Kaum zu glauben, aber immer noch sieht man Autofahrer mit dem Handy am Ohr telefonierend durch die Gegend düsen! Als ob die Freisprecheinrichtung nie erfunden worden wäre… Einigen ist ja sogar die Smartphone-Halterung am Armaturenbrett zu teuer, und manche haben immer noch nicht kapiert, dass man a) sein Android- oder Apple-Phone mit Sprachbefehle steuern und b) den Lautsprecher des Telefons einschalten kann. Da muss erst ein geniales Gadget um die Ecke kommen, dass immer mehr Leute auf die Idee kommen, doch während der Fahrt hands-free zu telefonieren. Aber fangen wir vorne an: Was ist denn solch ein Bluetooth-FM-Transmitter überhaupt? Und was kann er?
Alte Autos ohne Bluetooth
Wer ab etwa 2012 einen Neuwagen angeschafft, ist in Bezug auf das Problem, das solch ein Gadget löst, fein raus, denn die eingebauten Autoradios sind seit einiger Zeit beinahe durchweg mit Bluetooth ausgestattet. So kann alles, was das mitgeführte Smartphone ausstrahlt, über die Lautsprecher im Wagen gehört werden. Weil diese modernen Autoradios meist auch ein Mikrofon besitzen, können sie so umstandslos als Freisprecheinrichtung eingesetzt werden. Mehr noch: Wem UKW-Rundfunk und CDs als Musikquellen nicht reichen, kann per Bluetooth die Songs von einem passenden Gerät (MP3-Player), aber eben auch vom Smartphone übers Radio abspielen. Diese Glücklichen brauchen keinen Bluetooth-FM-Transmitter.
Der Transmitter als Radiosender
Wie das geht? Nun, man muss im FM-Bereich (also UKW) des Autoradios eine freie Frequenz ansteuern. Den Zahlenwert dieser Frequenz überträgt man auf den Transmitter, und schon kann’s losgehen. Sind Smartphone und Transmitter per Bluetooth verbinden und spielt man auf dem Handy beispielsweise eine Spotify-Playlist, dann hört man die Songs über die Lautsprecher im Auto. Das wäre schon nett genug, aber das Prinzip macht auch eine Freisprecheinrichtung möglich, denn das Telefonieren ist ja auch bloß ein Austausch von Tönen … wenn das Gespräch läuft. Um aber in den akustischen Austausch zu kommen, muss man entweder ein Telefonat auf dem Smartphone entgegennehmen oder einen Gesprächspartner anwählen. Müsste man, wäre da nicht die Sprachsteuerung per Siri (Apple iOS) oder Google Assistant (Android).
Und wo sie gerade beim Thema USB waren, haben sie gleiche eine zweite Buchse eingebaut, an die man eine Musikquelle per USB-Stecker anschließen kann – also z.B. einen Stick oder einen MP3-Player. Mehr noch: Es soll ja Leute geben, die tragen Musik auf MicroSD-Karte mit sich herum – also kommt auch noch ein Kartenschlitz ins Gerät. Und damit der Nutzer nur einmal (nämlich beim Einstellen der Sendefrequenz) am Gadget fummeln muss, haben sie gleich auch noch ein Mikro und Chips für Siri und den Google Assistant eingebaut. So hört der Bluetooth-FM-Transmitter aufs Wort. Über die Monate hat der Autor dieses Beitrags ein gutes Dutzend dieser Dinger im Testbetrieb genutzt. Sie kommen ja in verschiedenen Bauformen vor: ultrakompakt und kaum größer als ein USB-Ladeknubbel, mit flexiblem Schwenkarm und Bedieneinheit, mit Kabel und dem Transmitter in Lenkrad-Nähe, mit minimalem LCD oder großem Bildschirm, mit mehr oder weniger Funktionen und von verschiedenen Herstellern.
Rascher Generationswechsel bei den Bluetooth-FM-Transmittern
Ein Problem bei der Anschaffung eines Bluetooth-FM-Transmitters ist der rasante Generationswechsel. Beim renommierten Gadget-Anbieter Anker sind gleichzeitig drei Generationen mit gering voneinander abweichenden Fähigkeiten im Angebot – zum Glück bleiben die Preise annährend stabil. Ein weiterer Anbieter hat in den vergangenen zwei Jahren insgesamt sieben Versionen herausgebracht. Das führt dazu, dass man leicht denkt: „Mist, zu früh gekauft! Da kommt bestimmt was Bessere.“ Die gute Nachricht: Offensichtlich sind die Möglichkeiten beinahe ausgereizt – zumindest was die verwendeten Chips (Bluetooth, FM, USB und Sprachsteuerung) angeht. Der wesentliche Unterschied besteht zurzeit darin, ob der USB-Ladenanschluss das Schnellladen unterstützt oder nicht. Heißt konkret, dass man jetzt (Frühjahr 2020) beruhigt einen Bluetooth-FM-Transmitter für um die 17, 18 Euro kaufen kann. Auf einen echten Vergleichstest haben wir verzichtet, weil wir eben keinen bestimmte Bluetooth-FM-Transmitter empfehlen wollten, sondern die Gadget-Gattung an sich. Beim Verfasser ist es dann ein Ding von BOVON geworden, das zu den erwähnten Mehrlingen gehört, das also Geschwister unter den verschiedensten Markennamen hat.
[Mit diesem Beitrag starten wir Digisaurier eine Serie, in der geniale Gadgets vorgestellt und empfohlen werden. Unter einem Gadget verstehen wir ein kompaktes, elektronisches Device, das einem das digitale Leben erleichtert. Genial ist es, wenn es ein Problem löst. Außerdem haben wir festgelegt, dass es maximal 50 Euro kosten darf. In der Regel geht es um einen Typ Gadget, nicht um ein konkretes Gerät eines speziellen Herstellers. Diesen Bedingungen entsprechend hat sich schon eine ganze Schublade voller genialer Gadgets angesammelt.]