Hunde und Handys – fängt beides mit H an. Aber ab dann sind es zwei Welten. Auch wenn der eine oder andere Hund probiert, das Handy auch in sein Hundeleben zu integrieren. Zum Entsetzen des Besitzers – wie Petra Kleinwegen in ihrer Handygeschichte zu erzählen weiß. Viel Spaß bei unserer ersten Handy-Story. Und natürlich danke an Petra für´s erzählen und aufschreiben. Und an Mike (links, auf das Handy pfeifend) für´s mitmachen ;-)
Text / Fotos: Petra Kleinwegen
Das erste „Handy“, das ins Haus kam, war dieser tragbare Telefonklumpen, den Mannesmann so 1994 verkaufte. Ein Ziegelstein mit richtiger Telefontastatur und Hörer. Wegen der ständigen Erreichbarkeit, hat es geheißen. Um das Biest mitschleppen zu können, war eine stabile Tasche nötig. Später wechselte ich auf ein „richtiges“ Handy. Trotz ständiger Warnung vor Gehirnschäden durch Strahlungen und so. Ob was dran ist, weiß ich nicht, nach all den Jahren. Die Berichte über massenhaften Anstieg an Hirntumoren und Hirnblutungen bei Handybenutzern blieben ja aus. Oder wurden, wie mir noch heute immer wieder versichert wird, unter den Teppich gekehrt. Mich selbst würde ich nicht als Beweis pro oder kontra sehen, aber das ist eine andere Geschichte. ;)
Mit dem Nokia 7110 verband mich eine lange, innige Zuneigung. Bis Beagle Mike einzog. Mike entpuppte sich als Handy-Serienkiller. Einmal im Jahr schlug er zu, erbarmungslos. Immer so im November. Ich konnte den Kalender danach stellen. So kam denn jedes Jahr ein neues Handy ins Haus. Und das in einem Land, in dem es damals noch gar keine Verflechtung zwischen Handy und Vertrag gab. Dafür waren die Handys auch teurer. Nach einigen Jahren wurde ich übermütig und kaufte mir ein Nokia Outdoor Handy. Es kam wie immer.
Nach einem Jahr, in dem sämtliche Outdoor-Fähigkeiten bis auf die Lampe ungenutzt blieben, im November, saß ich gemütlich im Wohnzimmer auf dem Sofa, als ganz langsam die Tür aufging. Ein Beagleauge schob sich in mein Blickfeld. Ein bittend guckendes Beagleauge. Dann kam langsam der ganze Kopf. Irgendwas baumelte zwischen seinen rechten Fangzähnen. Dann kam der ganze Beagle, vorsichtig tapsend, beinahe schwebend, auf mich zu geschlichen. Er setzte sich neben mich, kuschelte sich an und legte mir etwas feuchtes in die Hand, dann kam wieder dieser bittende Blick. Das Handy sah aus wie aus dem Comic entsprungen, nachdem jemand mit einem Hammer draufgehauen hatte: Einige Tasten wippten lustig an ihren Drähten in der Gegend herum, andere Drähte sprotzten hervor, Innereien quollen hervor, die Gummiummantelung war nicht wiederzuerkennen. Ich hätte heulen können.
Das teure Ding, dieser verflu… dieser Blick … Ich kaufte ein billiges Handy, das erste Samsung. Wozu mir noch was Gutes gönnen, wenn es letztlich doch für den Beagle war. Ich hab das Handy gehasst, die Menüführung fand ich gräßlich und ich freute mich nach einigen Monaten fast auf den November. Allein – der November kam, das Handy blieb heil. es kamen noch einige November. Das Handy blieb. Beagle Mike nicht. Ich hab später noch ein Nokia gekauft, aber auch hier mochte ich die Bedienweise nicht mehr. So blieb ich bei Samsung, akutell das Note 4. Richtig bedienen kann ich den Android-Kram immer noch nicht. Intuitiv ist für mich da gar nix. (Allerdings ist das Iphone für mich auch nicht intuitiv). Ich könnte es mal mit Lernen versuchen. Mike befreit mich nicht mehr von der Pest, und die Nachfolger sind in dieser Richtung nicht ambitioniert. Noena hat nur drei Telefone geschrottet. Smartphones sind wohl nicht reizvoll. Kann ich verstehen.