Archiv der Kategorie: Ge-meint

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Was zur Hölle… ist Telegram ein empfehlenswerter Messenger?

Als das weltweite Web auch für Otto Normalverbraucher und seine Gattin eröffnet wurde, war auch schon der Messenger da. Also die Sorte Programm, mit dem zwei und mehr Leute miteinander chatten konnten. Denn dieses Miteinanderquatschen per Computer hat eine lange Tradition, die bis zu den Anfängen der Netzwerksysteme zurückreicht. Ja, das zeitnahe Austauschen von schriftlichen Nachrichten war eine der ersten Anwendungen der Network-Technologie überhaupt. Mit dem WWW kamen ICQ & Konsorten, und eigentlich waren alle zufrieden. Was zur Hölle… ist Telegram ein empfehlenswerter Messenger? weiterlesen

Fake News bekämpfen – Mimikama nutzen!

Wann immer ich in den sozialen Medien auf irgendetwas Obskures stoße – besonders, wenn dies aus dubiosen Quellen stammt – gehe ich auf (Links nicht mehr verfügbar) und suche nach dem jeweiligen Thema. Und beinahe immer stellt sich heraus, dass das angebliche Gewinnspiel eine Phishing-Falle ist, dass ein Zitierter das Zitierte nie gesagt hat, dass die verwendete Illustration gefälscht ist oder dass es sich um den gequirlten Quark irgendwelcher Verschwörungsideologen handelt. Denn Fake News sind nicht harmlos – wie der YouTuber Rezo in seinem Video „Zerstörung der Presse“ schlüssig erklärt.

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Veteranen der Computerei – rettet die Ehre von Bill Gates!

Als ein gewisser Ken Jebsen, den man ungestraft einen Antisemiten nennen darf und der schon zur Zeiten der Flüchtlingskrise mit seinen teils absurden, teils einfach nur widerlichen Positionen und Äußerungen auf YouTube verhaltensauffällig war, dieser Tage ein 30-minütiges Video veröffentlichte, auf dem er eine Verschwörungstheorie rund um die Corona-Pandemie und Bill Gates verbreitete, war ich anfangs eher amüsiert, dann aber schockiert. Eine Person, die ich mag und schätze, schickte mir den Link mit dem Hinweis: „Schau dir das mal an. Das ist ein intelligenter Mensch mit einer interessanten Sichtweise.“ Mittlerweile haben sich fast vier Millionen dieses Machwerk angesehen, das nur so von Lügen, Fehlern und haarsträubenden Vorstellungen wimmelt. Dass es ausgerechnet Bill Gates und seine Frau Melinda trifft, ist in einem Maße unanständig, dass es unter den Veteranen der Computerei einen Aufstand der Anständigen geben sollte. Veteranen der Computerei – rettet die Ehre von Bill Gates! weiterlesen

Smartphone-Tracking: Böses Ding oder hilfreiches Feature?

Im April des Seuchenjahres 2020 wird über eine Methode diskutiert, mit der Menschen feststellen können, ob sie einem mit dem Corona-Virus Infizierten begegnet sind und sich in Quarantäne begeben sollten. Geplant und zumindest von den technischen Grundlagen gedeckt, arbeiten weltweit verschiedene Arbeitsgruppen an der Entwicklung entsprechender Apps. Nachdem in der Bundesrepublik Deutschland die Datenschützer empört aufstanden, hat man sich gegen die Anwendung des Smartphone-Trackings und für ein auf der Bluetooth-Technologie basierendes Verfahren verständigt. Dabei kam aber wieder die seit Jahren schwelende Debatte über das GPS-Tracking aufs Tapet. Smartphone-Tracking: Böses Ding oder hilfreiches Feature? weiterlesen

Gesichtserkennung zur Authentifizierung: bequem oder gefährlich?

Das Buzzword „Gesichtserkennung“ ist gerade en vogue. Verschreckt reagierten die Bürger vieler Staaten auf den Meldung, die Firma Clearview habe bereits drei Milliarden Gesichter in ihrer Datenbank, die für den Abgleich mit Bildern von Überwachungskameras abgeglichen werden könnten. Dazu die Nachricht, dass in China in den großen Städten bereits flächendeckend die automatische Gesichtserkennung eingeführt wurde. Wenn dies nicht das Horrorbild vom gläsernen Bürger erfüllt, was dann? Gleichzeitig aber nutzen bereits Millionen Menschen Verfahren der Face Detection, um so ihr Smartphone-Display zu entsperren oder sich an ihrem PC anzumelden. Fragt sich, ob diese Anwendung des Prinzips einfach nur bequem ist oder auch Gefahren birgt. Gesichtserkennung zur Authentifizierung: bequem oder gefährlich? weiterlesen

