Eine Sound-Erinnerung von Stephan Goldmann
Als mir mein Bruder das Floppy-Laufwerk zurück gab, war es nicht mehr das Selbe. Ich schloss es wieder an meinen Atari 800XL an, schob eine Diskette ins Laufwerk, drückte OPTION und betätigte den Einschaltknopf.
Die Floppy klang nun anders … irgendwie … hektischer.
Dazu muss man wissen: Der Atari-8-Bit-Heimcomputer verdeutlichte den Ladevorgang akustisch. Für jeden Sektor (=128Byte), den er holte, gab er ein hohes Klickgeräusch wieder.
Normalerweise kamen diese Klicks in einem relativ beruhigende, fast einschläfernden Rhythmus. Doch Martin hatte in mein Floppy-Drive einen Speeder einbauen lassen, der nun mit einer irren Geschwindigkeit die Bytes schaufelte – entsprechend schnell erfolgten jetzt die Klicks.
Den akustischen Schock musste ich erst verdauen, doch die ungeheure Ladegeschwindigkeit half mir schnell darüber hinweg.
Wie sich so eine Floppy auf Speed anhört? Spielt einfach das Soundfile hier ab. Es beginnt mit dem Einschalten des Floppy-Laufwerks (ein 1050er), dem Einlegen der Diskette und dem Schließen des Riegels. Dann wird der Atari 800XL gestartet und es ertönt das Lade-Piepen. Nach einer kurzen Pause erklingt es nochmal zusamen mit dem wohligen Knarzen des 1050er-Motors.
Hm. Ich frage mich gerade, ob ich meinem Bruder je für den Speeder gedankt habe … ? Danke!
Autor: Stephan Goldmann, Atari 800 XL-Besitzer seit 1986; schrieb 1995 seinen ersten Artikel für das “Compuserve Magazin”; verantwortete als Chefredakteur die Retro-Hefte “CHIP: Commodore 64 – Ein Kult-Computer wird 30” und “CHIP: Kult-Computer der 80er”
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Anmerkung der Redaktion: neben alten Computern und neuer Technik hat Stephan eine faszinierende Leidenschaft: ein besonderes Land. Wer mehr wissen will: hier klicken und staunen.
Und wer wissen will ob Schottland auch was mit Computern zu tun hat: hat es. Dazu gibt es hier einen Text mit schönen alten Bildern bei uns…