Wie Microsoft den Mac wieder entdeckt

Microsoft und Apple – eine klassische On-Off-Beziehung, wie sie in jeder Comedy-Serie vorkommt. Man liebt einander, trennt sich, findet wieder zurück. Penny und Leonard, Jess und Nick, Ted und Robin. Ok, ich gucke zu viele Comedy-Serien.

Aber das mit Microsoft und Apple ist real. Zur Zeit sehen wir unsere beiden Liebenden wieder aufeinander zugehen. Mich freut’s – denn es gibt endlich wieder ein anständiges Office für den Mac. Bald zumindest.

Internet Explorer auf dem Mac?

Wie rosig waren einst die Zeiten, als Microsoft sogar einen Internet-Explorer für den Mac auslieferte. Als ich meinen ersten iMac gekauft habe, erdbeerrot, fand ich das prima. Das Unternehmen aus Redmond hat sich sogar darum gekümmert, dass die Farben der Schaltflächen im alten Explorer zum Mac-Gehäuse passten.

internet-explorer-mac

Doch mit der Zeit verloren die Turteltäubchen einander. Der Internet-Explorer verschwand vom Mac. Im Juni 2003 kam die letzte Version.

Auch sonst hatte ich den Eindruck, dass Microsoft nur noch halbherzig den Mac bediente. Die Office-Versionen waren okay, aber hinkten immer hinter den Windows-Fassungen her. Zuletzt musste ich mich mit einem antiquiert aussehenden Office 2011 herumplagen, während meine Windows-Freunde schon das schicke, schlanke Office 2013 einsetzten. Neidisch? Naja, eher genervt.

Kunden wollen Ihre Dokumente im Office-Format. Und nur Office ist zu sich selbst kompatibel

Denn ich wollte eigentlich  gar kein Microsoft Office mehr. Ich war irgendwann auf Open Office umgestiegen, weil ich mit diesem Ribbon-Konzept nicht zurecht kam. Ich wollte klassische Menüs und die kleinen Klicksymbole!

Doch mit Open Office gab es immer Kompatibilitätsprobleme. Ich glaube, Open Office ist nicht einmal zu Open Office hundertprozentig kompatibel. Also habe ich es sein lassen und mich auf Apple Pages verlegt. Das wäre für mich alleine auch prima gewesen.

Nur habe ich Kunden, die ihre Dokumente im Microsoft-Office-Format wollen. Da helfen mir weder Open Office noch Pages – wenn das Format nicht in den Workflow der Kundschaft passt, passe  ich dort auch nicht hinein.

Halbherzig am Mac

Also bin ich mit Office 2011 wieder eingestiegen. Und ich hatte keinen Spaß dabei. Spätestens mit Yosemite sah Office 2011 aus wie ein olivbraunes 80er-Jahre-Kacheldekor in einem Designerhaus von 2015.

Auch bei Onedrive und der ersten Version von Onenote konnten mich nicht versöhnen . Die erste Version, die ich von Onenote installiert hatte, konnte nicht einmal Bilder per Drag & Drop in Notizen aufnehmen. Und der Mac-Client von Onedrive? Grauslich.

Facebook-Posting zu Onenote

Doch dann hat sich etwas geändert. Microsoft wandte sich wieder dem Mac zu. Mein erstes Indiz war die deutlich bessere Onenote-Version. Das zweite Indiz: Endlich ist Office 2015 für den Mac unterwegs.

Microsoft kehrt zurück

Bislang ist Office 2015 noch eine Testversion. Word ist grässlich langsam. Ich tippe schneller, als die Zeichen auf dem Bildschirm erscheinen. Und die Features scheinen auch noch nicht alle komplett.

Word 2015 auf einem Macbook AirDennoch habe ich seit dem Erscheinen der Preview-Version Office 2011 nicht mehr verwendet.

Warum? Weil Office 2015 endlich so aussieht, wie man sich Software im Jahr 2015 vorstellt: Schlicht, effizient, übersichtlich. (Und weil ich immer noch mit dem Ribbon-Konzept fremdle, freue ich mich über die klassischen Menüs, die es auf dem Mac nach wie vor gibt.)

Wie es scheint, werden Microsoft und Apple mal wieder zueinander finden. Onenote und Office 2015 sind gute Vorzeichen. Ich hoffe, der Onedrive-Client wird auch bald folgen.

Wie es weiter geht, sehen Sie nächsten Kapitel der IT-Dramedy „Apple und Microsoft“ ;)

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