Aktivitäten außerhalb – Facebook und die Transparenz

Gut, über das Geschäftsmodell von Facebook gibt es ja schon seit Längerem keine Zweifel: Der Laden verdient Kohle mit Reklame. Und zwar mit solcher, die jedem User nach seinem Verhalten zielgenau serviert wird. Technisch betrachtet sind die Algorithmen schon sehr ausgefeilt, auch wenn es immer wieder vorkommt, dass man sich fragt, warum in drei Zuckerbergs Namen man genau diese Anzeige präsentiert bekommt, obwohl einen das Beworbene genau Null interessiert. Schon lange reicht es Facebook nicht mehr, nur die Spuren zu verwerten, die Anwender innerhalb des FB-Kosmos‘ (zudem auch Instagram und WhatsApp gehören) hinterlässt. Wann immer sich jemand per Facebook-Account auf irgendeiner Seite angemeldet oder einem Webservice die Verbindung zu Facebook explizit genehmigt hat, fließen dort entstandene Daten auch an das soziale Netz – es handelt sich um die sogenannten „Aktivitäten außerhalb von Facebook“. Und die macht ein FB-Tool nun endlich transparent. Aktivitäten außerhalb – Facebook und die Transparenz weiterlesen

Die Zwanzigerjahre: Was wird anders in der digitalen Welt?

“Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen”, heißt es in einem Zitat, das wir schon vor anderthalb Jahren brachten als es um Googles inzwischen fast vergessene Datenbrille (siehe Titelbild) ging. Und weil Vorhersagen so schwierig sind, wollen wir in dieser Vorschau eben nicht prognostizieren, was im Jahr 2030 in einem Rückblick auf die Zwanzigerjahre stehen würde, sondern einfach ein paar offensichtliche Trends weiterstricken. Beginnen wir mit dem schnöden Mammon. Die Zwanzigerjahre: Was wird anders in der digitalen Welt? weiterlesen

Digitale Kommunikation: E-Mail, WhatsApp, FB-Messenger oder doch noch SMS?

Es ist zum Verrücktwerden: Dauernd klingelt was! Mal ist es das Notebook, dann das Handy, und auch die Smartwatch hat was zu melden. Weil ich jedem digitalen Kommunikationskanal einen anderen Klingelton zugeordnet habe, entsteht so eine kleine Dauersymphonie. Wie war das früher doch so simpel! Rührte sich das Handy, rief jemand an, oder eine SMS traf ein. Der Laptop meldete: E-Mail für dich! Das war aber auch alles. Dann kamen die Messenger, später Skype, und inzwischen ist ja jeder auf WhatsApp und auf Facebook vertreten – wenn ich sogar noch auf weiteren Diensten der klingelnden Art. Das schreit nach Ordnung, also nach einer prinzipiellen Verteilung verschiedener Nachrichten auf die verschiedenen Kanäle. Nach einigem Hin und Her habe ich das so gelöst:

Die gute, alte SMS

Waren mal groß in Mode: vorgefertigte SMS-Sprüche
Waren mal groß in Mode: vorgefertigte SMS-Sprüche
Mal ehrlich: Nur noch Technoskeptiker arbeiten mit Mobiltelefonen, die kaum etwas anderes können als Telefonieren. Mein Freund Michael ist so einer; der besitzt seit zig Jahren sein geliebtes Nokia 6230 von 2005 und plant nicht, dies in absehbarer Zeit durch ein Smartphone zu ersetzen. Seine Entscheidung. Wenn er mir also etwas mitteilen will, wenn er sich beispielsweise zum gemeinsamen Besuch im Fußballstadion verabreden will, dann „textet er mir“ (wie es eine kurze Zeit im Jargon der digitalen Eliten hieß). Und weil Michael einer der letzten Handy-Mohikaner ist, kann ich ziemlich sicher sein, dass eine Textnachricht von ihm stammt, wenn sich mein Smartphone mit dem passenden Ton meldet. Andersherum: Mein Kumpel ist der einzige Mensch, dem ich noch SMSe schicke.

Ansonsten nutze ich diesen Kanal nur noch für Authentifizierungsnachrichten, gebe also meine Mobilnummer an und wähle SMS als Mittel der Wahl. Das aus gutem Grund: Weil die Textnachricht so gut wie ausgestorben ist, ist sie aus dem Fokus der böswilligen Leute verschwunden, die mich aushorchen oder mir meine Geheimnisse entlocken wollen. Weil die Textnachrichten außerdem ausschließlich über meinen Telefonprovider laufen, betrachte ich sie als besonders sichere Kommunikationsform.

Komplexe Nachrichten per E-Mail

Zurzeit verwalte ich sage-und-schreibe 18(!) Mailaccounts. Das hat damit zu tun, dass ich für insgesamt fünf Websites verantwortlich bin, die jeweils eine Mailadresse für die Kontaktaufnahme, eine Admin-Adresse und einen Honigtopf für Spammer haben. Diese Mailadressen sind vor allem für den Empfang eingerichtet, und nur „Kontakt“ und die Mailadresse des Admins werden zum Senden verwendet. Außerdem betreibe ich drei persönliche Mailaccounts: einen für geschäftliche Dinge, eine für den privaten Mailverkehr und einer, dessen Adresse niemand kennt – man weiß ja nie…

