und Super E10 in Echtzeit an die MTS-Kraftstoff zu melden – Verstöße werden gegebenenfalls mit Bußgeldern geahndet.

Das Bundeskartellamt ist die Quelle für die Echtzeitpreise (Screenshot)
Das Bundeskartellamt ist die Quelle für die Echtzeitpreise (Screenshot)

Im Klartext: Auf die Daten, die auf einer entsprechenden Website oder in einer Preisvergleichs-App angezeigt werden, kann man sich zu 100 Prozent verlassen. Als der Verfasser dieses Artikels bei den Vorarbeiten diverse Tests durchführte, stieß er jedoch auf einen unerwarteten Effekt. Laut des Jahresberichtes 2021 der MTS-Kraftstoff nehmen die Tankstellen aber im Schnitt mindestens 18, manche sogar mehr als 20 Preisänderungen pro Tag vor. Hat man nun eine Tanke mit günstigem Schnitt in – sagen wir einmal – fünf Kilometern Entfernung gefunden, kann es sein, dass diese inzwischen die Preise angehoben hat, während andere Zapfstellen in der Nähe sie gesenkt haben.

Bisschen überladen, aber gut - die ADAC-Spritpreis-App (Screenhot)
Bisschen überladen, aber gut – die ADAC-Spritpreis-App (Screenhot)
Die Tests zeigten aber auch, dass es sich nicht lohnt, eine andere Zapfsäule anzusteuern, denn selbst innerhalb einer Viertelstunde können sich die Preise so verändert haben, dass die ursprünglich ausgewählte doch wieder am günstigsten ist. Überhaupt lohnt sich ein wenig Rechnerei. Angenommen an der Tankstelle A kostet der Liter Diesel gerade 2,029 Euro, an der 10 Kilometer entfernten Tanke B aber nur 1,989 Euro. Die Preisdifferenz pro Liter liegt also bei schlappen 3 Cent. Verbraucht der Schlitten – im Beispiel im Stadtverkehr – nun 7 Liter auf 100 Kilometern, verbraucht er für den Umweg 0,7 Liter Diesel. Die kosten beim Anbieter B rund 1,40 Euro, beim teuren Anbieter A dagegen 1,42 Euro.

TankenTanken! macht es ein bisschen genauer, aber umständlicher (Screenshot)

Um also den billigeren Anbieter anzusteuern, muss der Autofahrer 1,40 wegen des Umwegs mehr für den Sprit ausgeben. Bei 50 getankten Litern Diesel beträgt die Differenz an der Kasse etwa 2 Euro. Das heißt, dass durch die Auswahl der günstigeren Tanke gerade einmal 60 Cent gespart werden. Je größer der Umweg, desto weniger lohnt sich das Anfahren eines günstigeren Anbieters. Modellrechnungen ergeben, dass die im Beispiel angenommenen 10 Kilometer quasi den Horizont für ernsthaftes Spritkostensparen darstellen. Zumal die Unterschiede in einem Radius von etwa 20 Kilometern in den vergangenen Wochen selten mehr als 8 Cent ausmachten – wenn man einmal die ohnehin teureren Tankstellen an den Autobahnen außen vor lässt.

Schön und gut - die Clever-tanken-App (Screenhot)
Schön und gut – die Clever-tanken-App (Screenhot)
Ebenfalls aus Erfahrung lässt sich sagen: Der Spritkostenvergleich lohnt sich in genau zwei Fällen. Wer sich vorwiegend in einem Umkreis von 30 Kilometern um den eigenen Wohnort bewegt, also zum Beispiel als Pendler, tankt normalerweise, wenn der Tank schon fast leer ist, also große Mengen nachgetankt werden müssen. In diesem Fall lohnen sich Umwege von bis zu 15 Kilometern sicher. Zweitens: Wer auf der Langstrecke unterwegs ist, findet in den Tank-Apps wertvolle Hinweise auf die nächstgelegene günstige Tankstellen. Das ist hilfreich, weil sich die Preise für Kraftstoffe regional deutlich unterscheiden; bei Super E10 betrug die Differenz der Durchschnittspreise zwischen küsten- und grenznahen Tankstellen und eher im Landesinneren gelegenen Zapfstellen teilweise bis zu 20 Cent!

