Woran immer es liegen mag: Ich hab’s nicht so mit Hobbyisten. Und ich hatte es auch noch nie mit Leuten, die mit irgendeiner mehr oder weniger sinnvollen Sache ihre Freizeit füllen – und das am Rande der Manie. Sammler finde ich irgendwie gaga, Leute, die ohne Not mit etwas Motorisierten für Spaß in der Gegend rumkariolen, halte ich für bescheuert und gefährlich. Nun bestand aber die Welt der kleinen Computer in den frühen und mittleren Achtzigerjahren fast nur aus solchen Hobbyisten. Gefragt, was denn ihr Hobby sei, antworteten Vertreter dieser Spezies “Computer”. Entsprechend meiners Weges hin zu den kleinen Elektronenhirnen fand ich das absurd. So eine Kiste sollte nützlich sein. Punkt. Damit sollte man schreiben, rechnen und speichern können. Und zwar schnell und einfach. Aber, mal ehrlich, was war denn einfach in der Ära von C64 und Konsorten? Deshalb war es auch nach meiner Anschauung eine winzige Minderheit, die – sagen wir mal – vor 1987 einen Computer privat wirklich zum Arbeiten benutzten. Vorwiegend handelte es sich dabei um Besitzer eines Apple Macintosh – denn mit dem ging Arbeiten einfach. Die große Masse hatte sich eine Kiste angeschafft, ohne wirklich zu wissen, wozu. Komma acht, Komma eins – oder: Eine kleine Historie der frühen Computerjahre (4) weiterlesen
Windows 10: Ein kleiner Schritt zurück, ein großer Sprung nach vorn?

Ist der Mensch nicht wunderbar? Auf alles versucht er sich einen Reim zu machen. Sogar auf Versionsnummern. Also, was reimt sich auf Windows 10?
Anders gefragt: warum muss es die Version 10 sein und nicht die 9? Windows 10: Ein kleiner Schritt zurück, ein großer Sprung nach vorn? weiterlesen
100%: The Circle – ein Leseergebnis
Ich möchte euch ein begeisterndes Buch vorstellen, dass sich mit einer aktuellen sozialen Entwicklung in einer spannenden und nachdenklich machenden Form auseinandersetzt.
Es gibt nur ein Problem: es hat nichts mit IT und sozialen Netzwerken zu tun. Und das ist insofern doof, weil ich mir eigentlich ausgerechnet ein Buch über eine fiktive Welt voller Social Media zur Rezension vorgenommen hatte.
Achja: und – man ahnt es schon – es gibt noch ein Problem: das begeisternde Buch ist nicht „The Circle“ von Dave Eggers. Denn das ist leider das Gegenteil…
Wie Digisaurier im Prä-DeTePe-ikum überlebten

Hach ja, die guten alten Zeiten… Beim Lesen der Digitalmemoiren der geschätzten hier versammelten Mit-Dinos kommen längst verblasste Erinnerungen zurück. Und die Erkenntnis, dass wir einen Riesenvorteil gegenüber den Dinos haben, die vor 65 Millionen Jahren Probleme mit einem Meteoriten bekamen: wir können unsere Memoiren zumindest noch ins Internet stellen, bevor uns das Aussterben erwischt.
So wurde mir beim Lesen der Erinnerungen an die Data-Welt-Frühzeiten von Rainer Bartel und den Sounds der 80er von Christian klar, wie umständlich und abenteuerlich das Zeitschriften- und Bücher-Produzieren im Jahre 2 vor der Erfindung von DTP tatsächlich war. In jedem Fall führten viele Wege nach Rom – beziehungsweise in die Druckerei.
Zeitungskrise? Buchkrise? Also für mich hat sich nix geändert…

60 Jahre ist er, der Verband der Zeitschriften und Zeitungsverleger. Die Buchmesse steht vor der Türe – und geht auf den 70iger zu…. Und da wie dort, wird von Krise geredet. Krise der Kultur, Krise des Journalismus usw. Es gibt unzählige Artikel, die deutlich machen, dass das eher nicht wahr ist. Es ist eine Krise eines Trägermediums – Papier. Nicht die Krise des Geschichtenerzählens. Muss ich mich nicht weiter dazu äußern, oder? Aber ein Aspekt ist mir wichtig im Diskurs. Fehlt vielleicht sogar sehr oft. Für mich als Nutzer hat sich nämlich im Gegensatz zu Verlagen und Händlern gar nix geändert in den letzten 20 Jahren. Ich zahle immer noch für das gleiche dasselbe…
Ich zahle immer noch allerhand für die Chance etwas zu lesen – nur das Geld kriegt jetzt jemand anderer… Zeitungskrise? Buchkrise? Also für mich hat sich nix geändert… weiterlesen
Der Sound der 80er: Drucken…

