Facebook-Livestream: das vorgezogene #NeuDig Abenteuer

Es hört sich so leicht an: Handy nehmen, live gehen und die Welt mit einem Facebook-Livestream überraschen. Aber ganz ehrlich: wenn man wirklich was machen will, dann ist es gar nicht so einfach. Und mannigfaltige kleine Gemeinheiten stellen sich einem in den Weg. NEIN – ich meine keine Pokemon-Viecher, sondern handfeste Gegner, die nur ein Ziel haben: die #NeuDig Radreise und die Livestreams der Digisaurier auf dem Weg von Neuland nach Digitalien in Gefahr zu bringen. Was das für Gegner sind? Bei unserem ersten echten Livestream habe ich ein paar davon kennengelernt. Habt ihr Mut? Dann lest selbst…

Gebläse,  durchrasende Kommentare, Netzprobleme, Kamerastative und 16 zu 9 gegen Viereckig – um nur ein paar zu nennen, die sich gegen uns verschworen hatten. Dazu kam Krankheit, Einsamkeit und – das Duschgel war alle… Ein Digisaurier Schicksal und viele kleine Lösungen wollen wir euch hier vorstellen.

Das mit dem Duschgel war leicht: weil eh alle, die mir helfen wollten und sollten, krank waren am Tag unseres ersten großen Facebook-Livestream-Tests, fiel es nicht auf, dass ich geruchsmässig dank der Rennerei durchs Haus und mangels Duschgel… äh – geruchsauffällig war. Aber Rennen war nötig, es ging schließlich um einen ersten großen Test, mit dem Ziel herauszufinden, ob wir mit den Facebook-Bordmitteln einen halbwegs fokussierten und abwechslungsreichen Facebook-Livestream hinkriegen würden.

Was wir Digisaurier bei der #NeuDig Radreise für unsere Nutzer erreichen wollen

Bloggen-in-Wartmansroth - die #NeuDig Radreise der Digisaurier
Damals: #NeuDig Testtour 2015. Liveblog von der Strecke und abends immer noch eine Zusammenfassung schreiben beim Digisaurier. Heute: 2016 wollen wir verstärkt auf Video setzen. Also haben wir Livestream getestet in diesen Tagen.

Die Idee: wir Digisaurier kommen abends nach der jeweiligen #NeuDig Tagestour in der Unterkunft an, erzählen euch per Facebook-Livestream was so am Tag los war. Mit ein paar Fotos, vielleicht sogar Videoschnipseln und dergleichen. Und wir stellen uns natürlich den Fragen der Nutzer, wenn es denn welche gibt. Sozusagen die Weiterentwicklung unseres letztjährigen Tests bei #NeuDig. Da hatten wir immer eine Tageszusammenfassung geschrieben und am nächsten Tag online gestellt, als Ergänzung zum Liveblog. Geht das auch mit Video? Geht es gar besser? Das wollten wir testen. Darum dachten wir uns ein Thema aus und bauten eine „Versuchsumgebung“ mit möglichst einfachen Mitteln.

Der Versuchsaufbau für den Facebook-Livestream – mehr als man braucht, zur Sicherheit

Natürlich wollten wir uns nicht gleich beim ersten echten Livestream blamieren. Martin und ich hatten ja schon mal sowas ganz einfaches aus dem fahrenden Auto gemacht. Aber das war eher aus Lust und Laune. Wer will, kann das hier nochmal sehen.

Aber dieses Mal hatten wir ja vor, etwas mehr „Geplantes“ und „Strukturiertes“ mit einem gewissen Nutzwert zu machen. Das hieß, anders mit der Kamera zu arbeiten und eine Möglichkeit zu finden, ohne zusätzlichen Aufwand irgendwie Fotos oder Grafiken einbinden zu können. Vielleicht sogar Videos. Nach dem Motto: das haben wir heute gesehen. Oder das war die Route oder dergleichen. Aber: alles muss im Hotelzimmer oder der Unterkunft machbar sein. Obwohl wir eher kleines Gepäck auf der Reise haben.

Also gab es einen Basis-Versuchsaufbau für Real-Life und einiges an Backup-Systemen, falls das technische Konzept uns im Stich lassen sollte. Hier auf dem Bild seht ihr unser Gesamtkunstwerk für den großen Testlauf:

Facebook-Livestream Versuchsaufbau für die #NeuDig Radreise der Digisaurier
Der Versuchsaufbau für den Facebook-Livestream: die beiden großen Monitore links sind für zwei Zwecke: Auf dem einen sollte im Hintergrund ein Video von früher laufen, auf dem zweiten wollte ich den Facebook-Livestream verfolgen. Wollte…

Natürlich war der größte Teil von dem, was man sieht Backup und Sicherung oder reine Optik. Die beiden großen Monitore links im Bild waren einerseits zur Verschönerung der Szenerie (auf dem ganz links sollte ein altes Video laufen) und zur Unterstützung der Sichtbarkeit von Kommentaren und zur Beobachtung von Twitter. Unten im Bild seht ihr im aufgehellten Bereich die Komponenten, die wir im Zimmer auf der Reise wirklich verfügbar haben. Das Notebook und das Handy.

