Der neue digitale Verstärker, bei dem alles ganz anders kam

In Geschichten ist es immer so: Man erwartet das eine, und doch geschieht das andere, das Unerwartete. Genauso ging es mir letzte Woche. Denn als ich unseren neuen TV-Hifi-Dolby-Wasweißich-Verstärker mit 7.2 statt 5.1 anschließen wollte, habe ich mich auf einen harten Samstag eingerichtet.

Ich habe mich von Frau und Kind verabschiedet und bin unter das Fernsehtischchen gekrochen, hinter dem ich Lautsprecherkabel und HDMI-Zuleitungen vermutete.

Der neue Denon-Verstärker
Der neue Denon-Verstärker

Nach meinen Erfahrungen mit dem alten 5.1-Verstärker war ich auf das Schlimmste gefasst. Den hatte ich 2004 gekauft, er hatte noch nicht einmal HDMI. Zu jener Zeit hatte ich noch Übung im Programmieren in C und PHP. Komplexe Abläufe begreifen und umsetzen gehörte zu meinem täglich Brot.

Doch was mir der alte Denon-Verstärker damals vorgab, überstieg meinen Horizont. Das Einrichtungsmenü bestand aus vagen Andeutungen, verlangte aber klare Aussagen. Ich habe das Ding damals nur so irgendwie zum Laufen bekommen. Irgendwas surround war der Sound wohl schon.  Aber jedes Berühren der Fernbedienung verstellte die Konfiguration – mal kam kein Ton aus den hinteren Boxen, dann wieder nur aus dem Center-Lautsprecher. Elf Jahre hatten wir immer „so irgendwie“ Sound beim Fernsehen. Und nein, ich habe mich nicht noch einmal in die Konfiguration getraut.

Der neue Verstärker

Dann haben wir den neuen Verstärker bestellt und bekommen.

Das Unerwartete geschah: Er hat einfach funktioniert. Das einzig größere Problem war, die Lautsprecher zu verkabeln. Die Leitungen zu den hinteren Surround Speakern laufen bei uns durch die Decke und sind nicht nach Polen markiert. Also bleibt nur Raten oder…

Oder ein Voltmeter. In einem Anfall von physikalischer Brillanz dachte ich an den Herrn Ohm und den Widerstand. Von wegen zwecklos! Anhand des Widerstands konnte ich ermitteln, welche Kabelenden zueinander gehörten. (Die Kabel waren zum Glück lang genug, um sie von vorne nach hinten zusammenzuführen.)

Na klar! Ein Voltmeter hilft mir, die Kabel zu sortieren.
Na klar! Ein Voltmeter hilft mir, die Kabel zu sortieren.

Dann nur noch die Lautsprecher verkabeln, die HDMI-Leitungen einstecken, Schritt für Schritt einrichten, den digitalen Vermess-Dings den optimalen Klang ermitteln lassen. Fertig.

Nicht einmal die WLAN-Konfiguration war knifflig. Ich hatte eine Knöpfelorgie für das Passwort erwartet aber der Verstärker wollte nur kurz mit meinem iPhone reden. Dort habe ich den Verstärker als Airplay-Empfänger aktiviert. Den Rest haben iPhone und Verstärker erledigt.

Nun beschallt die Anlage unsere Filme. Übrigens nicht in 7.2, sondern in 5.1 – man muss es ja nicht übertreiben. Airplay funktioniert, wir haben Internet-Radio und Zugriff auf den Medienserver. Ich bin beeindruckt – es kam anders als ich dachte. Und das ist gut so.

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