Das ganz große E-Mail-Chaos wie jeder es kennt
Das ganz große E-Mail-Chaos wie jeder es kennt
Die Bedeutung der privaten Mailadresse hat dank WhatsApp und des FB-Messengers in den vergangenen drei, vier Jahren extrem abgenommen. Dafür ist die Business-Mailadresse wieder wichtiger geworden. Denn die inzwischen bekanntlich schon rund 40 Jahre alte Form der digitalen Kommunikation bietet eine Menge Vorteile. So kann eine Mail an eine (fast) beliebige Anzahl sichtbarer (CC) oder unsichtbarer (BCC) Empfänger verschickt werden, man kann sie mit einem aussagefähigen Betreff ausstatten, sie kann (fast) beliebig lang sein, man kann den Text gliedern und gestalten und es ist möglich eine (fast) beliebige Anzahl an Dokumenten als Anhang mit versenden. Im geschäftlichen Kontakt ist – trotz alle Kollaborations-Tools – besonders der letzte Punkt wichtig, weil man so sicherstellen kann, dass alle Empfänger tatsächlich dieselben Dokumenten in identischen Versionen bekommen.

Irgendwann habe ich begonnen, die Fächer meiner Mailaccounts penibel zu strukturieren und die erhaltenen und verschickten Mails immer ordentlich einzusortieren. Da ich – ganz vorbildlich – meine Mailpostfächer regelmäßig in Backups sichere, habe ich so jederzeit ein zuverlässiges Archiv – das inzwischen bis ins Jahr 1998 zurückreicht. Da sind eine Menge Mails zusammengekommen…

Verabreden am liebsten per WhatsApp

Tatsächlich: Es gibt sogar einen WhatsApp-Song
Tatsächlich: Es gibt sogar einen WhatsApp-Song
Einen guten Freund, der Fan desselben Fußballvereins ist wie ich, habe ich kürzlich darum gebeten, mir keine seiner Rundmitteilungen mehr über WhatsApp zu schicken. Der neigt nämlich dazu, das zu tun, was über Jahrzehnte schlechter E-Mail-Brauch unter Freunden und Kollegen war: lustige Bildchen, spaßige Videos und merkwürdige Texte in die WhatsApp-Gruppen zu kippen. Denn ich nutze diesen Mitteilungsdienst von Anfang als das, was er eigentlich sein sollte: Kanal zum Verabreden und Austauschen von Infos für kleine Kreise. Konkret: Während der Arbeitszeit tausche ich mit meiner besten Hälfte kurz, knapp und präzise Dinge aus, die für die tägliche Familienkoordination wichtig sind. In einer Verwandtengruppe werden Verabredungen zu Geburtstagsfeiern, Feiertagsmahlzeiten und Freizeitaktivitäten verteilt. Und dann sind da noch die Freunde, mit denen mal eben schnell einen Link oder ein Foto teilen möchte. Das klappt prima. Und weil es sich in aller Regel um wenig sensible Daten handelt, gibt es auch keiner Sicherheitsprobleme.

Übrigens: Versuche, sich durch die Verwendung anderer Plattformen (Threema, Telegram etc.) vom Zuckerberg’schen Datenmonster abzukoppeln, sind daran gescheitert, dass jeweils eine Mehrheit nicht bereit war, was anderes zu lernen als WhatsApp. Weil dieser Dienst prinzipiell abgehört werden kann, nutze ich ihn beruflich ausschließlich und nur im Kontakt mit Menschen, denen ich vertraue, für Terminverabredungen.

FB-Messenger, das Schmuddelkind

Geliebt und gehasst - der Facebook-Manager
Geliebt und gehasst- der Facebook-Manager
Ja, man könnte den Messenger, der zu Facebook gehört, ebenfalls als echten Kommunikationskanal verwenden. Immerhin erlaubt der inzwischen auch Gruppen-Chats und multimediale Anhänge. Mir persönlich ist das Ding unsympathisch und ein ganz schlechter Ersatz für ICQ und andere Chat-Services, die mal groß in Mode waren. Deshalb nutze ich den FB-Messenger aktiv gar nicht, sondern nur dann, wenn jemand mit mir auf diesem Wege Kontakt aufnimmt – und dann auch eher wortkarg.

Und sonst?

Und dann ist da noch das liebe Telefon
Und dann ist da noch das liebe Telefon
Man könnte ja auch einfach telefonieren… Aber, das Quatschen am Rohr habe ich schon immer gehasst – zum Teil auch, weil mich ausgedehnten Konversationen am Hörer aus gehörtechnischen Gründen erheblich anstrengen. Hinzu kommt, dass das Bimmeln des stationären Telefons und des Smartphones immer viel dringlicher erscheinen als die anderen Tonsignale. Lässt man sich drauf ein und nimmt ab, ist man gefangen. Die Freiheit, die alle Formen der textlichen Kommunikation bieten, nämlich zu reagieren, wann und wie man es für richtighält, wird einem beim Telefonieren genommen. Insofern nutze ich die Sprachkommunikation (übrigens auch als WhatsApp-Sprachnachricht oder über Skype) nur nach Verabredung, weil ich mich dann drauf einstellen und konzentrieren kann – am liebsten übrigens ohne Hörer oder Phone am Ohr zu haben, also per Lautsprecher.