Und noch ein Bluetooth-Teil... (Foto: Wikimedia)

Alles Bluetooth oder was? Wie man Wirrwarr vermeidet…

Ja, selbst meine elektrische Zahnbürste kann Bluetooth. Von Notebook, Tablet, Smartphone, Smartwach, Smart-TV, Drahtloskopfhörer, Lautsprechern, Maus, Tastatur, Selfiestick, Action-Cam und und und ganz zu schweigen. Klar ist das toll, dass die Geräte alle so fein und ohne Kabel miteinander kommunizieren können. Aber je mehr Bluetooth-Devices es werden, desto größer wird das Wirrwarr. Und auch die Sicherheitsrisiken wachsen an. Besonders bei festgekoppelten Geräten, von denen eines verschenkt oder verkauft wurde. Schließlich kann sich der neue Eigner – so er sich denn in der Nähe aufhält – auf diese Weise ins private Piconetz einschmuggeln. Sogar ohne etwas zu tun, wenn die betreffende Drahtlosverbindung automatisiert wurde.

So viele Bluetooth-Geräte in der Nähe....
So viele Bluetooth-Geräte in der Nähe….
Fest steht, dass die Bluetooth-Technologie nach anfänglichen Problemen die digitale Welt der Dinge in den letzten Jahren vollständig erobert hat. Jeder Gegenstand, der einen Mikrochip enthält, ist potenzieller Bluetooth-Teilnehmer, und auf immer mehr Steuerchips für einfache Geräte ist die Bluetooth-Funktion gleich integriert – siehe Zahnbürste, Bratenthermometer und Fitness-Waage. Zum Glück muss diese Funkfunktionalität immer noch bei jedem Gerät explizit aktiviert werden. Nicht auszudenken, wenn sich die Maschinchen nach dem Einschalten ohne menschliches Zutun mit anderen digitalen Kollegen vernetzen würden!

Aber widmen wir uns dem Kampf gegen das Bluetooth-Chaos, in dem wir insgesamt X Gebote formulieren, die helfen, das Wirrwarr zu beseitigen und Sicherheitsrisiken zu minimieren.

1. Bluetooth nur aktivieren, wenn es wirklich gebraucht wird

Bluetooth auf dem Smartphone - bewusst aktivieren und deaktivieren
Bluetooth auf dem Smartphone – bewusst aktivieren und deaktivieren
Dieser Tipp hat nicht nur – wie man meinen könnte – etwa mit Datensicherheit zu tun, sondern dient auch der Bluetooth-Übersicht. Alle Geräte, mit denen man andere aktiv koppeln und verbinden kann, zeigen unter den Einstellungen eine Liste aller sichtbaren Bluetooth-Kollegen in der Nähe. Da kommen in einem gut durchdigitalisierten Haushalt schon einmal zehn, zwölf oder mehr Einträge zusammen. Wobei auch Geräte auftauchen, mit denen sich nie irgendein anderes Device verbinden soll. Bei solchen passiven, selten oder nie zu verbindenden Geräten sollte man die Bluetooth-Funktion – wenn möglich – deaktivieren. Das geht übrigens gerade bei den eher unscheinbaren Dingen bisweilen nicht: Sind sie eingeschaltet, ist auch automatisch Bluetooth an.

2. Bluetooth-Sichtbarkeit nur einschalten, wenn gekoppelt und verbunden werden soll

Sichtbarkeit bewusst aktivieren und deaktivieren!
Sichtbarkeit bewusst aktivieren und deaktivieren!
Umgekehrt wird auch ein Schuh daraus. Gerade bei Notebooks, Laptops, Tablets und Smartphones kann man die Bluetooth-Funktion getrost eingeschaltet lassen, dafür aber die Sichtbarkeit für andere Geräte ausschalten oder einschränken. Wird ein solches Device nicht als Bluetooth-Gerät angezeigt, kann es natürlich weder verbunden, noch gekoppelt werden. Allerdings: Hat man zwei Maschinen miteinander gekoppelt und automatisches Verbinden eingestellt, kann die Sichtbarkeit auf beiden Zeiten ausgeschaltet bleiben. Solche Geräte tauchen dann in der Liste der verfügbaren Bluetooth-Geräte nicht mehr auf.

3. Wo möglich, Bluetooth-Geräten sprechende Namen geben

Dem Smartphone kann man einen Bluetooth-Namen geben
Dem Smartphone kann man einen Bluetooth-Namen geben
Manche Hersteller denken bekanntlich nicht über den Tellerrand ihres Markennamens hinaus. So findet man möglicherweise ein Device in der Bluetooth-Liste, das sich „CMARK 4RY“ oder ähnlich nennt. Wer hat schon die Typenbezeichnungen der gesamten versammelten Hardware im Kopf? Es erhöht die Übersicht, wenn alle sichtbaren Bluetooth-Geräte mit einem Namen in der Liste auftauchen, unter dem man sich etwas vorstellen kann. Bei Windows-Rechner ist das übrigens immer und unveränderbar der dem PC vom Benutzer zugeordnete Name; bei Android-Phones kann man einen speziellen Bluetooth-Namen eintragen. Bei allen passiven Bluetooth-Devices lässt sich natürlich nichts ändern. Manche Hersteller von Bluetooth-Chips und -Dongles bieten aber Tools an, mit denen man den vorgegebenen Namen ändern kann – es lohnt sich, im Web nach solchen Utilities zu suchen.

4. Bei abzugebenden Geräten die Bluetooth-Funktionalität deaktivieren und Spuren löschen

Da hat man sein altes Smartphone gegen gutes Geld auf eBay vertickt, und … dem Käufer so Zutritt zum privaten Bluetooth-Netz verschafft. Denn wenn a) die Bluetooth-Funktion nicht deaktiviert und b) ALLE Kopplungen explizit und manuell aufgehoben wurden, kann der Inhaber des Phones sich mit den gelisteten Bluetooth-Geräten verbinden – selbst unabsichtlich, wenn durch Kopplung das automatische Verbinden zugelassen ist. Wichtig bei Laptops und anderen Geräten mit Speichermedium: Auch das spezielle Verzeichnis für den Bluetooth-Datenaustausch muss gelöscht werden!

[Titelfoto: Bluetooth USB-Dongle Bafs via Wikimedia unter Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“]

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