Alle Beiträge von Rainer Bartel

Als es noch Disketten gab, die Floppys hießen…

Sprechen Sie mir nach: Fünf-Ein-Viertel-Zoll-Diskette. Na, wann haben Sie dieses Wort zum letzten Mal in einem ganz normalen Gespräch verwendet? Es dürfte mindestens 30, wenn nicht 35 Jahre her sein, denn die Floppydisk war Mitte der Achtzigerjahre schon so gut wie tot – die modernen Rechner wie der Atari ST und der Commodore Amiga mit ihren 3,5″-Laufwerken hatten ihr das Grab geschaufelt. Verrückt genug, dass die weiche Magnetscheibe in der schwarzen Pappe nun schon um ein Vielfaches länger in der Walhalla der Homecomputerei weilt als sie im realen Einsatz war. Denn die 5,25″-Diskette beherrschte nicht einmal zehn Jahre lang die Welt der Datenträger. Als es noch Disketten gab, die Floppys hießen… weiterlesen

Kleine Weltgeschichte des Bloggens – vom Internettagebuch zum Influencer-Ding

Für viele Pionier:innen des weltweiten Webs ist die Geschichte des Internets eine der unerfüllten Hoffnungen. Denn alle Ideen und Vorstellungen des Ur-Vaters Tim Berners-Lee waren auf Freiheit ausgerichtet, vor allem die persönliche, freie und unzensierbare Freiheit der Kommunikation. Deshalb war auch die allererste, von ihm aufgesetzte Website ein Blog. Oder wie man bis Ende der Neunzigerjahre sagte: ein Computer-, Internet- oder Cyber-Tagebuch. Denn der gute Tim schrieb seine Ideen, Erfahrungen und Erlebnisse jeweils mit einem Datum versehen auf diese Website. Ab 1996/97 kamen dann auch die ersten deutschsprachigen „Homepages“ nach diesem Muster ans Licht der digitalen Öffentlichkeit. Es war aber ein gewisser Jorn Barger, der ab 1999 nicht nur den Begriff prägte, sondern auch die über viele Jahre spezifische Form des Blogs entwickelte. Kleine Weltgeschichte des Bloggens – vom Internettagebuch zum Influencer-Ding weiterlesen

Fast vergessen (6): Was wurde eigentlich aus der ELSA AG?

Wenn man ganz nah an einem dramatischen Ereignis war, empfiehlt es sich, ein paar Jahre abzuwarten bevor man darüber spricht oder schreibt. Am schnellen und gnadenlosen Niedergang der Aachener ELSA AG im Jahr 2002 war ich sehr dicht dran. Irgendwann im Frühjahr 2001 lief in der PR-Agentur, bei der ich damals tätig war, eine Anfrage ein, ob man ein namhaftes deutsches IT-Unternehmen bei der Umgestaltung der Kommunikation beraten könne. Absender war der damalige Leiter der Unternehmenskommunikation, Oliver Schwartz, ein junger, ehrgeiziger PR-Mensch, der sich mit seiner straffen und effizienten Medienarbeit bei US Robotics (Palm) einen Namen gemacht hatte. Natürlich sagten wir zu, denn die IT-Experten in der Agentur wussten, dass die ELSA AG ein wahres Dickschiff mit einer interessanten Story war. Keiner von uns ahnte, dass aus der allgemeinen Beratung bald die hautnahe Begleitung einer Krise werden würde. Fast vergessen (6): Was wurde eigentlich aus der ELSA AG? weiterlesen