Last Updated on 18.04.2025 by Redaktion Digisaurier
Damit wir uns gleich richtig verstehen: Ein mobiler WLAN-Router ist kein Homespot. Und ein Homespot ist nicht wirklich mobil. Dazu später mehr. Die Rede ist von handlichen, leichten Gadgets, die das Internet per Mobilnetz empfangen und die Daten per WLAN an angeschlossene Geräte weitergeben. Ja, gut, wird der eine oder die andere sagen, das kann ich mit meinem Smartphone doch auch machen, wenn ich es per Tethering zum mobilen Hotspot mache. Nur ist ein Smartphone dafür nicht gemacht. Das merkt man zum Beispiel daran, dass das Mobiltelefon im Tethering-Betrieb ziemlich heiß wird. Und dass seine Akkuladung schneller dahinschmilzt als eine Eistüte in der Sommersonne.
Wenn es um die Nutzung eines mobilen WLAN-Routers geht, gibt es im Prinzip zwei Nutzertypen:
1. Den Gelegenheitsnutzer. Sei es, weil man ausnahmsweise doch mal das Notebook oder Tablet mit in den Urlaub genommen hat. Oder weil man bei einem Umzug vergessen hat, den Internet-Anschluss rechtzeitig umzumelden.
2. Den Viel-Nutzer. Zu denen zählen wir Digisaurier. Zum Beispiel, wenn Hannes im Zug oder vor Ort bei Presseterminen auf dem Notebook arbeitet. Oder wenn Christian bei Veranstaltungen (oder auf den legendären Digisaurier-Radreisen) sein mobiles Videostudio aufbaut.
Wie ein Umzug Rainer auf einen mobilen WLAN-Router brachte
Zu Typ 1 zählt wiederum Rainer, der 2022 die ursprüngliche Fassung dieses Artikels geschrieben hatte. Das geschah seinerzeit unter dem Eindruck seines kurz vorher stattgefundenen Umzugs. Wegen eines Fehlers bei der Ummeldung des DSL-Anschlusses entstanden 14 Tage ohne Festnetz-Internet. Da musste dann eben doch das Tethering übers Smartphone ran. Um die Kosten nicht ausufern zu lassen, hat Rainer über den mobilen Hotspot kein Streaming empfangen – weder Videos, noch Musik. Trotzdem kostete der Spaß, der ja eigentlich mehr durch den Job bedingt war, summasummarum über 50 Euro. Die hätte sich Rainer wiederum ersparen können, wenn er sich eine eine Datentarif-Prepaid-SIM-Karte besorgt hätte. Und die dann in einen mobilen WLAN-Router eingelegt hätte.

Rainers damalige Erfahrung illustriert ganz gut, wozu ein solches Kästchen gut ist: eine Internet-Verbindung ohne Festnetz und ohne Smartphone-Tethering bereitzustellen.
Auch für den Urlaub machen mobile WLAN-Router viel Sinn
Ein weiteres Szenario: Die Familie verbringt die Sommerfrische – beispielsweise an einem skandinavischen See – fernab jeder Form von Festnetz. Immerhin ist aber ein Mobilnetz in Reichweite. Dann wollen vier Personen täglich mehrfach ins Web, und am Abend schauen alle gemeinsam einen schönen Film auf Netflix. Klassisches Einsatzgebiet für einen mobilen WLAN-Router.

Aus diesen Gründen bieten praktisch alle Mobilfunk-Provider mobile WLAN-Router an – naheliegenderweise gleich mit passenden Datentarifen. Wobei auch das nicht immer die optimale Lösung sein muss, denn viele Nutzer brauchen diese Form eines mobilen Hotspots eben nicht Monat für Monat mit demselben Datenvolumen. Für den Typ Gelegenheitsnutzer ist es daher sinnvoller, ein transportables WLAN-Kästchen OHNE SIM-Karte zu kaufen und sich nach Bedarf einen passenden Prepaid-Datentarif zu beschaffen.
Anders sieht das beim oben beschriebenen Typ 2 aus – dem Vielnutzer. Für den ist im Übrigen auch interessant, dass ein mobiler WLAN-Router auch dann nicht in die Knie geht, wenn mehrere Endgeräte darauf zugreifen. Das funktioniert dann im Vergleich zum Smartphone so ähnlich wie ein Restaurant mit vielen Kellnern, die alle Geräte parallel bedienen, statt eines einzigen Servicemitarbeiters, der von Tisch zu Tisch hetzt.
Und das Publikum bzw. die Nutzerschaft muss gar nicht die vierköpfige Familie sein, sondern kann zum Beispiel bei einem gut ausgerüsteten mobilen Datenreisenden auch dessen Gerätepark sein: das Notebook, das Tablet, das Privat-Handy und das Dienst-Handy.
Und was ist jetzt an einem Homespot anders?
Unter dem Begriff „Homespot“ bieten manche Provider festnetzunabhängige WLAN-Router gezielt für Zuhause an. Die sind zwar auch transportabel, brauchen aber (die meisten jedenfalls) eine Steckdose. Homespots sind die ideale Lösung für Menschen, die über die Internet-Nutzung hinaus kein Festnetz(telefon) mehr brauchen oder wollen. Beliebt sind diese Geräte im Übrigen auch in Wohnmobilen – die aber im Gegensatz zu den meisten Autos auch 220-Volt-Steckdosen bereitstellen.

