Die Arte-Mediathek: wertvoller, kostenloser Video-Content (Screenshot)

Lieblings-Apps: Mediatheken von ARD bis Joyn

Keine Frage: Das goldene Zeitalter des linearen Fernsehens ist vorbei. Kein Wunder, denn in den Zeiten der Mediatheken ergibt es keinen Sinn, sich zu einer von den Sendern vorgegebenen Uhrzeit vor die Glotze zu hocken, um irgendeinen aufgezeichneten Kram zu gucken. Den Fernseher nach Programm einzuschalten, ist überhaupt nur dann sinnvoll, wenn es eine Live-Übertragung gibt … die nicht gleichzeitig in einer Mediathek gestreamt wird. Studien zeigen, dass Opas TV wirklich nur noch etwas für Menschen ist, die in der 3-Sender-Ära großgeworden sind. Und auch für Leute mit eher mangelhafter Medienkompetenz und geringer Gebildete, denen der Flachbildschirm das Kaminfeuer ersetzt.

So präsentiert sich die App der ARD-Mediathek (Screenshot)
So präsentiert sich die App der ARD-Mediathek (Screenshot)
Spätestens seit die Corona-Pandemie die Anwesenheit von Zuschauermassen bei Live-Events unmöglich gemacht hat, wird auch sonst gestreamt, was das Zeug hält. Telekommunikative Bandbreiten, schnellere Smartphone, Tablets und Notebooks und die zugehörige Software machen es praktisch jedermann möglich, Live-Streams aufzusetzen und im Web zu übertragen. So sind die digitalen Hausgeräte auf breiter Front zu Rundfunk- und Fernsehempfängern geworden. Die öffentlich-rechtlichen und die Privatsender sind parallel dazu zu Content-Lieferanten geworden, die ihre Inhalte jederzeit im Netz anbieten. Mit Einschränkungen:

Der Rundfunkstaatsvertrag ordnet Sendungen je nach Genre eine bestimmte Verweildauer zu. So dürfen einzelne Filme maximal drei Monate online bleiben, während Reihen wie zum Beispiel der Tatort, Polizeiruf 110 oder der Bozen-Krimi etc. bis zu sechs Monate als Video angeboten werden dürfen. Dokumentationen und Informationssendungen dürfen demnach bis zu zwölf Monate online bleiben, kulturelle Beiträge bis zu fünf Jahre. [Quelle: daserste.de]

Das ist die App der ZDF-Mediathek (Screenshot)
Live-Sendungen der ÖRs werden in der Regel sieben Tage lang in den Mediatheken angeboten, einige selbstproduzierte Talkshows und Dokumentationen bleiben dagegen bis zu einem Jahr verfügbar. Unter dem Stichwort „Sendung verpasst“ können Bürger*innen also praktisch das komplette Programm von ARD, ZDF, den dritten Programmen, ARTE, 3sat und den Sonderkanälen der ÖRs zeitversetzt gucken. Und zwar kostenlos. Dazu eine breite Auswahl an Spielfilmen, Dokumentationen und den Magazisendungen dieser öffentlich-rechtlichen Anbieter.

Die TVNOW-App ist mehr Streaming-Service als Mediathek (Screenshot)
Die TVNOW-App ist mehr Streaming-Service als Mediathek (Screenshot)
Bei den Privatsendern ist die Mediathekensituation komplizierter. Die RTL-Mediengruppe mit den Sendern RTL, VOX, ntv, Super RTL, RTLZWEI, Nitro, RTLplus, Toggo plus und VOXup bietet die Programme in der TVNOW-Mediathek an. Auch hier stehen die Eigenproduktionen in der Regel sieben Tage bereit, manche auch länger. Aber natürlich will dieses profitorientierte Unternehmen auch hier Geld verdienen. Um wirklich alles sehen zu können, muss das kostenpflichtige Paket TVNOW Premium gebucht werden. Will man überhaupt was aus dieser Mediathek MOBIL genießen, muss man zahlen.

Joyn heißt das Gegenstück von ProSiebenSat.1 Media, das nach demselben Prinzip funktioniert, aber über eine App auch den kostenlosen Zugriff auf einen Teil des Angebots erlaubt. Außer den Programmen der Sender Comedy Central, DMAX, HGTV, kabel eins, kabel eins Doku, MTV, ProSieben, ProSieben Maxx, Red Bull TV, Sat.1, Sat.1 Gold, sixx, TLC und Welt wird auch Content von Discovery Channel angeboten, und der kostenpflichtige EurosportPlayer, über den Live-Sportereignisse übertragen werden, ist integriert. Gleichzeitig ist Joyn aber auch ein Streaming-Portal wie Netflix oder Amazon Prime – auch das natürlich kostenpflichtig.

Neuestes Kind im Mediatheken-Block: Joyn (Screenshot)
Neuestes Kind im Mediatheken-Block: Joyn (Screenshot)
So weit, so kompliziert. In diesem Beitrag soll es aber vor allem darum gehen, mit welchen Apps man die Mediatheken bzw. Streaming-Angeboten der Sender sehen kann. Das ist nicht nur interessant, um unterwegs fernzusehen, sondern um den heimischen Fachbild-TV zum Display für die Sendungen zu machen, denn mit Devices wie Google Chromecast, Amazon Fire und Apple TV kann man ja das, was das Smartphone empfängt auf den Fernseher streamen. Das geht bekanntlich auch mit den Bezahlsendern wie Sky oder DAZN.

Die Bedienkonzepte und Funktionen der wichtigsten Mediatheken ARD, ZDF, Arte, TVNOW und Joyn unterscheiden sich kaum, und alle haben auch eine zugehörige Website, die dieselben Inhalte bringt wie die App – beziehungsweise umgekehrt. Während alle öffentlich-rechtlichen Sender auf den Websites und in den Apps das gerade von ihnen ausgestrahlte Live-Programm übertragen, bietet Joyn über App und Website alle frei empfangbaren TV-Sender live an. TVNOW kennt dagegen Live-TV nur in der App. Wer also ohne Kabelanschluss oder Satellitenschüssel oder DVB-T fernsehen will, kann das inzwischen problemlos tun. Mit den Mediatheken von ARD, ZDF, Arte und 3sat sowie TVNOW und Joyn hat man das volle Programm im Griff.

Die Mediatheken der deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Sender:
ARD Mediathek / ZDF Mediathek / ARTE Mediathek / 3sat Mediathek / Bayern 3 / WDR Mediathek / MDR Mediathek / NDR Mediathek / SWR Mediathek / Schweizer Fernsehen / ORF

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