Samsung SmartTV - Benutzeroberfläche

Ja, was denn nun? Streaming-Box oder SmartTV? Oder doch beides…

War früher wirklich alles besser? Nein, sagen in der Wolle gefärbte Digisaurier, früher war das meisten ein bisschen einfacher. Zum Beispiel beim Fernsehen. Damals in der Steinzeit vor der Einführung des Privatfernsehens in Deutschland. Das gab es drei Fernsehprogramme und bei Voll-Nerds einen Videorekorder, mit dem man Gesendetes aufzeichnen und später und öfter anschauen konnte. Das Angebot an dem, was man heute „Content“ nennt, war also begrenzt – um es mal ganz vorsichtig auszudrücken. Dafür waren dann Fernsehserien auch echte „Straßenfeger“. Als in den Sechzigerjahren die legendäre Durbridge-Serie „Das Halstuch“ lief, saßen bis zu 92 Prozent aller Menschen mit Zugang zu einem Fernsehempfänger vor selbigem und kauten sich vor Spannung die Unterlippen. Heute hat Otto Normalgucker tagtäglich allein die Wahl zwischen mindestens vier wiederholten Folgen vom „Tatort“. Hinzu kommt ein halbes Dutzend Schwedenkrimis sowie um die zwanzig US-amerikanische Crime-Serien. Ja, es ist komplizierter geworden, in der Schwemme des Versendeten das zu finden, was einem wirklich gefällt. Der Konsument ist aber auch befreit von den Einschränkungen des linearen Fernsehens, also vor allem des Zwangs, die Glotze zu einer bestimmten Uhrzeit einzuschalten, um die Wunschsendung nicht zu verpassen. Statt dessen können wir alle jederzeit an jedem Ort mit verschiedensten Geräten genau das gucken, was wir wollen.

Der Schlüssel sind all die Internet-Dienste, die uns Bewegtbilder samt zugehörigem Ton auf den Fernseher, das Notebook, das Tablet oder das Smartphone – wie es neumodisch heißt – „streamen“. Rechnet man zu den verschiedenen Streaming-Diensten noch die Mediatheken der verschiedenen TV-Sender hinzu, muss niemand mehr einen Kanal einschalten, um zu einer bestimmten Zeit ein bestimmtes Programm sehen zu können. Jeder wird durchs TV-Streaming zum Programmdirektor und guckt, was er will wann er will. Spätestens seit das Apple TV als Revolution des Fernsehens angepriesen wurde und Google und Amazon ihre Streaming-Sticks drastisch im Preis reduziert haben, sind Streamingboxen oder allgemein „Medienserver“ in aller Munde.

Gemeint sind Geräte, die einerseits mit dem Internet und andererseits mit dem TV verbunden sind und Inhalte auf den Bildschirm (und übrigens auch die Lautsprecher) bringen, die als Internet-Streams angeboten werden. Wer Erfahrung mit solchen Diensten gemacht hat, wird ungern darauf verzichten wollen und dürfte mittelfristig für das sogenannte „lineare Fernsehen“ verloren sein. Neben den erwähnten Mediatheken der öffentlich-rechtlichen und (fast) aller Privatsender existiert eine Reihe von Anbieter, die ein breites Bouquet an Spielfilmen, Serien, Musikvideos und Dokumentationen zum kostenpflichtigen Abruf „on demand“ und/oder im Abonnement anbieten. Am bekanntesten sind im deutschsprachigen Raum sicher Amazon Instant Video, Netflix, Watchever und Maxdome sowie der Apple-eigene Dienst.

Ich glotz per App
Mit einem Streaming-Stick oder einer Medienserver-Box wird JEDER Fernseher bei Bedarf zum Computerbildschirm, auf dem der Content zu sehen ist, den Stick oder Box aus dem Web ziehen. Ähnlich wie auf einem Smartphone geschieht dies per App. Jeder Anbieter von Streaming-Inhalten hat eine eigene App, die den Zugriff auf sein Angebot bietet. Und natürlich ausschließlich auf sein Angebot. Um also die Filme von Amazon sehen zu können, braucht es die Amazon-Instant-Video-App. Das gilt genauso für einen SmartTV, der praktisch einen eigenen Medienserver eingebaut hat. Leider sind aber die Betriebssysteme der verschiedenen SmartTVs und Medienserver so unterschiedlich, dass sich die Apps technisch stark unterscheiden. Wenn nun aber der Streamingdienst XYZ keine App für die SmartTVs von ABC entwickelt hat, können die XYZ-Filme auf dem ABC-Fernseher nicht angeschaut werden. Und weil die führenden Anbieter der Medienserver-Sticks und –Boxen selbst auch Inhalte (Filme, Serien etc.) verkaufen wollen, sorgen sie vor allem dafür, dass die Apps für das eigene Angebot auf ihren Geräten laufen, nicht aber die Apps der Konkurrenten.

Besonders krass ist die Beschränkung aktuell bei Apple TV, aber auch Amazons Fire-Stick und –Box bevorzugen natürlich den Amazon-Katalog. Am liberalsten gibt sich da noch Google mit dem Chromecast, für den es Apps für beinahe alle nennenswerten Streamingdienste und Mediatheken gibt. Die Überraschung aber ist, dass ausgerechnet die SmartTVs von Samsung, LG, Panasonic und Philips de maximale Freiheit bieten. Wer also über den Tellerrand von Apple, Google und Amazon schauen will, findet hier die beste Lösung … und spart auch noch das Geld für ein Zusatzgerät.
Aber: Weil die Benutzeroberflächen der SmartTVs für viele andere Aufgaben herhalten müssen, sind sie durchweg nicht annähernd so freundlich und passgenau wie die der Medienserver. Zumal die Betriebssysteme der Sticks und Boxen wesentlich besser gepflegt und häufiger aktualisiert werden. Gerade Apple TV und Amazon Fire sind in dieser Hinsicht vorbildlich.

Eine Frage des Angebots
Bleibt die Frage: Braucht man wirklich noch Apple TV, Amazon Fire oder Google Chromecast, wenn man sich doch ohnehin einen Superduper-SmartTV angeschafft hat, der über Apps für die wichtigsten Streamingdienste und Mediatheken verfügt? Fehlt in der Palette der Apps des TV-Herstellers aber genau der Dienst, den man am liebsten mag oder am häufigsten nutzt, muss ein Streaming-Stick oder eine Medienserver-Box an den Fernseher. Da kaum jemand mehr als ein solches Zusatzgerät kaufen möchte, gilt es bei der Wahl, sehr genau zu checken, welche Apps welcher Programmanbieter auf den verschiedenen Boxen und Sticks laufen. Hier gilt: Mit einem Google Chromecast für 39 Euro oder einem Amazon Fire TV Stick ab 40 Euro kann man nichts falsch machen. Für ein Apple TV als Zusatz-Hardware spricht das spezielle Inhaltsangebot, also die Palette an Filmen und Serien, die man sonst nirgendwo bekommt.

3 Gedanken zu „Ja, was denn nun? Streaming-Box oder SmartTV? Oder doch beides…“

  1. Google chromecast. Kostet 35€ und funktioniert top. Man kann alles von deinem tablet Smartphone auf den TV streamen, zB ARD, ZDF Mediathek. Finde ich für den preis unschlagbar

  2. Ich bin im Besitz eine ZTE Axon 10 pro und eines smartfersehers billiger Sorte.
    Schalte den Fernseher auf Wireless Display und verbinde es mit dem ZTE.Dann spiele alles was das Axon auf dem fone hatauf den Fernseher.Wofuer ein solcher Aufwand

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