Was kostet der ganze Spaß?
Kommen wir zu den Kosten. Mobile WLAN-Router gibt es schon für knapp 50 Euro. Die aktuellsten Geräte, die nicht nur LTE (was für diesen Einsatz ohnehin Pflicht ist), sondern auch schon 5G unterstützen, liegen dagegen bei mindestens 150 Euro. Wie so oft, ist nach oben fast keine Grenze gesetzt – es gibt auch mobile WLAN-Router für 1000 Euro. Die richten sich aber eine sehr anspruchsvolle professionelle Zielgruppe, die zudem keinen engen Budget-Begrenzungen unterliegt. Also sozusagen die Hermès-Täschchen unter den mobilen Routern.
Insgesamt gibt es aber weniger Anbieter als zum Beispiel bei Smartphones. Neben den Devices von Huawei findet man vor allem Geräte von Netgear, TP-Link und D-Link.
Allerdings: Von No-Name-Produkten – sprich obskuren Marken, von denen man noch nie gehört hat, und die sich nur in Online-Shops finden, raten wir klar ab. Dabei handelt es sich um billige China-Ware, mit der ihre Käufer kaum glücklich werden dürften. Was im Übrigen auch viele Produkttests belegen.
Weit verbreitet: Der mobile WLAN-Router von Huawei (Foto: Huawei)
Welcher Tarif passt zum mobilen WLAN-Router?
Und welche Tarife sind zu empfehlen? Auch hier gibt es wieder ein breites Sortiment von Pommes mit Mayo bis Luxus-Restaurant – pardon: von Einstiegstarifen für Gelegenheitsnutzer bis Unlimited-Pakten für Vielnutzer.
Auf jeden Fall einen Blick wert sind die Prepaid-Tarife der Netzbetreiber wie Telekom (MagentaMobil Prepaid), O2 (Prepaid S, M, L, Max) und Vodafone (CallYa und CallYa Black), die inzwischen alle LTE- und teilweise sogar 5G-Geschwindigkeiten bieten. Auch Discounter wie Aldi Talk, Lidl Connect oder Congstar bieten attraktive Pakete mit Allnet-Flatrate und verschiedenen Datenvolumina zwischen 15 und 60 GB zu Preisen ab etwa 9 Euro pro vier Wochen. Für Vielnutzer gibt es bei einigen Anbietern auch Unlimited-Tarife oder große Jahrespakete mit bis zu 120 GB auf einmal.
Für Gelegenheitsnutzer sind Basistarife ohne Grundgebühr mit Einzelabrechnung sinnvoll, während Vielnutzer mit großen Datenpaketen oder Jahrespaketen am besten fahren. Wer besonders flexibel bleiben möchte, kann bei Anbietern wie Congstar oder O2 monatlich das Datenvolumen anpassen oder Zusatzpakete buchen.
Über welches Mobilfunknetz läuft das gewählte Tarifangebot?
Bei der Auswahl sollte man nicht zuletzt auf das tatsächlich genutzte Mobilfunknetz achten. Denn auch wenn Aldi, Lidl, Netto, Congstar, Klarmobil und viele weitere Mobilfunk-Karten anbieten – letztlich gibt es in Deutschland nur dreieinhalb Mobilfunknetze: Telekom, Vodafone, O2 (Telefónica) und 1&1. Letzteres bezeichnen wir etwas frech als „halbes Netz“, weil dieser Anbieter noch mitten beim Aufbau seiner eigenen Mobilfunkinfrastruktur ist. Bis das 1&1-Mobilfunknetz wirklich eigenständig läuft, dürften noch ein paar Jahre vergehen. In der Zwischenzeit nutzt der Anbieter aus Montabaur überall dort, wo er noch keine eigenen Mobilfunkzellen betreibt, über sogenanntes „National Roaming“ das Netz von Vodafone. Dieses „National Roaming“ funktioniert ein bisschen so wie ein Bahnticket, das in allen Zügen gilt – egal, welche Bahngesellschaft den aktuellen Zug gerade betreibt, man kommt immer ans Ziel.
Insgesamt gibt aber das Telekom-Netz als das Leistungsstärkste und Zuverlässigste. Wobei auch die Netze von O2 und Vodafone je nach Nutzungsort gute Leistung zu typischerweise etwas günstigeren Preisen bieten. Der beste Tipp zur Auswahl eines Mobilfunknetzes lautet aber ohnehin: Man sollte versuchen, herauszufinden, welcher Anbieter an den eigenen, typischen Nutzungsorten die beste Versorgung bietet. Dabei helfen können zum Beispiel auch die Erfahrungen von Freunden und Kollegen. Allerdings: Wer wirklich viel unterwegs ist, wird dabei immer wieder andere Erfahrungen machen. Das gilt aber letztlich für alle drei (einhalb) Anbieter.
Lieber Rainer Bartel,
danke fuer die Erklaerung, ich hatte naemlich keine Ahnung bis jetzt.
Dein Artikel ist jetzt zwar schon zwei Jahre alt, aber ich nehme an, dass sich im Prinzip nix (oder wenig) geaendert hat.
Ist das so?
Liebe Gruesse Claudia
Es hat sich tatsächlich nichts geändert.