Im Prinzip ist solch ein Laserdrucker auch nicht mehr als ein umgemodelter Fotokopierer. Okay, das stimmt nicht so ganz, aber immerhin ist das Prinzip, nachdem die Farbe aufs Papier kommt, identisch. Dieses wird elektrostatisch so aufgeladen, dass die ultrafeinen Tonerpartikel nur an den aufgeladenen Stellen haften bleiben. Die sogenannte „Elektrofotographie“ funktioniert so, dass ein „elektrisches“ Abbild einer Vorlage erzeugt wird, nach dessen Muster das Papier dann aufgeladen wird. Mit den zugehörigen Patenten hat sich das Unternehmen Rank Xerox (daher auch der Name „Xerografie“) seinerzeit dumm und dusselig verdient.
Der Laden hatte so viel Geld, dass die Xerox-Leute Unsummen in die Forschung stecken konnten. So wurde das Palo Alto Research Center (PARC) des Unternehmen über gut 15 Jahre zur Speerspitze der Entwicklung rund um den Computer. Da wurde nicht nur die Maus erfunden und die grafische Benutzeroberfläche, sondern eben auch der Laserdrucker. Es war der Ingenieur Gary Starkweather, der die Idee hatte, das Papier mit Hilfe zielgenau abgelenkter Laserstrahlen aufzuladen. Seine Erfindung, an der zwischen 1970 und 1972 arbeitete, war Teil des Projekts Xerox Alto.
Dieser Alto mit seiner grafischen Benutzeroberfläche und der Maus wurde 1973 vorgestellt und inspirierte – wie wir heute wissen – sowohl Apples Steve Jobs, als auch Microsofts Bill Gates – beide waren mehrfach zu Besuch im PARC – zu ihren Bemühungen, den Computer für jedermann bedienbar zu machen. Der wesentliche Unterschied: Jobs dachte den Laserdrucker gleich mit, sodass seine Firma 1985 mit dem LaserWriter den ersten bezahlbaren Printer dieser Art anbieten konnte. Wobei die Kiste bei Markteinführung in Deutschland beinahe 10.000 DM kostete…
Gegenüber den damals marktbeherrschenden Nadeldrucker, die über die Jahre enorme Fortschritte im Hinblick auf Qualität des Schriftbildes und auch Geschwindigkeit gemacht hatten, bedeutete der Einsatz von Laserdruckern trotzdem einen Quantensprung. Auch wenn die Auflösung mit zunächst 384 dpi aus heutiger Sicht ärmlich erscheint, sahen Computerdrucke nun aus wie Schreibmaschinenoriginale. Und weil es sich um Seitendrucker handelte, waren dem Desktop Publishing (DTP) Tür und Tor geöffnet.
Wesentlicher Erfolgsfaktor war aber das von Adobe aus der eher akademischen Seitenbeschreibungssprache Interpress entwickelte PostScript. Mit einer entsprechenden Software – zum Beispiel dem Pagemaker von Aldus oder auch dem Programm Ventura Publisher – ließen sich Druckseiten mit allem Pipapo gestalten, die dann in ein PostScript-Listing umgewandelt an den LaserWriter geschickt wurden, der das Programm dann in Befehle an den Laserstrahl umsetzte. Mit wachsender Auflösung konnten nun auch Schwarz-Weiß-Fotos problemlos eingebunden, und dass nahezu beliebige Fonts verwendet werden könnten, versteht sich beinahe von selbst.
Übrigens: Mit dem LaserJet war Hewlett-Packard Apple in Sachen Laserdrucker sogar zuvorgekommen, wenn auch nur um wenige Monate. Bei HP setzte man aber auf PCL (Printer Command Language), die auf dem ASCII-Code basiert und anfangs nur eingeschränkt grafikfähig war, weil alles, was nicht druckbares Zeichen war, mit Hilfe von Steuercodes umständlich zusammengebastelt werden musste. Genau wie PostScript hat sich PCL aber über die Jahre weiterentwickelt und wird heute von fast allen Druckerherstellern unterstützt. Bei den letzten Versionen kam dann die Fähigkeit hinzu, mehrfarbig zu drucken.
Heute ist der Laserdrucker fast zum Wegwerfgerät mutiert. Brauchbare Maschinen gibt es schon für wenig mehr als 100 Euro; die Lebensdauer ist aber begrenzt, und oft überleben die Kisten kaum mehr als zwei Tonerkartuschen. Selbst Farblaserdrucker, bei denen die Kosten für den Toner deutlich höher sind, gibt es schon in unteren Preisregionen. Besonders interessant sind Multifunktionsdrucker, die einen Scanner beinhalten und oft auch eine Faxfunktion anbieten. Wobei Laserdrucker mit Scan-Funktion vollwertigen Ersatz für Fotokopierer darstellen.