Facebook-Livestream Versuchsaufbau_Fokus (1 von 1)
Das Bild zeigt, worauf es wirklich ankam für den Livestream: das Notebook auf dem die Powerpoint mit Grafiken und Fotos lief und (auf dem Stativ) das Handy, das mit seinen beiden Optiken „zwei Kameras“ anbot und der „Sender“ zu Facebook war.

Thema ausdenken, lossenden? Denkste – der Lüfter macht den Facebook-Livestream Ton platt…

Der Lüfter war ein Problem. Ja. Das ist kein Witz. Es war wirklich so und man kann sich selbst davon überzeugen. Ich liebe mein schönes schlankes Sony Vaio Notebook über alles. Nicht nur weil es eines der letzten seiner Art ist (Sony hat ja VAIO eingestellt) sondern auch weil es wirklich leistungsfähig und dennoch extrem schlank ist. Perfekt für eine Radreise in der Gepäcktasche.

Dünn für die Radtasche – aber laut beim Livestream. Ein schlankes Notebook kann auch ein Problem sein. Brauchen wir also zwei?

Erkenntnis Testlauf Facebook-Livestream

Vaio Notebook für Livestream - Testvarianen für die #NeuDig Radreise der Digisaurier
Leider ein Problembär: das Vaio Notebook und sein Lüfter sind zu laut für den Livestream. Also: Umstieg auf das leisere Surface.

Dünn und super für das Radlergepäck. Super! Aber das hat halt einen Preis: Kühlung, wenn es arbeiten muss. Das Lüftergebläse schlägt dann – wie bei vielen besonders schmalen Geräten – gnadenlos zu. Das ist für das menschliche Ohr okay. Aber für das eingebaute Mikro meines Sendezentrums (vulgo Handy) war es zuviel, denn das Handy hing ja gleich nebenan. Der Ton war im Ergebnis nicht brauchbar… Was tun? Ich hatte noch zwei Stunden Zeit. Dann sollte es losgehen. Die einzig machbare Antwort war: Gerät wechseln. Da es von der Leistung her nur darum ging Fotos oder Powerpoint-Folien auf einen Monitor zu kriegen, reichte auch ein Microsoft-Surface. Das ist wesentlich leiser. Und darauf wird es wohl auch bei #NeuDig, unserer Radreise durch die Computergeschichte Deutschlands hinauslaufen.

Kommentare lesen, moderieren und hin und herschalten – eine Herausforderung

ChriS_Chaos (1 von 1)
Das Bild ist von der CeBIT 2016 – aber der Blick meinerseits dürfte am Tag des ersten Livestream Tests beim Digisaurier ähnlich gewesen sein. Leicht überfordert von Technik, Moderation und Kommentare lesen auf einmal.

Wie gesagt: eigentlich wären wir ja zu zweit. Da dachten wir uns: moderieren für den Livestream, mit der Technik arbeiten und auf die Kommentare achten beim Facebook-Livestream sollte keine Problem sein. Aber nun war ich ja plötzlich alleine. Und da ist das schon ein wenig heftig. Man kommt sich vor wie diese Straßenmusikanten, die alle Instrumente am Körper tragen und alle spielen müssen.

Handy als Sendezentrum beim Facebook Livestream (1 von 1)
Das Handy als Multifunktionsgerät bei #NeuDIg ist eigentlich perfekt. Mit zwei Kameras und einem guten Display kann man schon einiges machen. Und auch Kommentare lesen – sofern man sie rechtzeitig sieht ;-)

Außerdem war ich nicht sicher, ob ich die Kommentare auf dem kleinen Handydisplay auf die Entfernung lesen können werde. Fazit: es ging, auch wenn ich gefühlt am Anfang zu unkonzentriert war bis sich alles eingespielt hat. Aber dann lief es recht gut durch. Die Diskussion war rege und erfreulich konstruktiv. Aber was man sagen kann: wenn viele Kommentare, vor allem längere Kommentare, rasch hintereinander kommen, werden doch einige übersehen. Einfach weil man gerade nicht hinschaut und dann eben die folgenden Kommentare oder Fragen die verdrängen, die da waren, während man gerade nicht hingesehen hat. Auch da ist es zu zweit sicher leichter.

Kleine Tücken für Digisaurier: Bildformate und das Handystativ

Meine „2 Kamera“-Lösung für den #NeuDig Livestream war ja im Grund denkbar einfach: die eine Handykamera ist die klassische Selfie-Kamera, die den Moderator zeigt. Die zweite Kamera (die man normalerweise nutzt um klassische Fotos wie Landschaftsaufnahmen zu machen) nutzte ich, um die Powerpoint vom Display des Monitors abzunehmen. Das ging erstaunlich gut, war auch prima lesbar und sorgte bei den Zuschauern für eine gewisse Abwechslung und man konnte auch eben mal ein Zitat lesen, ein Foto anschauen oder so.