Das ist kein Witz: genauso hörte es sich an, als wir unsere Bücher und Artikel damals ausdruckten. Mit einem Nadeldrucker. Vorzugsweise EPSON FX 80, aber auch NEC und STAR waren aktive Marktteilnehmer.
Diese Drucker waren ein echter Fortschritt – im Vergleich zu den Thermodruckern. Sie waren relativ schnell, die Schrift konnte länger als ein paar Wochen gelesen werden ohne zu verblassen. Es war toll…
Schwierig wurde es nur, wenn man nachts was ausdrucken wollte… Der Sound der 80er: Drucken… weiterlesen
Komma acht, Komma eins – oder: Eine kleine Historie der frühen Computerjahre (3)
Und auch die Stoppelei nahm bald ein Ende. Zunächst hatte sich Dr. Achim Becker erweichen lassen, wenigstens das Titelbild vierfarbig drucken zu lassen. Dann durften wir so viele Farbbogen einbauen wie wir farbige Anzeigen hatte. Anstelle öder Textwüsten mit gelegentlichen Schwarzweiß-Illustrationen oder -Fotos konnten wir nun optisch schon fast mit der Konkurrenz mithalten. Und als wir dann im Herbst 1985 auf monatliche Erscheinungsweise umstellten, wurde mein Job als Chefredakteur nicht nur zum Vollzeitjob, sondern brachte mir Begegnungen mit allen wichtigen Figuren der noch jungen Kleincomputerei ein. Und das natürlich auf der CeBIT, die ab März 1986 als eigenständige Messe stattfand, aber auch auf vielen anderen Messen und Kongressen in Europa und den USA. Wobei: Bis 1987 behielt sich der Herausgeber das Recht vor, die Events in Übersee zu besuchen und von dort eigenhändig zu berichten. Erst zur COMDEX 1987 in Las Vegas genehmigte er mir die Reise in die USA. Dr. Achim Beckers Held in vielerlei Beziehung war natürlich Jack Tramiel, Commodore-Gründer, Visionär der Homecomputerei, späterer Übernehmer von Atari und Unternehmer durch und durch. Der hatte den Spruch geprägt „Business is like war“, und das Verhältnis von Dr. Achim Becker zum Markt war von diesem Satz eindeutig inspiriert. Komma acht, Komma eins – oder: Eine kleine Historie der frühen Computerjahre (3) weiterlesen
Uhr und Unterdrückung – Wann wird endlich auf die Apple Watch geschossen?
Vor zwei Jahren tauchten die ersten Gerüchte um eine „iWatch“ auf. Denn was konnte schon die nächste Produktrevolution aus Cupertino bilden? Der PC – auch der Mac – war entwicklungshistorisch „ausgelutscht“. Der iPod wurde mehr oder weniger ins iPhone integriert. Das iPhone selbst kann sich nur noch über höhere (!) Preise von Samsung differenzieren. Mit was wollte man im Silicon Valley künftig noch Umsatz generieren? Der Einstieg ins Wearable-Zeitalter muss über intelligente Uhren gelingen.
Und nun ist sie also da: die Apple Watch. Oder besser: nun sind sie da: die Apple Watches, mit je einer Version für Normalsterbliche in Plaste und Elaste, für Sportliche im leichten Alu-Kleidchen, für Edelmänner in feinem Gold. Ändern sich nun die Zeiten für jene, die Apple auf den Arm nehmen? Ist das der Beginn einer neuen Zeitrechnung, einer neuen Apple Revolution? Und wer wird zuerst schießen? Ja, die Apple Watch taugt als Symbol einer neuen Zeitrechnung. Die Zeit wird nie mehr wieder das sein, was sie uns einst war. Da bin ich mir sicher.
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