Was eine Cloud ist, wissen heute die meisten Internet-User und nutzen meist mehrere davon – oft ohne es überhaupt zu wissen. Das gilt für Apples iCloud, das allfällige Google-Konto und diverse Dienste im Web. Dass man aber eine private Familien-Cloud über ein NAS einrichten kann, ist weniger bekannt. Hat man eine solche Datenwolke eingerichtet, können alle Familienmitglieder von überall aus auf alle Familiendaten zugreifen, die zudem automatisch synchronisiert werden – eine feine Lösung, um allen Familienmitgliedern Fotos, Videos und Dokumente zur Verfügung zu stellen. Wenn man das NAS dazu bringt, dies Daten auch über das Internet anzubieten, hat man eine Familien-Cloud. Und dann können Mutti, Papa und die Kinder Bilder, Filme oder Dokumente auch dann genießen und nutzen, wenn sie nicht zuhause sind. Eine solche NAS-Cloud einzurichten, ist gar nicht schwer.
Die richtige Hardware
Es funktioniert im Prinzip mit jedem NAS-System. Besonders einfach aber wird die Einrichtung einer Familien-Cloud mit Geräten des Herstellers Synology, weil zu denen eine umfassende Software-Ausstattung gehört, die zudem relativ leicht zu bedienen ist. Je nachdem wie viele Fotos, Filme, Videos, Songs und Dokumente im Netzwerk bereitstehen sollen, empfiehlt sich eine Speicherkapazität von mindestens einem Terrabyte (1 TB). Clever ist, wer gleich zu einem NAS greift, in das später eine zweite Festplatte eingebaut werden kann. Alle Geräte bieten aber auch die Möglichkeit, externe Harddisks per USB ans NAS zu hängen. Das Ganze verlangt natürlich nach einem Wlan. Denn über das Drahtlosnetzwerk können nicht nur zuhause die Daten verteilt werden, sondern der zugehörige Router bildet gleich auch den Weg ins Internet. Die feste Verbindung („always on“) ins Netz ist zwingende Voraussetzung für den Betrieb einer Familien-Cloud. Übrigens: Das NAS muss per Kabel mit dem Router verbunden sein – nur so ist die erwünschte Ausfallsicherheit gewährleistet.
Die eigene IP-Adresse für das NAS
Synology bietet den einfachstmöglichen Weg zur Familien-Cloud. Voraussetzung: Man registriert sein NAS beim Hersteller, richtet also dort einen Account ein. Dann kann man einen besondere Synology-Service in Anspruch nehmen. Zugeteilt wird eine eigene, feste IP-Adresse, die per Nameserver (DDNS) über einen frei wählbaren Namen im Browser erreichbar ist. Heißt die Familie beispielsweise Müller und lebt in Lüdenscheid, lautete die Webadresse beispielsweise mueller-luedenscheid.synology.me. Im Klartext: Gibt ein Familienmitglied diese Adresse im Browser ein, erreicht es die Verwaltungsoberfläche des NAS und kann nach dem Einloggen auf alle Daten zugreifen. Natürlich unterstützt die Synology-Software auch eine ganze Reihe anderer Nameserver, sodass man sich auch mit einem DDNS verbinden kann, das der eigene Internet-Provider anbietet. Der Clou an der Sache ist, dass Synology zusätzlich Apps anbietet, die aus der Internet-Verbindung erst eine echte Cloud machen. Ist das Paket „Cloud-Station“ aktiviert, können alle registrierten Familienmitglieder die Daten auf ihrem jeweiligen Gerät automatisch mit dem Inhalt der Familienwolke synchronisieren. Erst so entsteht die echte Familien-Cloud.
So einfach die Einrichtung der Familien-Cloud auf einem Synology-NAS funktioniert, so sorgfältig sollte der Familien-Admin in Sachen Datensicherheit vorgehen. Denn immerhin steht nun zuhause ein Server, der permanent mit der Außenwelt verbunden ist. Der Hersteller stellt ausführliche Richtlinien und Tools zu diesem Thema bereit. Wichtigste Maßnahme: Die Passwörter der Familienmitglieder sollten den höchsten Sicherheitsansprüchen genügen und regelmäßig gewechselt werden. Ebenfalls unumgänglich ist es, den Datenverkehr zwischen dem NAS und den Endgeräten zu verschlüsseln und so abhörsicher zu machen. Weil es aber praktisch unmöglich ist, hundertprozentige Datensicherheit zu erzielen, sollten wirklich sensible Familiendaten natürlich nicht unbedingt in der Cloud gelagert werden.
Super Beschreibung und leicht zu bewerkstelligen. Vielen Dank für den super Artikel.
Viele Grüße,
Steffi
Bitte gerne – aber so wie wir das sehen kennst Du Dich in der Sache ja schon aus, wenn man Deinen Blog anguckt.
vg
Die Digisaurier