Handy-Stativ beim Facebook Livestream (1 von 1)
Wenn man will geht alles: die meisten Handystative spannen das Handy Quer ein für Foto und Video. Für einen Livestream muss es aber hochkant stehen. Ein biegsames Stativ hilft.

Einziger Nachteil: das Notebook hat ein 16zu9 Display und der Livestream läuft in 4zu3. Dadurch gibt es schwarze Ränder und man kann nicht gut Bildfüllend arbeiten. Schade – wäre für die Lesbarkeit besser. Noch was spezielles: die meisten Handystative die man so kauft sind dafür gedacht, dass Handy quer einzuspannen, weil die meisten Fotos und Videos im Querformat gemacht werden. Für den Livestream muss es aber hochkant stehen. Nur passt das Handy so eben nicht in die Stativhalterung. Die Lösung: ein biegsamer Aufsatz am Stativ und dann das Handy wie es vom Hersteller gedacht ist quer einspannen und dann biegen, bis es hochkant steht. Geht prima.

Externes Video beim Livestream? So geht es nicht wirklich!

Drehvorbereitungen (1 von 1)
Videos beim Livestream vom Tagesgeschehen einbinden – das würden wir gerne bei den Facebook-Livestreams bei unsere Reise durch Deutschlands Computergeschichte #NeuDig machen. Aber dafür brauchen wir eine andere Lösung.

Zu gerne würden wir ja so auch Videos zeigen. Zumindest ein paar kleine Schnipsel. Aber mit der Lösung so geht das nicht. Wir haben es getestet: aber die Bildqualität bei bewegtem Bild ist (noch dazu im kleinen Facebook-Livestream Fenster) sehr mittelmässig. Und der Ton kommt dann grottig… Sprich: über die Notebook-Lautsprecher kommt er schon sehr blechern, dann noch vom Handy – in womöglich akustisch nicht optimalen Räumen aufgenommen – klingt das wie die Blechbüchsen-Armee beim Angriff.

Wenn wir einen Facebook-Livestream machen wollen, bei dem wir nicht nur Fotos einbinden, sondern auch Video, dann brauchen wir eine andere Lösung. Und genau daran arbeiten Martin und ich gerade. Heute abend, wollen wir darum was neues ausprobieren. Um 19 Uhr geht es los. Hoffentlich.

Christian

Der Test geht weiter – mit einem neuen System für einen besseren Facebook-Livestream

Chris und Martin in Würzburg (1 von 1)
Immer auf der Suche nach neuen Lösungen – die Digisaurier Martin und Christian

Nun haben wir uns mittlerweile schlau gemacht und auch einige Tipps von Kollegen wie Gunnar Sohn, Detlef Korus und anderen bekommen. Also haben wir beschlossen: wir probieren nochmal was anderes aus. Heute abend um 19 Uhr wollen wir wieder einen Testlauf starten. Mal sehen ob es hinhaut. Lasst euch überraschen. Und ansonsten hoffen wir, dass dieser kleine Praxisbericht allen hilft, die selber solche Projekte umsetzen wollen. Zum Beispiel denen, die derzeit auch auf einer Blogger-Radreise durch die Telekom-Netze unterwegs sind. Unter dem Hashtag #tnt16 findet ihr in dieser Woche die Telekom Netztour 2016. Ganz spannend, was die Kollegen da so machen. Vor allem berichten sie über eine Sache, die für uns genauso wichtig ist: den Netzausbau. Denn mit schlechtem Netz gibt es keine Sendungen von der Digisaurier Radreise #NeuDig.

Das Netzproblem – die große Unbekannte bleibt

Übrigens: wer den ersten Livestream Versuch sehen will: hier kann man gucken.

 

Keine Verbindung bei der #NeuDig Radreise der Digisaurier
Ganz wichtig für #NeuDIg: der schnelle Netzausbau auch in ländlichen Gebieten. Sonst wird das nix mit der Berichterstattung.

Ein Netzproblem, dem wir bis jetzt nicht auf die Spur gekommen sind, stoppte unseren Stream leider kurz vor Schluss. Facebook brach einfach ab. Darum mussten wir dann nochmal ansetzen und verloren natürlich auch Zuschauer. Generell: schwaches Netz ist und bleibt ein Killer, beim Livestream. Entweder bricht es ganz ab, das Bild pixelt sehr stark oder aber man hat plötzlich keinen Ton mehr. Als Sender kriegt man gegebenenfalls davon nicht viel mit, außer der Meldung: „Schlechte Verbindung“. Aber diese Unwägbarkeiten gehören einfach dazu, wenn neue Dinge möglich werden. Immerhin: jahrzehntelang wären solche Dinge ohne Ü-Wagen und Sender nicht machbar gewesen. Man kann sich als Digisaurier nur wundern und als #NeuDig Reisender freuen, dass das jetzt geht. Da darf auch mal was schief gehen.

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