Last Updated on 10.03.2025 by Redaktion Digisaurier
Als im März 2022 in Folge des schändlichen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine die Kraftstoffpreise explodierten, begaben sich natürlich viele Autofahrer auf die Sache nach Tankstellen mit möglichst günstigen Preisen. Rasch luden viele Pkwisti eine (oder mehrere) App herunter, mit denen die billigste Tanke zu finden war. Manche fragen sich auch jetzt noch, wie zuverlässig diese Informationsdienste sind und ob es sich lohnt, sie zu nutzen. Zunächst: Die Datenquelle für ALLE diese Websites und Apps ist die (dieser Link ist nicht mehr verfügbar) (MTS Kraftstoff). Seit dem 31. August 2013 sind alle Tankstellenbetreiber gesetzlich verpflichtet, ihre Preis für Diesel, Super E5 und Super E10 in Echtzeit an die MTS-Kraftstoff zu melden – Verstöße werden gegebenenfalls mit Bußgeldern geahndet.

Im Klartext: Auf die Daten, die auf einer entsprechenden Website oder in einer Preisvergleichs-App angezeigt werden, kann man sich zu 100 Prozent verlassen. Als der Verfasser dieses Artikels bei den Vorarbeiten diverse Tests durchführte, stieß er jedoch auf einen unerwarteten Effekt. Laut des Jahresberichtes 2021 der MTS-Kraftstoff nehmen die Tankstellen aber im Schnitt mindestens 18, manche sogar mehr als 20 Preisänderungen pro Tag vor. Hat man nun eine Tanke mit günstigem Schnitt in – sagen wir einmal – fünf Kilometern Entfernung gefunden, kann es sein, dass diese inzwischen die Preise angehoben hat, während andere Zapfstellen in der Nähe sie gesenkt haben.

Um also den billigeren Anbieter anzusteuern, muss der Autofahrer 1,40 wegen des Umwegs mehr für den Sprit ausgeben. Bei 50 getankten Litern Diesel beträgt die Differenz an der Kasse etwa 2 Euro. Das heißt, dass durch die Auswahl der günstigeren Tanke gerade einmal 60 Cent gespart werden. Je größer der Umweg, desto weniger lohnt sich das Anfahren eines günstigeren Anbieters. Modellrechnungen ergeben, dass die im Beispiel angenommenen 10 Kilometer quasi den Horizont für ernsthaftes Spritkostensparen darstellen. Zumal die Unterschiede in einem Radius von etwa 20 Kilometern in den vergangenen Wochen selten mehr als 8 Cent ausmachten – wenn man einmal die ohnehin teureren Tankstellen an den Autobahnen außen vor lässt.

Und wie unterscheiden sich die Apps und Websites? Vor allem im Bedienkomfort und in der Geschwindigkeit. Die MTS-Kraftstoff hat insgesamt 49 dieser Informationsdienste getestet und zertifiziert; die (dieser Link ist nicht mehr verfügbar) gelisteten Vergleichsportale zeigen also garantiert die dem Bundeskartellamt gemeldeten Preise an. 21 Anbieter stellen ihre Infos nur auf einer Websites zur Verfügung, alle anderen bieten Android- oder iOS-Apps an.
Bei den Apps sind die am brauchbarsten, die mit einem Routenplaner – zum Beispiel dem von Google Maps – verbunden sind, sodass der Autofahrer nach der Auswahl der gewünschten Tanke dorthin navigiert wird. Das gilt übrigens auch für die Websites, die ihre Auswahl auch auf einer Landkarte darstellen. Unsere Favoriten unter den Apps sind die des ADAC und Clever tanken – beide bieten die Apps für Android und iOS an. Bei den Websites überzeugten uns Tanke günstig und Zapfpreis. So richtig schlecht macht kein Anbieter.