Was haben ein Wasserschaden, die DSGVO und die CEBIT gemeinsam?

Es klingt wie ein Witz, wenn man nach der Gemeinsamkeit von DSGVO und CEBIT fragt und dazu noch einen heftigen Wasserschaden packt, den die Digisaurier-Redaktion vor gar nicht langer Zeit ereilt hat. Aber tatsächlich eint alle drei Themen ein Wechselbad der Gefühle: zittern und bangen, hoffen und freuen. Und das im Mai, der ja eigentlich ein Wonnemonat sein sollte. Wir ziehen Bilanz: Was ist von der Aufregung um die drei großen IT-Ereignisse geblieben?

Aufmacherbild: Montage; Quelle der Einzelbilder: Pixabay.com

Okay, so weltbewegend wie die weltgrößte Computermesse oder so europabewegend wie die Datenschutz-Grundverordnung war das dritte „große IT-Ereignis“, der Wasserschaden, sicher nicht – aber für die Digisaurier-Redaktion gehörte es, ganz subjektiv gesehen, definitiv zu den „Groß-Ereignissen“.

Man stelle sich vor, wie sich eine Wassermasse von 30.000 Litern (!) durch ein Leck in einem Rohr der Wasserversorgung in den Keller ergießt und dabei fast alle unteren Redaktionsräume lahmlegt – von der vielen bemitleidenswerten Technik, die dort stationiert war, gar nicht zu reden. Was haben wir mitgelitten! (und, pssst, nicht nur einmal ganz schön geflucht)

54 % der Haushalte hatten schon mal einen Wasserschaden

Mittlerweile ist der Schaden behoben, aber die Angst vor einer Wiederholung bleibt – was gar nicht so unbegründet ist, denn 54 % aller Haushalte in Deutschland hat schon mal ein Wasserschaden erwischt. Für unsere Redaktion war die Sache klar: Das darf nie wieder passieren!

Deshalb haben wir uns ein System angeschaut, das eine intelligente Wassersteuerung und automatische Regelung bei Störungen verspricht:

Der Sense Guard von Grohe soll die Wasserversorgung im Eigenheim intelligent steuern. (C) Youtube / Digisaurier

Der „Sense Guard“ von Grohe wird in die Wasserversorgung integriert und erfasst Rohrbrüche, Mikroleckagen, Frostgefahr und ungewöhnlichen Wasserverbrauch – und sperrt im Fall des Falles das Wasser ab, um Schäden zu verhindern; das geht automatisch, manuell und über App fernsteuerbar.

Die Grohe-App zeigt alle wichtigen Daten an und meldet sich bei Störungen. (C) Youtube / Digisaurier

Jetzt kommt der Teich aus unserem Titelbild ins Spiel: Den nutzten wir als Testkandidaten und füllten ihn mit Wasser, um zu schauen, wie der Sense Guard seine wichtigste Aufgabe bewältigt – nämlich die Wasserzufuhr abzusperren, wenn eine eingestellte Wassermenge überschritten wird. Tatsächlich meldete sich das System vorbildlich und kündigte die Absperrung an, was uns schon mal sehr freute. Aber seltsamerweise kam immer noch Wasser durch, auch nach weiteren Tests mit anderen Wasserständen. Dafür funktionierten alle Sensoren einwandfrei: Der Wasserwächter erfasste die Durchflussmenge, den Wasserdruck und sogar die Systemtemperatur, um bei Frost zu reagieren.

Der Sense Guard kostet im Set mit drei Wassersensoren stolze 649 Euro, ist aber anscheinend noch so neu auf dem Markt, dass der Hersteller noch an der Software arbeiten muss – was man uns auf Nachfrage bestätigt. Die Technik funktioniert in Teilen schon sehr gut, doch nun sollte natürlich noch die Hauptaufgabe dazukommen. ;-) Deshalb haben wir uns entschlossen, das Gerät erst einmal weiter installiert zu lassen und die weitere Entwicklung zu beobachten. Auf keinen Fall lassen wir noch einmal Wasser in unseren Keller!

Update zum Thema: in ein paar Monaten. Denn derzeit fandet die Technik nach dem Fehler.

CEBIT 2018 zwischen Angst und Freude

Erstmal so installiert lassen und weiter beobachten: So ähnlich werden es auch die Macher der diesjährigen CEBIT halten, nachdem das Event neu erfunden worden war – jünger, frischer, mehr in Richtung eines Festivals. Die Mission war es (unter anderem), dem Besucherrückgang entgegenzuwirken (der dann leider trotzdem eintrat). Die Messe hatte wirklich viel aufgefahren, darunter auch eine vielversprechende App, die mit Augmented-Reality-Elementen Appetit auf eine Erkundung der Messe machen sollte – wie hier im Video zu sehen.

Die Bilanz danach fiel durchwachsen aus: Die Stimmung und Gespräche waren für viele Aussteller positiv, auf andere wiederum wirkte das neue Konzept zu überdreht.

