Lieblings-Apps: Ohne Öffi geh ich nicht aus dem Haus

Lieblings-Apps: Ohne Öffi geh ich nicht aus dem Haus…

Auf den Smartphones der Leute sieht’s meist so ähnlich aus wie auf deren Schreibtischen: die einen haben die Icons Hunderter Apps ohne jede Ordnung auf den Seiten verteilt, anderen legen nur ihre absoluten Lieblings-Apps auf der Startseite ab. Und eine solche Lieblings-App muss sich erst mal bewähren, bevor ihr dieses Privileg zuteilwird. In der neuen Serie „Lieblings-Apps“ werden genau solche Dinger vorgestellt. Beginnen wir mit Öffi (nur für Android und das Amazon Firephone), der wunderbaren Fahrplan-App für den öffentlichen Personennah- und -fernverkehr in Deutschland, Österreich, Schweiz / Liechtenstein, Frankreich, Belgien, Luxembourg, Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Irland, Polen, Dubai, Israel, USA und Australien. Für die Regionen DACH und Benelux liegen die Fahrpläne der wichtigsten Städte und Verkehrsverbünde komplett vor, für Frankreich, Skandinavien, Polen und die britischen Inseln gibt es die Daten der Großstädte. Je drei Regionen in den USA und Australien sind vorhanden, und in Israel funktioniert Öffi in Jerusalem. Zumindest für Deutschland und Österreich ist sichergestellt, dass die Fahrplandaten IMMER tagesaktuell sind, weil sie im Hintergrund upgedatet werden.

Bei verschiedenen Verkehrsverbünden werden sogar die Verspätungen gemeldet. Wo und ob das geht, hängt davon ab, ob die jeweiligen Betreiber diese Informationen selbst online verfügbar machen. Bevor wir uns Öffi genauer anschauen, eine Bemerkung: Es gibt Dutzende solcher Apps, die alle auch sehr brauchbar sind. Für iOS kann zum Beispiel „Abfahrtmonitor“ uneingeschränkt empfohlen werden; für Windows-Phones ist „Fahrplan“ eine gute Lösung.

Im Alltag geht das so mit Öffi. Du willst mit der Tram, der U- oder S-Bahn oder dem Bus von A nach B. Also rufst Öffi auf deinem Android-Phone auf und wählst die Funktion „Nahegelegene Haltstellen“. Die App ermittelt deinen Standort per GPS und zeigt dann in der Reihenfolge der Entfernung alle Haltestellen des von dir gewählten Verkehrsnetzes an. Zu jeder Haltestellen wird zu dem Verkehrsmittel, das als nächstes kommt, die Abfahrtzeit angezeigt – und zwar relativ. Also beispielsweise so:

Öffi: Abfahrtangaben für eine Haltestellen

Diese Anzeige besagt, dass die Haltestelle „Friedrichstadt S“ von deinem Standort 119 Meter entfernt in Pfeilrichtung liegt und dort in 14 Minuten die S8 Richtung Wuppertal-Oberbarmen abfahren wird. Rot und in Klammern wird die aktuelle Verspätung angezeigt. Klein werden alle Linien angezeigt, die dort durchkommen. Also suchst du zuerst, welche Linie für dich am günstigsten ist und steuerst dann die Haltestelle an, die am nächsten liegt. Je nachdem wie viel Zeit dir bleibt, kannst du dir auch sagen „Nein, das schaff ich nicht…“ und eine andere Verbindung nehmen.

Drückst du länger auf einen solchen Haltestelleneintrag, öffnet sich ein Auswahlmenü. Dort kannst du den Befehl „Alle Abfahrten“ wählen, und es werden a) alle Linien, die dort fahren, angezeigt und dazu alle Abfahrtzeiten in chronologischer Reihenfolge:

Öffi - alle Abfahrten

Findet sich dort beispielsweise ein Antrag Richtung Dortmund Hbf, den du länger gedrückt hältst, bekommst du eine Liste aller Linien, die diesen Haltepunkt anfahren. Mit einem langen Tap auf einen solchen Eintrag kommst du zum Haltestellenplan für diesen Punkt. So sind die Fahrpläne des gewählten Verkehrsnetzes durchgehend miteinander verbunden.

Natürlich bietet Öffi auch einen Routenplaner, der über den Menüpunkt „Verbindungsanfrage“ gestartet wird. Hier gibst du Start- und Endpunkt und gewünschte Abfahrtszeit ein und erhältst Vorschläge, die zum Beispiel so aussehen:

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Außerdem kann man sich bei vielen Netzen auch die Linienpläne anschauen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Das wirst du an deinem Heimatort eher selten nutzen, hilft aber in einer fremden Stadt ungemein. Zuhause dient mir Öffi vor allem dazu, den gewünschten Anschluss rechtzeitig zu erwischen oder anhand der realen Abfahrtszeit die Wahl zwischen alternativen Verbindungen zu treffen.

In meiner Heimatstadt Düsseldorf fand am vergangenen Wochenende dank der Eröffnung einer neuen U-Bahn-Linie eine massive Fahrplanänderung statt. Ganze Linien fielen weg, anderen wurden umbenannt oder nehmen in Zukunft einen anderen Weg. Da war mir der ÖPNV meiner Stadt anfangs ein bisschen fremd. Aber Öffi hatte die neuen Informationen alle schon – und zwar tatsächlich zur Umstellung in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 04:30. Bis ich das neue Netz im Kopf habe, werde ich mich beim U-Bahn- und Tramfahren also auf Öffi verlassen müssen. Aber bei dieser App habe ich immer großes Vertrauen, das nie enttäuscht wurde.

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