Eine schlichte Website als Eingangstor zur Ewigkeit (Screenshot : foreverontheblockchain.com)

Digitale Denkmäler für die Ewigkeit: foreverontheblockchain.com

Ewigkeit ist ein großes Wort, manchmal ein bedrohliches, manchmal ein tröstendes. Seit Urzeiten streben Menschen die Ewigkeit an. Indem sie Bilder an Felswände malen, Pyramiden als Grabmale bauen oder Kirchen, Moscheen und Synagogen errichten. Manche Menschen wollen ihre ewige Liebe deutlich machen, indem sie sogenannte „Liebesschlösser“ an Brückengeländern anschließen. Die halten da aber nicht ewig – spätestens wenn die Brücke abgerissen wird oder die Stadtreinigung die Schlösser entfernt, ist es Essig mit der Ewigkeit. Letzteres hat den Hamburger Sven Hildebrandt zu einer verrückten Geschäftsidee inspiriert: digitale Denkmäler auf der Blockchain.

Ganz passend heißt der Laden foreverontheblockchain.com, denn Sven bietet mit seinem Unternehmen an, Botschaften auf die Bitcoin-Blockchain zu schreiben, die dort dann, na ja, ewig bleibt, weder verändert noch gelöscht werden kann. Jedenfalls so lange wie es noch elektrischen Strom auf Erden gibt und noch nicht alle Satelliten ins Meer gestürzt sind. Denn beides sind Voraussetzungen für die Ewigkeit.

Die Inspiration für den Erfinder Sven Hildebrandt: Liebeschlösser (Foto: foreverontheblockchain.com)
Die Inspiration für den Erfinder Sven Hildebrandt: Liebeschlösser (Foto: foreverontheblockchain.com)

Als Ableger eines Beratungsunternehmens für die wirtschaftliche Nutzung von Blockchains sorgt foreverontheblockchain.com dafür, dass ein Text von 340 Zeichen (optional: 6000 Zeichen plus Bild) in die Bitcoin-Blockchain geschrieben wird. Wer so etwas in Auftrag gibt, bekommt natürlich die zugehörige Bitcoin-Adresse, dazu ein Zertifikat zum Ausdrucken, Einrahmen und Aufhängen sowie eine digitale Grußkarte – beides auf Wunsch auch gleich auf Papier.

So sehen die digitalen Denkmäler aus (Screenshot: foreverontheblockchain.com)
So sehen die digitalen Denkmäler aus (Screenshot: foreverontheblockchain.com)

Für ein bisschen mehr Ewigkeit sorgt die Tatsache, dass die Blockchain kontinuierlich, also 24/7 über Satelliten gestreamt wird, also wirklich ständig rund um den Erdball kreist. Ohnehin kann ein ewiger Eintrag auf der Blockchain kaum je verloren gehen. Die Verwaltung der Blockchain geschieht dezentral über zigtausende Rechner; selbst wenn ein Großteil davon ausfällt, bleibt die Blockchain erhalten. Wer also die Bitcoin-Adresse kennt, kann den zugehörigen ewigen Eintrag jederzeit aufrufen und sich anschauen.

Und das kostet der ewige Spaß (Screenshot: foreverontheblockchain.com)
Und das kostet der ewige Spaß (Screenshot: foreverontheblockchain.com)

Den Juwelier Christ konnte Sven Hildebrandt schnell überzeugen: Der bietet nun besonders sich trauenden Paaren diesen Service passend zu den Eheringen an. So wird der ewige Eintrag auf der Blockchain zum Liebesschloss, das niemand einfach so entfernen kann, schon gar nicht die Stadtreinigung.

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