Computerhelden (8): Jugi Tandon, der Erfinder der doppelseitigen Floppy

So mancher Digisaurier-Fan könnte schon an der Überschrift dieses Artikels scheitern – wer weiß denn noch, was eine „Floppy“ ist? Und was an der Doppelseitigkeit so besonders war… Jedenfalls hat Dr. Sirjang Lal Tandon, den sie alle „Jugi“ nennen, einen nicht unerheblichen Anteil am gigantischen Erfolg des IBM PC und seiner Klone in den Achtzigerjahren. Wie so viele der frühen Computerhelden hatte er zum richtigen Zeitpunkt das richtige Näschen. Als gelernter Elektromechaniker wirkte er bei IBM in der Entwicklungsabteilung für magnetische Massenspeicher, also Disketten- und Festplattenlaufwerke. Und so um 1974 herum hatte er die Idee, man könne die Speicherkapazität der weichen Scheiben (daher der Begriff „Floppy“) verdoppeln, indem man eben beide Seiten nutzt. Gedacht, getan: In seiner Garage in Chatsworth, einem LA-Stadtteil ganz im Norden, bastelte er ein Diskettenlaufwerk mit zwei Schreib-Lese-Köpfen – eins oben, eins unten. Und das war eine Revolution. Computerhelden (8): Jugi Tandon, der Erfinder der doppelseitigen Floppy weiterlesen

Ein Livestream weil was passiert ist – kein Programm

Samstag morgen. Hamburg. Schanzenviertel. Facebook Livestream. Großer Sender. Die Nacht nach den Krawallen in Hamburg beim G20 Gipfel. Wir sehen zwei Leute, die wir normalerweise Gaffer nennen würden, die durch die Lücken eines Gitters in einen zerstörten Laden reinschauen, um einen Blick auf das Chaos zu erhaschen. Und die Handykamera der reportierenden Person des Senders macht Sekunden später – genau das gleiche. Der Sender gafft für uns alle… Das ist schade. Gut für Clicks. Aber falsch für Programm-Macher. Falsch für Journalismus und Medien. Und – egal ob groß oder klein – praktisch alle Medien haben in diesen Tagen im Livestream genau das gleiche gemacht.

Aber es gibt auch eine gute Seite dieser Medien-Geschichte. Man kann was lernen daraus, wenn man Programm-Macher ist statt Stream-Ablieferer. Ein Livestream weil was passiert ist – kein Programm weiterlesen

Journalismus in Zeiten der Digitalisierung

Über dieses Thema kann man lange sprechen. Bei unserer #NeuDig Radreise auf den Spuren der Digitalisierung in Deutschland begleitete uns Thomas Pyczak spontan einige Kilometer mit dem Rad. Dabei und am Abend bei unserer Livesendung aus dem Hotelzimmer sprachen wir mit Thomas über Journalismus, Medien und Verlage. Heute und in Zukunft. Das er – als ehemaliger Chef von Chip und Verlagsmanager bei Burda – dazu einiges an Gedanken hat, war uns klar. Hier einige seiner besten Statements aus der Sendung.

Thomas Pyczak über sich selbst

Über sich selbst schreibt er in seinem Blog:

„Mein Name ist Thomas Pyczak. Ich bin Autor, strategischer Storyteller und Reisender. Meine Romane Ende der Welt und Starnberg. Marrakesch. Starnberg sind im Juni 2016 erschienen, ganz ohne Verlag und großes System. Digital und als Taschenbücher. Sie spielen an Schauplätzen und in Kulturen, die ich mit meiner Frau besucht habe. Die mich faszinieren. Zu denen ich gern Brücken schlagen möchte. Als ehemaliger Verlagsmanager und Chefredakteur hat das Erzählen für mich noch eine Business-Seite. Wie nutze ich die Magie von Storytelling, um andere zu überzeugen, sie mitzunehmen? Das ist die Ausgangsfrage von Tell Me!, meinem Buch über Storytelling, das Ende Mai 2017 beim Rheinwerk-Verlag erschienen ist. Zu diesem Thema schreibe ich auch einen Blog , gebe Workshops, bin Storytelling-Sparringspartner.“

Mit Chromecast wird das Smartphone zum vollwertigen PC

Aktuelle Smartphones haben eine Rechenpower, die noch vor drei, vier Jahren nicht jedes Notebook mitbrachte. Da kommt bei Menschen, die viel unterwegs arbeiten und sich ganz auf ihr „Handy“ verlassen, schnell der Wunsch auf, kein Laptop mehr mitzuschleppen, sondern das Android-Phone als vollwertigen Computer zu nutzen. Fein raus ist, wer ein Samsung Galaxy 8 besitzt, den der kauft sich für rund 200 Euro die wunderbare Dockingstation DeX dazu und kann sein Galaxy ohne Weiteres an jedem Fernseher mit HDMI-Anschluss nutzen; vorausgesetzt, eine Tastatur und eventuell eine Maus sind mit im Gepäck. Tatsächlich lässt sich aber JEDES Android-Phone mit aktueller Betriebssystemversion dank dem Streaming-Dongle Google Chromecast für 39 Euro als Notebook nutzen. Wir zeigen wie. Mit Chromecast wird das Smartphone zum vollwertigen PC weiterlesen

