GoPro Hero4 black - der Action-Cam-Star

Was zur Hölle… Muss es eine Action-Cam für den Urlaub sein?

Eigentlich lässt sich die Eingangsfrage in einem Bandwurmsatz schlüssig und final beantworten. Also: Wer im Urlaub am liebsten unterm Sonnenschirm auf der Liege ruht und sein Bewegung auf ein gelegentliches Fußbad im Meer sowie den Gang zum Abendessen beschränkt, sollte von einer Action-Cam tunlichst die Finger lassen – das Geld ist dann in Bier besser angelegt. Für alle anderen aber, also alle Menschen, die in den Ferien das Abenteuer und die sportliche Betätigung suchen, vergrößert eine Action-Cam deutlich den Ferienspaß. Wer also Äkschn macht, der braucht ne Kämm. Allein schon, um die schönsten Ferienerlebnisse digital für die Ewigkeit aufzuzeichnen. Wo dem Flaneur, der gelegentlich was besichtigt, die Kamera im Smartphone oder die gute, alte Taschenknipse ausreicht, da braucht der Aktivurlauber, dem keine Brandung zu wild, kein Ozean zu tief und keine Felsspitze zu hoch ist, was Härteres. Denn immer noch sind die wenigstens Handys so richtig wasserdicht, und stoßfest ist die Digicam ja auch nicht.

Action-Cams: Wasserdicht und stoßfest
Action-Cams: Wasserdicht und stoßfest

Seit einigen Jahren sind also sogenannte Action-Cams angesagt, die noch vom Meeresgrund schöne Videoclips liefern und auch den Sturz in die Alpenklamm nicht übelnehmen. Vorreiter war die lange auch als Startup schwer gehypte Firma GoPro, die diesen Typus unkaputtbare Kamera zwar nicht erfand, aber den heute oft kopierten Formfaktor entwickelte. Schlüssel zur Unzerstörbarkeit ist ein Gehäuse aus dickem Plexiglas und mehrer Vorrichtungen darin, die für Stoßfestigkeit sorgen. Weil das Gehäuse per Hebelkraft hermetisch abgedichtet ist, sind die GoPros und ihre Klone allesamt bis ca. 20 Meter Tiefe wasserdicht.

Das Original und die Klone

Die Nachahmungen sehen in der Regel so aus wie das Vorbild, haben aber beim Gehäuse bisweilen Nachteile. Zwar überlebt auch die Billig-Cam für unter 70 Euro den Fall vom Tisch auf den Kachelboden, aber beim Aufprall aus größerer Höhe auf sehr harten Untergrund, zeigen sich bisweilen Risse im Acrylglas, und zumindest die Wasserdichtigkeit ist perdu. Weil sich das herumgesprochen hat, greifen auch Leute, die ihre Action-Cam gar nicht solchen Belastungen aussetzen wollen, gern zum Original … das allerdings in einer völlig anderen Preisklasse spielt. Der Preis der aktuellen GoPro Hero 4 liegt immer über 350 Euro, während einer der besseren Klone so um die 120 Euro kostet.

Eine Frage der Halterung

Apropos: Ohne Zubehör geht mit einer Action-Cam nicht viel. Die Anschaffung eines oder mehrerer Befestigungs-Kits ist ein Muss. So ist ein entsprechender Adapter immer dann zu empfehlen, wenn bei der wilden Aktivität ein Helm getragen wird – ganz gleich ob der Sportler mit dem Gleitschirm durch die Lüfte fliegt oder auf dem Mountainbike rasante Abfahrten nimmt: Der so entstehende Film zeigt das Geschehen aus der Ich-Perspektive. Beim Radeln sind Halterungen für den Lenker im Angebot – mit und ohne Dämpfung, die schlimmste Wackler abmildert. Auch am Brustgurt lässt sich solch eine Cam befestigen – eine ideale Lösung beim Joggen. Und wer selbst mit drauf sein möchte, wenn die fröhliche Urlaubergruppe beim Rafting durch die Fluten planscht, der wählt eine passende Stativstange, um die Kamera weit genug entfernt halten zu können. Dieses Zubehör kann ganz schön ins Geld gehen. Vor allem, wenn man jede Halterung separat kauft. Also ist beim Kauf ein wenig Vorplanung angeraten.

Wer sich überhaupt nicht in wilde Abenteuer stürzen will, aber trotzdem am und im Wasser knipsen will, braucht keine Action-Cam, sondern ist mit einer sogenannten „Outdoor-Kamera“ schon hinreichend gerüstet. Dabei handelt es sich um die üblichen Taschenkameras, die aber in spritzwassergeschützten robusten Gehäusen stecken, die schon mal einen Puff vertragen können. Im Gegensatz zu GoPro & Konsorten haben diese Apparate den Vorteil der größeren Vielfalt: man kann zoomen und verschiedene Programme wählen, das bieten Action-Cams nicht.

Fazit

Nur wer im Urlaub wirklich wild und gefährlich unterwegs ist und den Drang hat, seine Äkschn anderen Leute vorzuführen, braucht wirklich eine Action-Cam. Stehen Wasserdichtigkeit jenseits der 20 Meter Tauchtiefe und ernsthafte Stoßfestigkeit auf dem Wunschzettel, ist das Original von GoPro die beste Wahl. Wer einfach mal probieren will, was so geht, greift zu einem preiswerten Klone (wobei rund 70 Euro die Untergrenze in Sachen Qualität markieren) und hat bei Nichtgefallen schlimmstenfalls einen erträglichen Betrag versenkt.

[Fotos: GoPro]

2 Gedanken zu „Was zur Hölle… Muss es eine Action-Cam für den Urlaub sein?“

  1. Hi,
    Es muss nicht nur actionreich und wild sein, damit sich eine Actioncam lohnt. Gerade, wenn Wasser, Sand oder Ähnliches im Spiel sind lohnt sich eine Action Cam schon durch Ihre Schutzhülle.
    Zum Thema Einsteiger kann ich dir voll uns ganz zustimmen: Ein NoName Produkt reicht da vollkommen aus.

    VG

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