Mit Chromecast kommt das Smartphone-Display auf den Fernseher

Mit Chromecast wird das Smartphone zum vollwertigen PC

Aktuelle Smartphones haben eine Rechenpower, die noch vor drei, vier Jahren nicht jedes Notebook mitbrachte. Da kommt bei Menschen, die viel unterwegs arbeiten und sich ganz auf ihr „Handy“ verlassen, schnell der Wunsch auf, kein Laptop mehr mitzuschleppen, sondern das Android-Phone als vollwertigen Computer zu nutzen. Fein raus ist, wer ein Samsung Galaxy 8 besitzt, den der kauft sich für rund 200 Euro die wunderbare Dockingstation DeX dazu und kann sein Galaxy ohne Weiteres an jedem Fernseher mit HDMI-Anschluss nutzen; vorausgesetzt, eine Tastatur und eventuell eine Maus sind mit im Gepäck. Tatsächlich lässt sich aber JEDES Android-Phone mit aktueller Betriebssystemversion dank dem Streaming-Dongle Google Chromecast für 39 Euro als Notebook nutzen. Wir zeigen wie.

Schickes Keyboard von Logitech für unterwegs
Schickes Keyboard von Logitech für unterwegs
Zunächst: Unbedingt auf die Einkaufsliste gehört ein möglichst schlankes Bluetooth-Keyboard wie das Logitech K400 Plus mit integriertem Touchpad für unter 50 Euro, das zuhause prima Dienst als Tastatur fürs SmartTV tut. Und bevor man ans Streamen geht, sollte man das Keyboard am Smartphone einrichten und testen, damit es später im Einsatz on the road keine bösen Überraschungen gibt.

Die Idee ist letztlich, mit Office-Apps wie denen von Polaris, MobiSystems oder Microsoft am Smartphone Texte zu schreiben, Tabellen zu kalkulieren und Präsentationen zu verfertigen. Menschen, die OneDrive von Microsoft einsetzen, sind ein bisschen im Vorteil, wenn sie Dokumente, die am heimischen Desktop-PC oder auf dem Notebook entstanden sind oder bearbeitet wurden, in der Microsoft-Wolke speichern, weil die dann immer automatisch synchronisiert werden. Das geht aber auch mit anderen Apps und anderen Cloud-Services.

Der Google Chromecast, ein Streaming-Dongle
Der Google Chromecast, ein Streaming-Dongle
Befassen wir uns zunächst mit dem Streaming-Dongle Chromecast, den man am besten am heimischen TV ausprobiert. Die Einrichtung ist wirklich kinderleicht. Ausgangspunkt ist die Google-App Home, die bis vor Kurzem nur Chromecast hieß. Weil sie aber zentrale Schnittstelle für das Google-Home-System werden soll, wurde sie in der aktuellen Version erweitert und umbenannt. Zuerst gehört der Dongle in einen freien HDMI-Anschluss am TV. Dann wird der Fernseher eingeschaltet und dieser HDMI-Anschluss als Quelle gewählt. Startet man nun die Chromecast-App, hilft einem ein Assistent bei der Einrichtung. Die dauert nur Sekunden, und am Ende sieht man den allgemeinen Chromecast-Bildschirm auf dem Fernseher, eine Art Bildschirmschoner mit wechselnden Fotos aus dem Google-Repertoire. Ist die Verbindung einmal eingerichtet und erfolgreich getestet, kann man nach Herzenslust streamen. Man startet die Home-App, öffnet das Menü (die drei Striche oben links) und wählt den Befehl „Bildschirm/Audio streamen“. Die App fragt nach dem Gerät, auf das gestreamt werden soll und stellt nach der Auswahl die Verbindung her.

Und so wird die Verbindung mit dem Fernseher hergestellt
Und so wird die Verbindung mit dem Fernseher hergestellt
Bei allen cast-kompatiblen Apps – u.a. natürlich YouTube, Photos und alle anderen Google-Apps, aber auch rund 1.000 weiteren cast-fähigen Apps – erscheint nun irgendwo ein Cast-Icon. Tappt man es an, wird der Display-Inhalt vom Smartphone auf den Fernsehschirm übertragen. Und zwar in aller Regel exakt passend. Bisschen komplizierter wird es bei Anwendungen, die noch nicht fürs Chromecast-Streaming vorbereitet sind. Denn dann müssen die Google-Play-Dienste auf dem Gerät aktuell sein. Die kann man quasi durch die Hintertür auf den neuesten Stand bringen, indem man den Chromebrowser deinstalliert und sich die aktuellste Version aus dem Play-Store holt und installiert. Dann steht die Cast-API bereit, die von der Google-Home-App genutzt wird. Ist das der Fall, erscheint nach dem Verbinden des Smartphones mit dem TV per Chromecast und Home-App in der Statusleiste links das Cast-Icon, und der Display-Inhalt wird auf den Fernseher übertragen.

Und zwar Eins-zu-Eins. Hat man das Phone hochkant in der Hand, wird auch im Porträtmodus gestreamt, dreht man es, bekommt man das bildschirmfüllenden Querformat. Bevor man nun ans Tippen gehen kann, muss noch die Bluetooth-Tastatur gekoppelt und verbunden werden. Je nach Hersteller gibt es eine Einstellungs-App für die Tastatur. Ansonsten kann man immer auf das externe Keyboard umschalten, wenn die virtuelle Tastatur angezeigt wird.

In der Praxis unterwegs bedeutet dies, dass man sich in wenigen Sekunden an jedes Fernsehgerät und an jeden Monitor mit HDMI-Anschluss anschließen und per Bluetooth-Tastatur in der Office-App der Wahl arbeiten kann. Besonders schick auch: PowerPoint-Präsentationen (oder solche, die mit einer anderen App angefertigt wurden) lassen sich völlig problemlos auf jeder Art HDMI-Bildschirm vorführen – gestreamt vom und gesteuert mit dem Smartphone.

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