Webvideopreis: Marmeladen-Oma kocht Webvideoszene ein

Vor gar nicht langer Zeit, an einem gar nicht weit entfernten Ort: beim Webvideopreis in Düsseldorf. Da habe ich mich gefragt: Hätte Julien das Potential erkannt – auch wenn es nicht seine Mutter ist? Hätte Dagi sie ungeschminkt vor die Kamera gelassen? Hätten Dennis und Benni sie ins World Wide Wohnzimmer eingeladen? Ich meine bevor ihr fast 4000 Leute aus der Youtube Szene stehende Ovationen schenkten…  Die Marmeladen-Oma ist 85. Und ich finde beim Webvideopreis hat sie die Webvideoszene ganz schön eingekocht. Rezept: Man nehme eine Kamera, eine gute Idee und eine Portion back-to-the-roots. Also: wieder zurück in eine besondere Art der Freiheit! Statt nach vorne in die Perfektions-Sackgasse… Ich glaube darum ging es in Düsseldorf beim Webvideopreis 2017. Frage: ist der Webvideopreis eine Fessel? Webvideopreis: Marmeladen-Oma kocht Webvideoszene ein weiterlesen

Computerhelden (7): Mitch Kapor – Softwarevisionär, Open-Source-Guru und Philantroph

Während Bill Gates und vor allem Steve Jobs zu Helden der Popkultur wurden, stand der Lotus-Gründer Mitch Kapor nie besonders im Licht der Öffentlichkeit. Dafür wird er bis auf den heutigen Tag von Programmierer und Softwarenentwicklern als entscheidender Förderer der Open-Source-Kultur bewundert. Das gilt auch für Datenschützer jeglicher Couleur, weil Kapor eben auch Gründer der EEF war, der Organisation zum Schutze der privaten Rechte, besonders in den Bereichen Privatsphäre, Meinungsfreiheit, freiem Zugang zu Information und der Verantwortung der Medien – dazu später mehr. Wer schon in den frühen Achtzigern am Computer zu arbeiten gedachte, wird Kapor aber vor allem als Erfinder von Lotus 1-2-3 kennen, der Tabellenkalkulation, die vor MS Excel den Markt beherrschte. Dass auch die Idee des persönlichen Organizers auf dem PC von ihm stammt, wissen dagegen nur wenige… Computerhelden (7): Mitch Kapor – Softwarevisionär, Open-Source-Guru und Philantroph weiterlesen

Was zur Hölle… muss jetzt auch noch die Wetterstation digital sein?

Und ich dachte schon, ich wär mit meiner Funkwetterstation ganz vorne dran… Als alter Hobbymeteorologe war das schon ein Riesenfortschritt, nicht mehr morgens auf den Balkon tappern zu müssen, um zu wissen wie’s Wetter ist. Stattdessen stehen insgesamt drei Messkistchen auf den Terrassen, während im Arbeitszimmer die Zentrale auf dem Schreibtisch hockt. Allerdings: Mehr als Temperatur und Feuchte senden die Kästchen nicht, den Luftdruck muss die Indoor-Station gefälligst selbst messen. Aber eben drahtlos! Gut, allzu weit weg dürfen die Messapparate nicht von der Zentrale stehen, und bei Kälte fallen die Sender auch schon mal aus. Und dann kam NetatmoWas zur Hölle… muss jetzt auch noch die Wetterstation digital sein? weiterlesen

Apples HomePod: Musik wichtiger als Intelligenz – ein Kommentar

Alle erwarteten eine „Siri-Box“ im Stil von Amazon Echo und Google Home, aber Apple präsentierte anlässlich der Keynote zum WWDC 2017 … ta-taaaaa! – den (oder heißt es das?) HomePod. Ja, auch der HomePod ist ein Lautsprecher mit Mikrofonen. Ja, auch im HomePod stecken Mikros. Und, ja, drinnen wohnt tatsächlich Siri und lauscht, ob das Herrchen oder das Frauchen was zu befehlen hat. Aber, wer glaubt, Apple würde das Teil als KI-Dose vermarkten, sieht sich getäuscht. Will man der zugehörigen Präsentation glauben, geht es beim HomePod vor allem um Musik, Musik, Musik. Apples HomePod: Musik wichtiger als Intelligenz – ein Kommentar weiterlesen

Die Zukunft betrachtet mit dem Wissen der Vergangenheit. Die Vergangenheit betrachtet mit dem Blick auf die Zukunft…