Last Updated on 10.03.2025 by Redaktion Digisaurier
Während Konsumenten in vielen europäischen Ländern, vor allem in Skandinavien, schon seit vielen, vielen Jahren im stationären Handel bargeldlos zahlen, klammert sich der deutsche Otto Normalverbraucher immer noch an Münzen und Scheine. Ja, viele fürchten sogar die vollständige Abschaffung des Bargelds und die aus ihrer Sicht dadurch zunehmende Kontrolle über ihr Kauf- und Zahlverhalten. Tatsächlich ist der Tausch von Münzen und Banknoten gegen Ware grundsätzlich ein anonymer Vorgang, denn keine Instanz kann nach dem Bezahlen in bar feststellen, wer den gekauften Gegenstand erworben hat. Das ist beim bargeldlosen Bezahlen natürlich ganz anders.
Wie kriminelle Bargeld und virtuelle Guthaben nutzen
Nun ist absolut richtig, sich als aufgeklärter Mensch um den Schutz seiner persönlichen Daten zu kümmern und am besten detailliert zu wissen, welche Organisation, welches Unternehmen und welche Instanz Zugriff darauf hat und zu welchem Zweck. Wie gesagt: Wer bar löhnt, hinterlässt kaum Spuren. Übrigens der Grund, weshalb Kriminelle immer noch den wahren Zaster bevorzugen und Cyber-Diebe unrechtmäßig erworbene Guthaben gern so rasch wie möglich in Bares umtauschen. Umgekehrt aber waschen Kriminelle jeder Art Bargeld, das sie beispielsweise durch den Drogenhandel eingesackt haben, so, dass dabei Guthaben entstehen, denen man ihre böse Herkunft nicht mehr ansieht.
Das beschriebene Verhalten krimineller Vereinigungen sagt aber auch, dass die Nutzung von Barem oder Unbarem zunächst wenig Gefahren birgt, verfolgt und entdeckt zu werden. Vor gut 25 Jahren hat man immerhin damit begonnen, Bargeldtransfers oberhalb gewisser Summen nur zu ermöglichen, wenn der Einzahler oder Abheber sich eindeutig und nachweisbar identifiziert. Gleiches gilt aber auch für den Transfer von unbaren Beträgen.
Das Handelsforschungsinstitut EHI prognostiziert, dass 2020 das wachstumsstärkste Jahr für elektronisches Bezahlen in Deutschland seit Beginn der Erhebungen sein wird. (Quelle: EHI Retail Institute
Bargeld ist unhygienisch
Dagegen hinkt das mobile Bezahlen noch deutlich hinterher. Das Smartphone oder die Smwartwatch ans Terminal zu halten, um in Sekunden den fälligen Betrag zu bezahlen, ist für viele deutsche Konsumenten immer noch ein ungewohnter Vorgang. Dabei ist es weniger eine grundlegende Skepsis gegenüber dem Verfahren als vielmehr die verbreitete Unsicherheit, welches System das jeweils geeignetste ist. Denn leider müssen sich Kunden immer noch entscheiden, denn globale Lösungen wie die Girocard mit eingebautem Chip, die praktisch jede Bank ausgibt, ´sind beim mobilen Bezahlen noch nicht in Sicht. Nur bei eingefleischten Apple-Usern ist die Akzeptanz für ihr Apple Pay schon sehr groß. Auch Menschen, die online so gut wie alles über Paypal bezahlen, sind schon in großem Maßstab auf das Löhnen per Handy umgestiegen.
Fazit
Das lässt hoffen, dass das Jahr 2021 – unabhängig davon, wie lange die Corona-Pandemie noch besondere Verhaltensweisen verlangt – den Durchbruch für das mobile Bezahlen bringt. Der Einzelhandel ist schon weiträumig darauf eingestellt, und die verschiedenen Services laufen sauber und sicher. Zumindest für Menschen, die alle Möglichkeiten ihres Smartphones ausnutzen wollen, steht dem mobilen Bezahlen also nichts mehr im Wege.