Empfehlenswert: die Website zapfpreis.de (Screenshot)
Empfehlenswert: die Website zapfpreis.de (Screenshot)

Und wie unterscheiden sich die Apps und Websites? Vor allem im Bedienkomfort und in der Geschwindigkeit. Die MTS-Kraftstoff hat insgesamt 49 dieser Informationsdienste getestet und zertifiziert; die (dieser Link ist nicht mehr verfügbar) gelisteten Vergleichsportale zeigen also garantiert die dem Bundeskartellamt gemeldeten Preise an. 21 Anbieter stellen ihre Infos nur auf einer Websites zur Verfügung, alle anderen bieten Android- oder iOS-Apps an.

Bei den Apps sind die am brauchbarsten, die mit einem Routenplaner – zum Beispiel dem von Google Maps – verbunden sind, sodass der Autofahrer nach der Auswahl der gewünschten Tanke dorthin navigiert wird. Das gilt übrigens auch für die Websites, die ihre Auswahl auch auf einer Landkarte darstellen. Unsere Favoriten unter den Apps sind die des ADAC und Clever tanken – beide bieten die Apps für Android und iOS an. Bei den Websites überzeugten uns Tanke günstig und Zapfpreis. So richtig schlecht macht kein Anbieter.

Kleine Weltgeschichte der Grafikkarten – vom Pixelschubser zur Mega-Power-Grafik-Engine

Der Wunsch, Daten als Bilder auf ein Display zu bringen, beschäftigt die Entwickler schon viel länger als man gemeinhin meint. Es begann mit dem Oszilloskop, der Schwingungen in Form von Kurven aus Lichtpunkten darstellt. Bis zu hochaufgelösten, lebensechten Bewegtbildern auf dem Computerbildschirm war es aber ein weiter Weg, der sich in drei Etappen einteilen lässt. Am Anfang stand die monochrome Pixelgrafik, es folgte die mehrfarbige Ausgabe von Foto, und heute bringen Games Szenen auf den Screen, die sich kaum noch von echten Videos unterscheiden. Kleine Weltgeschichte der Grafikkarten – vom Pixelschubser zur Mega-Power-Grafik-Engine weiterlesen

Praxis: Wie schnell ist dein Internet wirklich?

,Wer in gutem Glauben beispielsweise einen DSL-100-Vertrag abgeschlossen hat, kann noch lange nicht sicher sein, dass die Daten nun tatsächlich mit 100 Megabit pro Sekunde durch die Telefonleitung bis hin zum per Wlan angeschlossenen Notebook flitzen. Wobei: Der Flaschenhals in diesem Beispiel wird immer das drahtlose Netzwerk sein. Aber natürlich möchte man wissen, mit welcher Geschwindigkeit die Daten bis zum heimischen Router kommen. Das lässt sich feststellen. Praxis: Wie schnell ist dein Internet wirklich? weiterlesen

Wie sicher ist die Fingerabdruckerkennung wirklich? Ein Rundblick.

Spätestens seit es einem Hacker des Chaos Computer Clubs (CCC) 2013 gelang, das Apple-IDTouch-System zu überlisten, poppt die Frage nach der Sicherheit von Fingerabdruckerkennungssensoren an digitalen Geräten immer wieder auf. Auch wir haben uns 2018 im Rahmen des Tests eines entsprechenden Dongles bereits damit beschäftigt. Nun hat sich diese Form der biometrischen Authentifizierung aber gerade bei den Smartphones auf breiter Front durchgesetzt. Grund genug, das Thema noch einmal hervorzuholen. Wie sicher ist die Fingerabdruckerkennung wirklich? Ein Rundblick. weiterlesen

Die Zukunft betrachtet mit dem Wissen der Vergangenheit. Die Vergangenheit betrachtet mit dem Blick auf die Zukunft…