Drei Generationen USB-Speichersticks

Praxis: Was muss ein guter USB-Stick können?

Trotz aller Clouds und Datentransfer-Services erfreut sich der USB-Stick gleichbleibender Beliebtheit. Immer noch sagt irgendwo irgendwer zum jemand anderem „Zieh mir das bitte mal auf einen USB-Stick“, wenn diese Person bestimmte Dateien – insbesondere Fotos, Musikstücke und Dokumente – gern haben möchte. Wobei: Die Rede ist hier natürlich von USB-Speichersticks, denn die kleinen Dinger können bekanntlich noch viel mehr.

Denn zunächst mal ist ein USB-Stick nichts anderes als ein Stück Computermimik mit einem USB-Stecker am Ende. Außer den Speichersticks, um die es im Folgenden gehen wird, dienen die schlauen Stifte oft als Adapter (z.B. Wlan oder Bluetooth) oder erweitern einen Computer um eine bestimmte Funktionalität – z.B. in Gestalt eines DVB-T-Sticks.

Und so sieht ein USB-Stick innen aus
Und so sieht ein USB-Stick innen aus
Meistens steckt im winzigen Gehäuse am Ende des USB-Steckers aber ein mehr oder weniger großer Flashspeicher – korrekter: ein Flash-EEPROM. Dabei handelt es sich aus technischer Sicht um einen nicht-flüchtigen Speicherbaustein, dessen Inhalt mit extrem niedrigem Energieeinsatz geschrieben bzw. verändert werden kann. Über die Jahre sind diese Bausteine immer kleiner geworden – bei gleichzeitig wachsender Kapazität. Die ersten USB-Speichersticks konnten 32, 64 und 128 MB Daten fassen; inzwischen ist man bei 512 GB angekommen.

Jetzt auch mit USB 3.0

Außerdem hat auch hier die USB-3.0-Technologie Einzug gehalten, was den Transfer solch großer Datenmengen natürlich erheblich beschleunigt. Tatsächlich wird die Chose so schnell, dass man sich nun auch umfangreichere Videos gleich vom USB-Stick anschauen kann. Mehr noch: Immer öfter speichern kluge Experten startfähige Versionen ihres Lieblings-Unix-Derivats auf einen Stick, der dann – an einen wildfremden Rechner angeschlossen – als persönlicher Computer dienen kann.

Was sich übrigens auch skrupellose Hacker zunutze machen, die sich Zugang zu Rechenzentren verschaffen und die dortigen Systeme quasi direkt vor Ort manipulieren – so ganz realistisch dargestellt in der Netflix-Serie „Mr. Robot“. Otto Normaluser hat derlei kriminelles Tun nicht im Sinn, sondern möchte einfach nur Daten in der Hosentasche bei sich haben können, um sie bei Bedarf anzusehen, zu ändern oder mit anderen zu teilen.

Wenn der Speicher im Tablet knapp wird - der Speicherstick als Zusatzlaufwerk
Wenn der Speicher im Tablet knapp wird – der Speicherstick als Zusatzlaufwerk
Wer dies weder mit langen Videos, noch mit ausführlichen Fotogalerien tun will, ist momentan mit USB-Speichersticks der Größenklasse 64 GB am besten bedient, die USB 3.0 anbieten. Solide, schnelle Sticks dieser Art von namhaften Herstellern findet man online überall für unter 20 Euro. Bei der Auswahl besonders zu beachten: Wie stabil ist das Gehäuse? Denn wenig ist ärgerlicher als ein USB-Speicherstick, der rein physisch kaputtgeht.

Auch am Sart-TV und am Beamer

Aber diese Speicherzwerge gehören nicht nur in die Hosentasche und an einen Rechner, sondern beispielsweise auch an ein Smart-TV oder einen Beamer. Am Fernseher dient der Stick in aller Regel als Speichermedium für Aufzeichnungen bzw. die Time-Shift-Funktion. Die meisten Beamer sind andererseits inzwischen darauf ausgelegt, Inhalte vom USB-Stick direkt auf die Wand zu bringen. Für beide Anwendungen wird aber deutlich mehr Speicher verlangt. Weil die 512-GB-Sticks noch zu teuer sind, sollte man (Stand: Sommer 2018) lieber zu 256-GB-Donglen greifen, die – mit USB 3.0 ausgerüstet – um die 60, 70 Euro kosten.

Originelle Verpackung: Der USB-Stick als Emoji
Originelle Verpackung: Der USB-Stick als Emoji
Geht es dagegen nur um Texte, PDF-Dateien und ein paar Bildchen, reichen sogar 512 MB, 1 oder 2 GB aus. Diese Größenordnung bekommt man gern mal als Werbegeschenk überreicht; falls nicht, kann man diese Sorte für Preise von um die 30 Euro im Zehnerpack(!) bekommen. Und weil solch ein USB-Speicherstick nicht schlecht wird, sollte man auch ältere Modelle mit geringerer Kapazität nicht einfach wegwerfen – als Träger von spezialisierten Backups taugen sie immer noch. Ein pfiffiger Mensch hat beispielsweise Scans wichtiger Dokumente – vom Personalausweis bis zur Gesundheitskarte – auf seinen uralten 256-MB-Stick gezogen und den am Schlüsselbund befestigt. Er meint, damit könne er sich im äußersten Notfall immer noch ausweisen.

Übrigens: Die Geschenkartikelindustrie hat sich in den vergangenen Jahren heftig am USB-Speicherstick ausgetobt; es gibt die Dinger in Form eines Fußballs oder einer Gitarre, versteckt im Plüschtier oder in jeder erdenklichen Art Schlüssel- und sogar Kettenanhänger. Weil die Speichersticks grundsätzlich beliebt sind, kann man Menschen, die man mag, so den passenden USB-Stick als kleines Geschenk für zwischendurch überreichen.

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