Alle meine Browser - Firefox ist mal wieder Standard... (Screenshot Digisaurier)

Praxis: Browser-Wechsel – Warum Edge für Firefox Platz machen musste

In einem Beitrag vom 4. November 2020 bejubelte der Verfasser den damals neuen Microsoft-Browser namens Edge Chromium und machte ihn zum Standardbrowser. Die seinerzeitigen Gründe: Antipathie gegen die Datenschnüffelei des Google-Browsers Chrome und der Zustand des einst so tollen Mozilla-Browsers Firefox. Dem gehört eigentlich das Herz des Verfassers, denn er zählte vor vielen, vielen Jahren zu den ersten Users der Anwendung, die zuerst „Phoenix“ hieß.

Nun hat sich die Mozilla-Community bei der Fortentwicklung von Firefox mehr als einmal fürchterlich vergaloppiert, sodass eine ganze Zeit lang Google Chrome Browser der Wahl war – dies auch weil Microsoft nur den verkorksten Internetexplorer zu bieten hatte und der Verfasser sich an den wunderbaren Opera-Browser einfach nicht gewöhnen konnte. Es gab Firefox-Versionen, die waren so langsam, dass man die aufgerufenen Seiten in der Wartezeit problemlos von Hand hätte zeichnen können. Gewisse Versionen waren permanente Absturzkandidaten, und als die Mozillisten meinten, eine ausgefuchste Synchronisation auch mit dem Mobilbrowser basteln zu müssen, hagelte es Abstürze.

Die Entwicklung des Firefox-Logos
Die Entwicklung des Firefox-Logos

Der stabilste Browser war über viele Jahre Googles Chrome. Der allerdings immer enorm speicherhungrig und je nach Version auch nicht der schnellste war. Und – wie gesagt – der kommt von Google, was leicht Misstrauen auslösen kann. Nun nutzt der Verfasser dieses Beitrags nicht nur ein Android-Phone sondern ist als registrierter User natürlich auch heftiger User von so wundervollen Google-Dingen wie Maps, Earth, Kalender, Übersetzer sowie Photos und verfügt über einen wenig genutzten Gmail-Account. Da war die Datenschutzskepsis immer das schwächste Argument gegen Chrome.

Die Entwicklung des Chrome-Logos
Die Entwicklung des Chrome-Logos

Wenn man über Microsoft Edge spricht, muss man über den „alten“ und den „neuen“ Edge-Browser sprechen, denn 2020 traf man im Hause MS eine tiefgreifende Entscheidung: weg von der eigenen und hin zur Chromium-Engine. Die erste Variante des ersten Microsoft-Browser nach der Explorer-Ära basierte auf einer neuen Maschinerie, die speziell für Edge entwickelt worden war, damit der in punkto HTML-Kompatibilität und Speed mit der Konkurrent mithalten konnte. Das tat der Browser, der mit Windows 10 auf die Rechner kam, eigentlich nie so ganz.

Die Logos der Microsoft-Browser
Die Logos der Microsoft-Browser

Also entschied man sich für Chromium, das System, das zum größten Teil aus dem Quellcode des Google-Browsers stammt, und 2008 zum Open-Source-Projekt wurde. 14 Jahre Existenz sind eine enorm lange Zeit für eine Browser-Engine – wenn eine Maschine so lange überlebt, kann sie nicht ganz schlecht sein. Ist sie auch nicht. Man kann Chromium höchstens vorwerfen, dass es gern viel RAM belegt und den dann auch nicht wieder freigibt. Ansonsten ist alles drin, was man zum Surfen braucht – deshalb setzt die Mehrheit der alternativen Browser auf Chromium.

Warum auch immer die aktuellste Fassung von Microsoft Edge Chromium regelmäßig abschmiert – irgendetwas haben die Entwickler versaubeutelt. Und das hat den Verfasser dazu bewogen, reumütig zum guten, alten Firefox zurückzukehren. Nach rund zwei Wochen Testphase muss er sagen: Der Umstieg hat sich gelohnt. Firefox verfügt über alle gängigen Funktionen, ist schnell und kompatibel, belegt weniger Speicher und gibt diesen regelmäßig und automatisch frei, wenn er nicht mehr benötigt wird. Was will man mehr von einem modernen Webbrowser?

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