Ein Riesenrad gab es auf der CEBIT schon 1995. (C) Szene aus einer alten 3sat-Sendung

Da half es auch nichts, dass sich das Riesenrad des Softwareherstellers SAP, mit dem man in luftige Höhen schweben und dort sicher auch das eine oder andere Kundengespräch führen konnte, als gar nicht so „hip“ und einzigartig entpuppte. 23 Jahre zurück stand schon mal eins auf dem CEBIT-Gelände: Der damalige Möchtegern-Telekom-Konkurrent Febacom hatte 1995 die Idee zuerst.

Holger von Saß, Pressechef der CEBIT. (C) Youtube / Digisaurier

Auch wenn das Konzept noch nicht hundertprozentig aufgegangen ist: Hartwig von Saß, Pressechef der Messe, wies im Vorfeld darauf hin, dass die Umstellung schlicht nicht zu vermeiden war.

„Das war ‚last exit‘! Der Wunsch der Aussteller, dass wir die CEBIT komplett reformieren, war extrem groß. Und wenn der Kunde mit dem Produkt unzufrieden ist, dann muss man schon genau hinhören und entsprechend handeln, damit man weiterhin eine Kundenbeziehung zu ihm hat – sonst geht er einfach weg.“ (Hartwig von Saß, CEBIT)

Übrigens: Die nächste CEBIT findet vom 24. bis 28. Juni 2019 statt.

Mehr zum Thema? Kann man hier bei uns auch angucken – der Talk mit Sascha Pallenberg bevor die neue CEBIT startete:

Kappe & Krawatte Talk: Was bringt die neue CeBIT?

Der Mai und der Schrecken der DSGVO

„Last Exit“ hieß es auch für viele Webseiten-Betreiber, die – nachdem die zweijährige Übergangsphase der EU-Datenschutz-Grundverordnung vorüber war – erst in den letzten Wochen oder gar Tagen bis zum Stichtag auf die Idee kamen, ihre Webseite DSGVO-konform zu machen. Bis zum berüchtigten 25. Mai stand sicher den meisten der Schweiß auf der Stirn. Auch wir mussten uns durch die Bestimmungen wühlen und nach Lösungen suchen, die die Abmahngefahr durch windige Anwälte möglichst gegen Null tendieren ließen.

Unser Tipp für alle Webseitenmacher, die jetzt zusammengezuckt sind, weil sie noch gar nicht an die DSGVO gedacht haben: Ein Jahres-Abo von E-Recht24 – hier kann man sich eine Datenschutz-Erklärung generieren lassen und bekommt auch darüber hinaus viele gute Tipps – kostet umgerechnet gut 15 Euro pro Monat.

Auch bei diesem großen IT-Ereignis hieß es schlussendlich: Nach dem Zittern und Bangen folgten Hoffen und Freude! Denn bisher ist die große Abmahnwelle ausgeblieben, nur von wenigen Fällen abgemahnter Webseiten ist die Rede. Nach zwei Jahren Übergangszeit dermaßen wachgerüttelt zu werden, hat also auch etwas Gutes.

Auch deshalb, weil bei vielen Usern vor dem Stichtag dutzende oder gar hunderte Newsletter ins Postfach trudelten und darum bettelten, dass man dem Unternehmen doch bitte die Treue halten solle. Welch gute Gelegenheit, einmal aufzuräumen! Aber auch ein wenig erschreckend zu sehen, bei welchen längst vergessenen Newslettern man sich vor Ewigkeiten mal angemeldet hat…

Die schönsten Gags rund um die DSGVO

Im Netz wurde das Thema DSGVO entsprechend durch den Kakao gezogen oder, wie im folgenden Fall, bei Facebook unterhaltsam „verwurstet“:

Screenshot aus Facebook
Screenshot aus Facebook

Das ist zwar falsch, wie Kollege Martin Goldmann richtig anmerkte:

„Was die schreiben, ist ein Opt-out – aber gemäß Datenschutz-Grundverordnung müssen wir ein Opt-in machen. Ich muss also reingehen wie einst Loriot und sagen: Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein und bin mit der Datenspeicherung einverstanden.“

Screenshot aus Facebook

Lustig sind solche Schilder aber allemal, egal ob vom Ansatz her richtig oder falsch. Eine Sammlung der schönsten Gags rund um die DSGVO findet sich auf hashtag-pilates.de.

So blieb also von diesem IT-Ereignis – zum Glück – nur ein großes Tamtam übrig. Den ganzen Hickhack rund um die DSGVO fasste ein User, der sich in unserer Digisaurier-Sendung mit einem Kommentar meldete, so zusammen:

„Für mich waren es drei Tage verschwendete Lebenszeit und Durchwühlen durch alle möglichen Dienste, Informationen und Verwirrung. Es hat wirklich keinen Spaß gemacht.“

Das können wir nur unterstreichen – und deshalb lassen wir dieses dreifache Zittern und Bangen jetzt hinter uns und freuen uns auf den Sommer. Wir wünschen allen Digisauriern einen schönen!

Text: René Wagner

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